Vor 40 Jahren: Apple präsentiert Lisa mit GUI und Maus
Wer sich an einen Rechner setzt, greift zumeist mit Selbstverständlichkeit zur Maus oder zum Trackpad und bedient sich einer grafischen Benutzeroberfläche mit Fenstern und Symbolen auf dem Bildschirm. Was heutzutage einigermaßen trivial klingt, war 1983 schlicht beeindruckend: In jenem Jahr stellte Steve Jobs den Apple Lisa vor. Der Computer verfügte über die oben genannten Neuheiten und sollte damit den Massenmarkt erreichen. Stattdessen fristete der wegweisende Rechner ein Nischendasein – und erwies sich als veritabler Flop.
Maus und GUI ließen aufhorchenAls Steve Jobs 1979 mehrfach das Forschungszentrum Xerox PARC aufsuchte, stieß er auf eine atemberaubende Innovation: Die grafische Benutzeroberfläche galt ihm damals als die beste Sache, die ihm je unter die Augen gekommen war, wie der Apple-Mitbegründer 1995 in einem TV-Interview erklärte. So versuchte Jobs, möglichst schnell einen Heimcomputer auf den Markt zu bringen, der mit einem GUI und einer Maus für Furore sorgen sollte.
Tatsächlich lesen sich damalige Presseberichte zur Präsentation des Lisa aus heutiger Sicht recht amüsant: Technik-Journalisten zeigten sich begeistert ob der Benutzeroberfläche namens „Lisa Office System 1.0“, die Hardware erhielt den Motorola 68000 mit 5 Megahertz als Prozessor und wirkte überaus zeitgemäß – Käufer konnten gar eine Konfiguration mit einem Megabyte RAM ordern. Besonders viel Aufmerksamkeit erregte die Maus, welche damals nicht gerade höchsten ergonomischen Ansprüchen genügte – vielmehr handelte es sich um einen recht unhandlichen Klotz.
Kaum Nachfrage nach dem LisaApple brachte Lisa am 19. Januar 1983 auf den Markt, der kommerzielle Erfolg blieb jedoch aus. Das lag vor allem am Preis: Das Unternehmen rief stolze 10.000 US-Dollar (hierzulande 30.000 D-Mark) für den Rechner auf – und konnte nicht einmal 30.000 Exemplare des innovativen Geräts absetzen. Wenig später stellte Apple den Lisa-2 sowie den ersten Macintosh vor. Die Maus und die Benutzeroberfläche sind heute allerdings Standard – wenngleich natürlich in deutlich ausgefeilterer Form als anno 1983.