High End 2017 Messebericht: Wo Technik noch Seele hat – Die Trends und Highlights (UPDATE)
Es gibt solche und solche HiFi-Shows: Regionale Messen, wie beispielsweise die
Norddeutschen HiFi-Tage im Februar in Hamburg, sind ganz auf Endverbraucher ausgerichtet, die mit bestimmten Vorstellungen gezielt ausgesuchte Produkte live erleben und nebenbei die Eine oder Andere Neuentdeckung machen wollen. Die High End in München ist hingegen eine internationale Veranstaltung und der weltweit größte
Branchentreff seiner Art für Produkte mit Schwerpunkt HiFi. Dort treffen sich neben Verbrauchern also auch viele Distributoren, Händler und die Hersteller selbst, bzw. die Entwickler der Produkte. Es gibt daher kaum eine bessere Gelegenheit, sich Informationen über die begehrten Produkte direkt von der Quelle zu holen.
UPDATE: Gesprächsmittschnitte auf Seite 2 und Seite 6 hinzugefügt.
Faszinierend an der "High End" ist außerdem – neben der ungeheuren Dichte und Bandbreite an Exponaten – dass man hier immer wieder erstaunlich kreative Ideen findet. (Siehe: "Kurioses und Originelles" auf der vorletzten Seite.) Das ist ein gutes Zeichen dafür, wie viel Leidenschaft in diesem Technologiezweig steckt. Keine Spur von der sonst so sterilen Kälte, wie sie beispielsweise die meisten Computer-Devices verströmen, wo es überwiegend nur noch um technische Daten geht. Audio-Elektronik hingegen bietet ein unglaublich farbenfrohes Spektrum an Abwechslung und Spaß. Und das Beste daran: Man kann es mit anderen Technik-Affinitäten wie seiner Computer-Leidenschaft direkt verbinden. Oder man gibt sich ganz der Faszination analoger Musikwiedergabe hin, deren Renaissance mit Plattenspielern längst noch nicht erschöpft ist.
Die diesjährige "High End" war in vielerlei Hinsicht eine der spannendsten der letzten Jahre. Nicht nur, dass Streaming-Komponenten endlich einen Reifegrad erlangt haben, der sie aus dem "Beta-Stadium" des Herumexperimentierens (vor allem mit Steuerungs-Apps) zu wirklich praktischen Musikanlagen hat werden lassen. Fortschritte in der digitalen Signalverarbeitung machen guten Klang inzwischen auch mit äußerst günstigen Komponenten möglich, wie dem hier getesteten
iFi Audio nano iONE DAC.
Neben tollen neuen DACs und Streamern gab es auch in anderen Bereichen gefühlt unendlich viel zu entdecken. Kopfhörer und ergänzend dazu Kopfhörerverstärker waren an fast jedem zweiten Stand zu finden, darunter einige ganz besondere Pretiosen. Und überall Plattenspieler, LPs, Röhrenelektronik, aber auch Bandmaschinen, die nicht nur nostalgische Faszination verbreiten, sondern auch ausgezeichnet klingen.
Kurz noch ein paar Fakten zur diesjährigen High End (Zahlen vom Messeveranstalter):
- 29.000 m² Ausstellungsfläche
- 538 Aussteller aus 44 Ländern (+4%)
- Steigende Besucherzahl mit insgesamt 21.412 Besuchern (+10%)
- 8.002 Fachbesucher aus 78 Ländern (+13%)
Genug der langen Vorrede. Auf den folgenden Seiten finden Sie wie gewohnt meinen bebilderten Rundgang durch die Messehallen. Viel Spaß auf der Entdeckungstour!