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High-End Test: Vollverstärker T+A PA 2500 R – Zurück zu analog?

T+A PA 2500 R – Praxis und Klang

Die technischen Daten und der Funktionsumfang des PA 2500 R sind über jeden Zweifel erhaben. Doch wie heißt es so schön? Papier ist geduldig. Allzu oft habe ich es schon erlebt, dass Komponenten mit überzeugender Beschreibung in der Praxis mit lästigen Eigenschaften genervt haben, die in keiner Broschüre stehen: Rauschende Lüfter, brummende oder zirpende Netzteile, knacken bei Umschaltvorgängen, zu hohes Grundrauschen, unpraktische Bedienung und andere Abtörner zeigen sich oft erst im Betrieb, und dann manchmal erst nach Tagen oder Wochen der Nutzung.


Zu meiner großen Erleichterung leistet sich der T+A keine Patzer. Ein paar Kleinigkeiten sind mir zwar aufgefallen, die ich persönlich anders gelöst hätte, wenn ich der Entwickler wäre. Aber zum Glück ist nichts davon ein Deal-Breaker. Ein Beispiel: Über die Fernbedienungstaste mit dem Lautsprechersymbol (über der Lautsprecherwippe) können die Lautsprecherausgänge abgeschaltet werden (Mute) und zwischen A, B und A+B umgeschaltet werden. Ein kurzer Druck auf die Taste schaltet die Ausgänge nacheinander um: A > A+B > B. Ein langer Druck auf die Taste aktiviert die Stummschaltung. (Zum Aufheben der Stummschaltung reicht ein kurzer Druck.) Ich hätte es genau anders herum gemacht, sodass ein kurzer Druck die Stummschaltung aktiviert, weil dies in meiner Praxis viel häufiger vorkommt. Wäre schön, wenn man dieses Verhalten per Menü ändern könnte.


Für mich nicht entscheidend, für andere vielleicht schon: Der PA 2500 R besitzt keinen dedizierten Subwoofer-Ausgang mit eigener Frequenzweiche. Wer Basswürfel anschließen will, kann dies aber trotzdem über Speaker-Level-Verbindung oder über den Pre-Out des PA 2500 R tun. Einzige Voraussetzung ist dann, dass der Sub eine eigene Tiefpass-Weiche hat, was bei den meisten Modellen der Fall ist.

Das war’s dann aber schon mit meiner kleinlichen Suche nach Kritikpunkten. Viel entscheidender ist, dass der im Gerät eingebaute Lüfter tatsächlich nur bei hoher Last/Temperatur anspringt und damit in der Regel nie zu hören sein dürfte. Ich zumindest habe ihn bislang nie laufen hören, auch nicht nach einer guten Stunde Musikgenus mit hohem Pegel (VU Meter schlägt bis etwa 100 W aus). Der Lüfter ist also nur als Rettungsanker für Notfälle vorhanden.


Und das Netzteil? Absolut mucksmäuschenstill! Es ist sogar leiser als das Display, das einen sehr leises Summen emittiert, was aber nur mit dem Ohr direkt an Gehäuse vernehmbar ist. Wem selbst das nicht geheuer ist, der kann das Display ganz abschalten oder auf automatische Abschaltung einstellen. Aber ich als hypersensibler Störgeräusch-Phobiker kann ihnen versichern, dass der PA 2500 R in Bezug auf Eigengeräusche einer der leisesten Amps ist, die mir jemals untergekommen sind.

Auch in Sachen Bedienung ist der T+A-Amp absolut vorbildlich. Alles ist wunderbar unkompliziert, logisch und auch haptisch überzeugend. So verfügt der Dreh/Drückregler an der Front über eine satte, verbindliche Rasterung für je einen Lautstärkeschritt und die Tasten am Gerät haben einen klaren, unmissverständlichen Druckpunkt. Fast alle Aktionen werden dabei akustisch durch Relais-Klicken begleitet.


An der Rückseite glänzt der PA 2500 R mit hochwertigen, in der Rückwand verschraubten Cinch- und XLR-Buchsen, sowie exzellenten Lautsprecherterminals. Allesamt perfekt übersichtlich und mit ausreichend Abstand zueinander angeordnet. Löblich ist auch, dass T+A die Netzphase an der Kaltgerätebuchse klar kennzeichnet, wie es sich gehört. Warum das bei anderen High-End-Anbietern nicht längst Standard ist, erschließt sich mir nicht.


