High-End Test: Vollverstärker T+A PA 2500 R – Zurück zu analog?
T+A PA 2500 R – Vorstellung (Fortsetzung)Wie schon angedeutet, hat der PA 2500 R den geforderten Vorstufen-Ausgang (symmetrisch und unsymmetrisch), sodass man beispielsweise analoge Aktivlautsprecher daran anschließen, oder einen Subwoofer parallel betreiben kann. Je ein symmetrischer und ein unsymmetrischer Eingang lassen sich zudem als „Pass-Through“ oder „Throughput“ konfigurieren. Das ist primär für den Anschluss von Surround-Decodern gedacht (daher auch mit SRND beschriftet), um z.B. die Frontkanäle mit dem PA 2500 R zu betreiben. Die Lautstärkeeinstellung kann dabei unabhängig von der Lautstärke der übrigen Quellen verwaltet werden. Mit dieser Funktion kann man aber auch DACs und Vorstufen mit eigener Lautstärkeregelung am PA 2500 R betreiben.
Übrigens: Für Vinyl-Fans gibt es optional ein Phonomodul, wahlweise für MM oder MC. Allerdings müssen dafür noch mal 590 Euro extra berappt werden.
Über die zwei Paar Lautsprecherterminals aus rhodiniertem Messing und mit griffigen Knebeln können zwei Paar Lautsprecher per einfachem Tastendruck umgeschaltet oder parallel betrieben werden. So kann man A/B-Vergleiche (mit manuellem Pegelausgleich) machen. Aber das ist auch deswegen praktisch, weil man z.B. ein paar Desktop-Speaker und ein paar Lautsprecher in Raumaufstellung unabhängig voneinander am selben Verstärker betreiben kann – was bei mir ständig der Fall ist. Schön, dass es noch Verstärker mit dieser Ausstattung gibt.
Als rein analoger Verstärker ohne jegliche Digital/Wireless/Streaming-Gimmicks ist die Inbetriebnahme des PA 2500 R natürlich ein Klacks: Quellen und Lautsprecher anschließen, Netzstecker rein, einschalten und genießen. Abgesehen von Basisfunktionen wie Lautstärkeregelung und Quellenumschaltung bietet der PA 2500 R per Menü einigen Zusatzkomfort. Neben den bereits angesprochenen Standby-Optionen kann man darüber u.a. die Anzeigenamen der Quellen ändern, die Display-Helligkeit regeln, zwei Farbschemata für die Tastenbeleuchtung wählen, den Bi-Wiring-Modus aktivieren und vieles mehr.
Zur Steuerung vom Hörplatz liegt eine griffige und solide konstruierte IR-Fernbedienung mit gut fühlbaren Tasten bei, mit der auch andere Geräte aus der R-Serie gesteuert werden können. Die IR-Sende/Empfangsleistung ist sehr hoch, sodass man meist in jede beliebige Richtung zielen kann, anstatt die Remote auf den Amp ausrichten zu müssen. Im Gegensatz zu der genialen Funkfernbedienung des Devialet ist der FM2000 genannte IR-Geber jedoch weniger komfortabel. Der herrlich direkt und analog reagierende große Drehregler für die Lautstärke wird mir fehlen. Wenn die tief stehende Frühjahrssonne in den Raum scheint, funktioniert der Infrarot-Geber prinzipbedingt aber manchmal nicht. Anzumerken ist, dass die FM2000 primär für die Nutzung in der Hand geformt ist. Ich bevorzuge jedoch, die Fernbedienung auf dem Tisch liegend zu benutzen, aber weil die Unterseite zu uneben, rund und glatt ist, kippelt und kreiselt sie auf dem Tisch unkontrolliert hin und her. Zur Abmilderung habe ich Gummilinsen und Filz an die Unterseite geklebt. Problem erledigt. Die Lautstärkewippe der T+A-Fernbedienung regelt für meinen Geschmack zu langsam. Das wird aber wahrscheinlich in Kürze noch durch ein Firmware-Update optimiert. Klasse!
Apropos Firmware. Dank der Steuerungselektronik, die vollständig separiert und gut isoliert von der Audioschaltung in der dicken Alu-Front untergebracht ist, können künftige Verbesserungen vom Anwender selbst oder vom Händler in das Gerät eingespielt werden. Das geht entweder über einen angeschlossenen Multi Source Player MP 2000 R oder via Netzwerkverbindung. Für einen analogen Verstärker sind solche Features beileibe keine Selbstverständlichkeit.
T+A hat noch eine optionale bidirektionale Funkfernbedienung im Angebot, die auch mit der R-Serie funktioniert, aber nur dann, wenn ein MP 2000 R mit optionalem Gateway (Funkempfänger) in der Kette ist. Die
FD100 genannte Funkfernbedienung ist primär für die Steuerung von T+As Streaming Clients gedacht.
Zu den weiteren Funktionen des PA 2500 R gehört eine analoge Klangregelung für Bässe und Höhen, sowie eine an die Empfindlichkeit der Lautsprecher anpassbare Loudness-Schaltung. Das Klangregelnetzwerk kann aber – Puristen können aufatmen – per „FLAT“-Taste komplett aus dem Signalweg verbannt werden.
Das große Punktmatrixdisplay des Verstärkers zeigt übersichtlich und aus jedem Winkel gut ablesbar die gewählte Quelle, Lautstärke und andere Betriebszustände an. Auch eine (abschaltbare) Pegelanzeige mit Balkengrafik (VU Meter) ist vorhanden. Die Helligkeit der Anzeige ist in sieben Stufen wählbar und kann auch ganz abgeschaltet werden bzw. kann automatisch nach Bedienvorgängen deaktiviert werden.