"Hi, Speed": Bewertungen der heutigen Vorstellungen
Das "Hi, Speed"-Event ist nun zu Ende – präsentiert wurde das neue iPhone-Lineup und ein günstigerer HomePod. Wie schon das September-Event handelte es sich auch beim "Hi, Speed"-Event um eine vorab aufgezeichnete und zusammengeschnittene Präsentationen aufgrund der Corona-Pandemie – eine Show vor Publikum wie sonst wäre nicht zu verantworten gewesen. Hier die Meinung des MTN-Teams zu den Neuvorstellungen.
iPhone 12 und iPhone 12 miniDas iPhone 12 und 12 mini waren die Highlights der heutigen Präsentation: Endlich bringen auch die günstigeren Varianten ein OLED-Bildschirm mit – zuvor war dies den Pro-Modellen vorbehalten. Dadurch ist das iPhone 12 und 12 mini kein Kompromiss mehr und Kunden erhalten sehr viel mehr für die gleichen Preise. Bis auf die Kamera, den LiDAR-Sensor und den Edelstahl-Rahmen unterscheiden sich diese Modelle nun nicht mehr von den Pro-Varianten. Auch ist positiv zu werten, dass Apple weiterhin ein aktuelles 5,4"-Gerät in Form des iPhone 12 mini im Programm behält – und Kunden müssen keine Abstriche bei den Features hinnehmen. Ferner muss der Kunde auch beim Prozessor keine Kompromisse eingehen: Genau wie im iPhone 12 Pro kommt im iPhone 12 und 12 min ein Apple A14 zum Einsatz.
Beim Preis allerdings bleibt ein Wermutstropfen: Apple liefert kein Netzteil und keine kabelgebundenen Kopfhörer mehr mit – diese müssen separat erworben werden. Begründet wurde diese Schritt mit weniger Elektroschrott und effizienterem Transport aufgrund geringerer Packungsgrößen – beim Kunden bleibt aber unter dem Strich ein höherer Preis, sollte dieser ein Netzteil benötigen. Bei dem beigelegten Kabel handelt es sich um ein USB-C-Auf-Lightning-Kabel – daher dürften einige Kunden nicht um die Anschaffung des zusätzlichen Netzteils herumkommen.
iPhone 12 Pro und 12 Pro MaxLiDAR, Dreifach-Kamera und ein polierter Edelstahl-Rahmen – das sind die Features der Pro-Modelle. Das iPhone 12 Pro verfügt über das gleiche Display wie das iPhone 12. Das iPhone 12 Pro Max ist, wie schon bei den vorherigen Modellen, das größte iPhone im Programm – und das einzige mit Bildstabilisierung per Sensorverschiebung. Diese Funktionalität bietet nämlich das iPhone 12 Pro nicht.
Durch die deutliche Aufwertung der günstigeren Modelle dürfte die Bereitschaft der Kunden, zu den Pro-Modellen zu greifen, gesunken sein: Benötigt man selten die Kamera, gibt es wenige Gründe, zum iPhone 12 Pro 6,1" zu greifen.
HomePod miniDer normale HomePod ist mit über 300 Euro alles andere als günstig – daher findet sich der klanglich beeindruckende Smart-Speaker im Vergleich zur Konkurrenz in sehr wenigen Haushalten wieder. Mit knapp unter 100 Euro ist der HomePod mini eine gute Alternative – was der kleine Lautsprecher allerdings klanglich liefern kann, ist noch ungewiss. Durch den integrierten U1-Chip und den schnelleren Apple S5-Prozessor bringt der HomePod mini manche Funktionen mit, die momentan mit dem größeren Modell nicht möglich sind – ansonsten ist der HomePod mini "nur" eine günstigere Alternative. Wer viele Räume im Haushalt mit Siri ausstatten will, für den ist der HomePod mini ein gutes Produkt – eine Revolution ist der günstige Apple-Smart-Speaker aber nicht. Das Alleinstellungsmerkmal ist hauptsächlich der Preis.
Das Event als GanzesSo gut wie alle Neuerungen des heutigen Events wurden im Vorfeld bekannt – sogar mit Produktbildern. Die Leaker lagen in fast allen Punkten richtig und Apple konnte nur mit sehr wenigen Punkten wie beispielsweise der Aufwertung der günstigeren Modelle überraschen. Komplett langweilig war das Event nicht – doch die gezeigten Neuerungen riefen keine Begeisterungsstürme hervor. Fasst man das Event in einem Satz zusammen, hat Apple einen günstigeren HomePod und eine evolutionär weiterentwickelte iPhone-Modelle präsentiert – nicht mehr und nicht weniger. Eine technisch beeindruckende Neuerung suchte man auf dem heutigen Event leider vergeblich.
Macs mit Apple Silicon wird Apple aller Wahrscheinlichkeit nach im November auf einem gesonderten Event präsentieren – hier bleibt zu hoffen, dass Apple mit der Leistungsfähigkeit dieser Geräte glänzen kann.