MUSIK hören mit dem PA 2500 R
Die Oper ist erst vorbei, wenn die dicke Frau singt. Und die ganze Story des PA 2500 R ist erst dann vollständig, wenn man ihn hat Musik spielen hören. Der T+A hat meine diesbezüglichen Erwartungen nicht einfach erfüllt, sondern bei weitem übertroffen.

Logisch, dass sich das Herforder Blockkraftwerk mit dem Pariser Flachdach-Reaktor von Devialet messen musste. Doch zu einem Kopf-an-Kopf-Duell kam es erst gar nicht. Schon nach wenigen Takten war klar, dass beide Amps mit einer ähnlichen Grundeinstellung an die Sache herangehen: Äußerst klar, neutral, dabei zupackend und antrittsschnell. Dem T+A gelingt all das aber viel müheloser und souveräner. So wie ein guter Dirigent sein Orchester mit nur leichten Taktstockbewegungen im Griff hat, oder ein Top-Rennfahrer seinen Boliden mit sanft fließenden statt ruckartigen Lenkbewegungen stets auf der Ideallinie hält. Eine solche Kombination aus Gelassenheit und Kontrolle hätte ich nie vom einem Vollverstärker dieser Preisklasse erwartet, sondern höchstens von deutlich teureren Röhren oder Rein-Class-A-Boliden mit gigantischer Netzversorgung und absurdem Stromverbrauch.


In der Ruhe liegt die Kraft. – Noch so’n Spruch! Aber wieder mal zutreffend. Den PA 2500 R zeichnet eben diese Fähigkeit aus, sich selbst total in den Hintergrund zu stellen und der Musik freien Lauf zu lassen. Tiefreichende, sauber konturierte Bässe, feinste Stimmen- und Instrumentenabbildung und glasklare, fein ziselierte Höhen, die niemals aufs Trommelfell drücken, das beherrscht der T+A mit an Perfektion grenzender Brillanz.

Dabei habe ich für den Vergleich mit dem digitalen Devialet am PA 2500 R nicht etwa einen Ultra-teuren DAC verwendet, sondern den Meridian Explorer² (250 Euro, Amazon) und Audirvana auf dem Mac als Zuspieler für beide. Die DACs waren per USB am letzte Woche getesteten iFi Audio micro iUSB 3.0 angeschlossen.

Einen Pluspunkt kann der Devialet aber für sich verbuchen. Mit seinem „Speaker Active Management“ (SAM), das den Verstärker an die jeweiligen elektrischen Eigenschaften der extra dafür eingemessenen Lautsprecher anpasst, ist er zumindest bei geringen Lautstärken dem T+A in Sachen gehörrichtiger Lautstärkekorrektur (Loudness) überlegen. Ja, leicht abwertend ausgedrückt könnte man Devialets SAM als „bessere Loudness-Schaltung“ bezeichnen. Aber die funktioniert wirklich gut und ist der analogen Frequenzgangkorrektur des T+A in ihrer Wirkung leicht voraus. Zum Glück macht sich das nicht in dramatischer Weise bemerkbar und bei höheren Pegeln schon gar nicht. Da wirkt die FLAT-Einstellung des T+A einfach um Längen natürlicher.

Wenn man bedenkt, dass der PA 2500 R um mehrere tausend Euro günstiger ist, als der (in dieser Form nicht mehr erhältliche) Devialet D250 und diesen selbst mit einem 250-Euro-DAC distanzieren kann, ist das ein gewaltiger Fortschritt in der Verstärkertechnik. Noch vor etwa 7 Jahren, als der Devialet auf den Markt kam, hatte der kaum Konkurrenz von Vollverstärkern im vierstelligen Preisbereich zu fürchten. Aber diese Zeiten sind spätestens mit dem PA 2500 R vorbei.


Kommentare

Hot Mac
Hot Mac11.03.17 10:14
Herzlichen Dank für den Artikel!
So kann man in den Samstag starten.

