Heute erscheint die Apple Vision Pro in Deutschland – und keinen interessiert es?
Vor über einem Jahr zeigte Apple anlässlich der Worldwide Developers Conference 2023 die Apple Vision Pro erstmalig der Öffentlichkeit. Erste Vorbestellungen nahm der Konzern im Januar 2024 an, die Auslieferung begann im Februar – doch vorerst exklusiv in den Vereinigten Staaten. Auf der WWDC im Sommer 2024 kündigte Apple an, dass ab dem 28. Juni die Vision Pro auch in Deutschland
bestellt werden kann – die Auslieferung beginnt am heutigen Freitag.
Geringeres Interesse?Da die Vision Pro mindestens 4.000 Euro kostet, ist natürlich davon auszugehen, dass das generelle Interesse geringer ist als beispielsweise bei der Einführung des ersten iPads oder der ersten Apple Watch, welche deutlich niedrige Einstiegspreise aufwiesen. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass nur sehr wenige tatsächlich einen Kauf getätigt haben, denn bei sonstigen Einführungen völlig neuer Produktlinien aus dem Hause Apple finden sich oftmals eine Fülle von Threads und Beiträgen in Foren und auf Social Media wieder, in welchen Käufer den Versandstatus ihrer kostbaren Bestellung diskutieren und der Lieferung entgegenfiebern. Selbst Meldungen bezüglich der Vision Pro werden von MacTechNews.de-Lesern geschmäht: Oftmals erreichen diese nur eine sehr unterdurchschnittliche Leserate verglichen mit sonstigen Meldungen.
Viele Demo-Termine verfügbarAuch ein Run auf die Apple Stores scheint auszubleiben, denn in allen überprüften Apple Stores sind noch sehr
kurzfristig Demo-Termine verfügbar, bei welchen sich ein Interessent die Vision Pro zeigen lassen kann. Wer sich also doch einmal das brandneue Virtual-Reality-/Augmented-Reality-Set ansehen möchte, muss sich nicht nach dem Apple Store richten – eine Voranmeldung ist aber in jedem Fall erforderlich. Mit Lieferschwierigkeiten muss aktuell kein Käufer rechnen, denn die Geräte sind kurzfristig in allen Konfigurationen verfügbar.
visionOS 2 bringt nicht die WendeAuf der WWDC 2024 stellte Apple bereits die zweite Generation von visionOS vor, welche im Herbst als finale Version erscheint. visionOS 2 bringt viele neue Features wie zum Beispiel die Erstellung von 3D-Fotos aus 2D-Quellmaterial, eine neu gestaltete Foto-App, SharePlay für Fotos, bessere Gesten, ein konfigurierbarer Home-Bildschirm und eine verbesserte Integration mit dem Mac mit. Doch obwohl es sich um willkommene Verbesserungen handelt, dürfte Apple hiermit wohl kaum massiv neue Käuferschichten erschließen.
IDC: Desaströse ZahlenLaut IDC wird Apple in diesem Jahr weniger als 500.000 Geräte ausliefern – und das Interesse scheint jede Woche abzuflauen: IDC rechnet damit, dass Apple im gerade laufenden Quartal mit einem Rückgang von 75 % der Verkaufszahlen in den USA im Vergleich zu den Vorquartalen rechnen muss. Ob die internationale Markteinführung die Zahlen maßgeblich verbessert, ist aktuell unklar. Leider meldet Apple keine konkreten Verkaufs- oder Umsatzzahlen bezüglich der Vision Pro, sodass es schwer ist, konkrete Daten zu bekommen.
Testberichte: Hardware sehr gut, Einsatzszenario unbekanntDie meisten Tester sind sich in einem Punkt einig: Die Hardware der Vision Pro ist eindrucksvoll. Fragen wirft mehr der tatsächliche Einsatzzweck der Vision Pro auf, denn die "Killer-Anwendung" für die Vision Pro wurde aktuell noch nicht identifiziert. Bei der Apple Watch kristallisierte sich schnell nach Marktstart heraus, dass Fitness-Anwendungen sehr beliebt sind – doch eine solche Erkenntnis fehlt bezüglich der Vision Pro aktuell.