High End 2017 Messebericht: Wo Technik noch Seele hat – Die Trends und Highlights (UPDATE)
Digitale WeltenWie eingangs schon erwähnt, sind DACs und Streaming-Komponenten aus der High-End HiFi-Welt heute nicht mehr wegzudenken. Die Modellzyklen sind nach wie vor recht kurz, doch inzwischen haben die digitalen Alleskönner ein Niveau erreicht, mit dem auch anspruchsvolle Nutzer über viele Jahre glücklich leben können. Was aber nicht heißt, man könne den Verlockungen neuester Techniken nicht mehr erliegen.
Ein Paradebeispiel dafür sind die auf der Messe gezeigten Vorseriengeräte der neuen Auralic G2-Serie. Diese wird, wenn sie (vermutlich) gegen Herbst dieses Jahres erscheinen, anfangs aus zwei Komponenten bestehen: Streaming Transport (ohne DAC) und Streaming DAC. Später kommen eine Femto Reference Clock, ein Upsampling Processor und noch später passende Endstufen hinzu.
Zu den Besonderheiten der G2-Serie gehört eine neue, von Auralic selbst entwickelte System-Datenverbindung basierend auf I²S, die aber bidirektional arbeitet und die Kommunikation der Geräte untereinander erlaubt. Alle darüber verbundenen Geräte erkennen sich automatisch. Die Verbindung soll noch besser als asynchrones USB sein. Eine weitere Besonderheit ist die als Widerstandsleiter ausgelegte Lautstärkeregelung, die, ist sie erst mal eingestellt, keinerlei Spannung benötigt. Inwiefern sich das von anderen Widerstands-basierten LS-Reglern unterscheidet (wie beispielsweise bei T+A), muss noch geklärt werden. Außerdem werden sämtliche Baugruppen innerhalb der Geräte galvanisch voneinander isoliert. Als Wandler kommen keine zugekauften Chips á la ESS Sabre zum Einsatz, sondern selbst entwickelte. Die Gehäuse der G2-Serie-Komponenten werden aus einem massivem Alu-Block mit höchster Genauigkeit gefräst und verfügen über Displays mit sehr hoher Pixeldichte.
Aber da ist noch mehr. Der Hersteller erklärt, dass der Vega G2 als erster DAC überhaupt in der Lage sein soll, vollkommen unabhängig von der Taktfrequenz des Quellensignals arbeiten zu können:
"VEGA G2 buffers data in such a way that it has no need to lock on to the frequency of its source signal. Never before has a DAC been able to entirely govern timing with its own clocking."So oder so ist die Auralic G2-Serie fraglos eines der digitalen Highlights der Messe gewesen. Trotz Entwicklung und Fertigung in China werden die Geräte aber nicht billig werden, denn hier wird an den Grenzen des derzeit machbaren gearbeitet. Der Aries G2 Streaming Transport wird voraussichtlich um 4.300 Euro kosten, der Vega G2 Streaming DAC um 6.300 Euro.
UPDATE: Einen (leicht gekürzten) Mitschnitt des Messegesprächs mit Auralic können Sie sich
hier anhören. (Link führt zu DropBox, wo Sie die Audiodatei im Browser abspielen können.)