Ich hatte T+A auch auf meiner Liste, allerdings eine Kombination aus Vor- und Endstufe(n). Weiß nicht mehr genau ...
Da ich ja „der Mann der unüberlegt schnellen Entscheidungen“ bin, habe ich mich anders entschieden.
0
Kamicat11.03.17 10:49
Die Fernbedienung ist ein Witz. Der Produktmanager sollte sich lieber gleich erschiessen...
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dam_j
dam_j11.03.17 11:18
Kein USB-DAC ? Und das ist kein Minus-Punkt ?
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+3
Frost11.03.17 11:20
Kamicat
Die Fernbedienung ist ein Witz.
LOL, bei einem 7500 Euro Teil solch einen 5 Euro
Plastebomber beizulegen, ist schon mehr als dreist.
Zumal ich in dieser abgehobenen Preisklasse ganz
sicher alles aber keine Fernbedienung die IR verwendet
erwarten wuerde.

Aber mangels RS232 Schnittstelle ist dann hoffentlich
das integrierte LAN Interface REST Faehig, ansonsten
gibt es doch schnell eine ganz schoene Frikelei wenn man
das Teil an die Haussteuerung anbinden moechte.
0
Borbarad11.03.17 11:49
Danke für den Test. T-A scheint echt sich gut nach oben gearbeitet zu haben mit der neuen Serie.

Mich würde noch interessieren welche bei dir in der engeren Auswahl waren und wie ein Vergleich mit den Preislich ähnlich gelagerten Geräten von Accuphase und McIntosh war/wäre.


B
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Canadian Apple11.03.17 12:17
Mich würde mal ein Test von wirklich hochwertigen Produkten interessieren. Nehmt doch mal Audionet unter die Lupe!
+1
pünktchen
pünktchen11.03.17 13:09
Haha, Hifi-Fetischismus! Ähnlich albern wie Weine die angeblich nach Leder schmecken und Küchenmesser die kostbar genug für eine eigene Vitrine sind.
-2
midi11.03.17 14:31
Sicher ein tolles Gerät, aber ich finde nicht unbedingt, dass solche Geräte in Zukunft noch die große Daseinsberechtigung haben werden (auch wenn die analoge Technik gerade die übliche, reflexartige Retroauferstehung feiert, wie das auch bei anderen Techniksprüngen immer der Fall ist). Deshalb ist mir der leichte Abgesang auf den Devialet auch etwas zu hoch gegriffen. Ich vermisse nichts wirklich an einem Devialet, der auch optisch deutlich zurückhaltender daher kommt, als die Hifi-Brocken im Design, der 80er. Auch das Argument mit der DAC-Entwicklung ist zwar im Ansatz richtig, doch bietet Devialet mit dem Update-Programm da viel Sicherheit (erst zuletzt wieder). Zudem hat Devialet andere Features, die man bei anderen Herstellern komplett vermisst. Ich möchte auch nicht 5 Geräte und Kästchen rumstehen haben, mit all den Kabeln etc. Auch das ist mE ein großer Vorteil der Pizzaschachtel aus Frankreich.
0
sonorman
sonorman11.03.17 15:28
midi

Ich hatte ja im Text beschrieben, warum das für mein Anforderungsprofil die richtige Lösung ist. Natürlich haben vollintegrierte Geräte mit DAC und allem drum und dran genauso ihre Berechtigung. Von "Abgesang" kann da keine Rede sein.
0
pit1958ffm
pit1958ffm11.03.17 16:50
So ein teures Gerät mit Soft- und Firmware wäre mir grundsätzlich suspekt, denn wie lange wird es supportet...?

Da lobe ich mir meinen 30 Jahre alten Luxman Verstärker, vor zwei Jahren überholt.
Das digitale Geraffel habe ich an Aux angeschlossen und wenn digital nicht mehr geht, kann ich noch immer auf Vinyl zurück greifen... und wenn sich beim Digitalen neue Welten auftun, schließe ich halt was neues an Aux an...

Ach ja, MQA ist doch auch nur eine neue Sau, die durchs Dorf getrieben wird, um den Leuten ihre alten Platten mal wieder in einer neuen Darreichungsform nochmal zu verkaufen...
+4
teorema67
teorema6711.03.17 17:01
sonorman
Die Oper ist erst vorbei, wenn die dicke Frau singt.
Mal abgesehen davon, dass viele eben nicht dick sind, dürfte die Cabaletta am Ende bestimmter Opern wie Bellinis Sonnambula oder Rossinis Cenerentola gemeint sein. Beide lösen, entsprechende Sängerin vorausgesetzt (z. B. Cecilia Bartoli in der Elbphilharmonie), kreischendes Publikum aus und sind Herausforderungen für das vorgestellte Gerät

Und danke für die tolle und lehrreiche (das meine ich ernst) Rezension
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
sonorman
sonorman11.03.17 17:14
pit1958ffm
So ein teures Gerät mit Soft- und Firmware wäre mir grundsätzlich suspekt, denn wie lange wird es supportet...?
Das ist kein Computer oder Smartphone, auf dem irgendein komplexes Betriebssystem läuft. Es besteht keine Gefahr, dass irgendwann eine Softwareversion kommt, die von der Hardware nicht unterstützt wird, so wie beim iPhone.
+1
Plebejer
Plebejer11.03.17 17:19
Kamicat

"Die Oberseite besteht aus 3 mm starkem Aluminium." Wer sollte sich noch gleich erschießen?
-1
Frost11.03.17 18:00
Plebejer
Kamicat"Die Oberseite besteht aus 3 mm starkem Aluminium.
Das macht es aber auch nicht besser, das Teil sieht
dennoch aus als waere es einem 15 Euro Sat Receiver
vom Grabbeltisch beigelegt.

Da haette sich T+A bei der Konstruktion mal besser
von Bang & Olufsen oder Revox inspirieren lassen.
0
Krispo9911.03.17 18:01
sonorman
midi

Ich hatte ja im Text beschrieben, warum das für mein Anforderungsprofil die richtige Lösung ist. Natürlich haben vollintegrierte Geräte mit DAC und allem drum und dran genauso ihre Berechtigung. Von "Abgesang" kann da keine Rede sein.

Du hast aber nicht allen Ernstes den 250 verkauft? Der Pro Upgrade macht mir täglich Spaß und lässt die Investition immer wieder rechtfertigen.
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sffan11.03.17 18:21
Borbarad
Mich würde noch interessieren welche bei dir in der engeren Auswahl waren und wie ein Vergleich mit den Preislich ähnlich gelagerten Geräten von Accuphase und McIntosh war/wäre.
Die Frage ist schwierig zu beantworten und hängt auch von den pers. Vorlieben/Anforderungen ab. ZB. welche Boxen man ansteuert.
Nur wenige können die "vergleichend" ausprobieren. Da muss der Händler "mitspielen" und die auch in der Vorführung haben.
Ich bin seit gut zehn Jahren mit meinem Accuphase E530 mehr als glücklich.
Nur für Boxen mit sehr schlechtem Wirkungsgrad würde ich den (oder die ClassA Nachfolger) nicht empfehlen.. Da wäre zb ein aktueller E470 besser geeignet.
Oder gleich ne Vor/Endstufe
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midi11.03.17 21:30
Sonorman

Ich lese bei Dir:

So werden beispielsweise alle Eingangssignale am Devialet digital behandelt, auch die analogen. Das macht ihn als Referenzverstärker für DACs mit analogem Ausgang unbrauchbar, weil sich seine interne Digital- und Vorstufensektion nicht umgehen lässt. Diese und andere Einschränkungen – auch im Support-Bereich von Devialet in Deutschland

Da lese ich raus, dass Dich stört, dass der DAC nicht umgangen werden kann (was zumindest bei aktiven Subs mit DACs am Devialet wohl doch möglich ist). Da meine ich, ist das Update Programm von Devialet die Lösung - siehe das neueste Update. Wer bietet so etwas ? ME geht es bei den DACs in der Regel nur um Klangnuancen (wofür man auch mal Goldohren braucht und wohl zukünftig zunehmend, um überhaupt noch Unterschiede ausmachen zu können). Das viel größere Problem und Ärgernis ist doch die Software beim Streamen, wo doch weiter jeder sein eigenes Süppchen kocht - man kann nur hoffen, dass sich eine einheitliche Plattform wie ROON durchsetzt. Und gestreamtes Material wird früher oder später die alleinige Quelle sein, so das dieses Thema weiter in den Vordergrund tritt.

Was meinst Du mit "anderen Einschränkungen" ? Der Phono-Eingang/Pre-Out (bzw. Kopfhörerausgang) ist ja auch vorhanden.

Und was meinst Du mit Support-Bereich in D ? Ich benötige seit Jahren keinen Support - wofür ? Das einzige Problem der Devialets ist mE die bisher nicht fehlerfreie Air-Funktion - und da gebe ich Dir Recht - ist die Kundenkommunikation der Franzosen dürftig.

Natürlich bin auch ich immer wieder auf der Suche nach Argumenten, warum man einen Devialet austauschen sollte - ich finde aber derzeit keines.
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nornje
nornje12.03.17 08:10
Schwerhörig darf man da aber leider nicht sein
Time Flies Like an Arrow; Fruit Flies Like a Banana (Groucho Marx)
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sonorman
sonorman12.03.17 11:31
midi

Da lese ich raus, dass Dich stört, dass der DAC nicht umgangen werden kann (was zumindest bei aktiven Subs mit DACs am Devialet wohl doch möglich ist). Da meine ich, ist das Update Programm von Devialet die Lösung - siehe das neueste Update. Wer bietet so etwas ?

Den Digital-Part des Devialet kann man auch mit dem neuesten Update nicht umgehen. Wenn ich DACs, Streamer oder Kopfhörerverstärker mit Vorstufenfunktion für Rewind teste, kann ich den Devialet nicht als reine Endstufe nutzen. Ich würde immer den DAC des Devialet hören und kann so den Klang der angeschlossenen DAC/Vorstufe nicht beurteilen.

ME geht es bei den DACs in der Regel nur um Klangnuancen (wofür man auch mal Goldohren braucht und wohl zukünftig zunehmend, um überhaupt noch Unterschiede ausmachen zu können).

Das sehe ich anders. Manchmal sind es tatsächlich nur Nuancen, aber es gibt zum Teil recht bedeutsame Unterschiede im Klang zwischen verschiedenen DACs. Das mag auch daran liegen, weil ein DAC immer auch aus einem analogen Teil (der Ausgangsstufe) besteht, der einen erheblichen Klanganteil hat.

Das viel größere Problem und Ärgernis ist doch die Software beim Streamen, wo doch weiter jeder sein eigenes Süppchen kocht - man kann nur hoffen, dass sich eine einheitliche Plattform wie ROON durchsetzt. Und gestreamtes Material wird früher oder später die alleinige Quelle sein, so das dieses Thema weiter in den Vordergrund tritt.

Auch das ist einer der Gründe, warum ich auf einen rein analogen Verstärker setze. Wie im Text beschrieben, bin ich damit in der Wahl des digitalen Front-Ends (wozu letztlich auch Streaming-Apps gehören) vollkommen frei. So kann ich per Mac Audirvana nutzen, oder Streamingplayer mit Roon, oder Bluesound, oder LightningDS, oder, oder, oder… Heute ist die Eine Lösung en vogue, morgen eine andere. Der analoge Amp jedoch kann bleiben.

Devialet wird ja irgend wann mal (wie viele Jahre warte ich jetzt darauf?) eine eigene Streaming-Lösung für den Expert bringen, wofür das angekündigte "DevialetOS" die Grundlage bildet. Aber das steht noch in den Sternen und kann möglicherweise mit Lösungen wie Roon nicht mithalten. (Die Streaming-App für den Phantom (Spark) ist ja nicht gerade auf Roon-Niveau.) Mit einem analogen Amp muss ich mich diesbezüglich nicht binden.

Was meinst Du mit "anderen Einschränkungen" ? Der Phono-Eingang/Pre-Out (bzw. Kopfhörerausgang) ist ja auch vorhanden.

Siehe meine Liste der Anforderungen auf Seite 2. Der Devialet hat beispielsweise keine zwei Paar Lautsprecherausgänge, er hat keine symmetrischen Ein- und Ausgänge, keinen analogen Throughput, keinen Kopfhörerverstärker (man kann zwar Kopfhörer per Adapter an Cinch betreiben, aber das habe ich probiert und des klingt nicht gut und hat andere Nachteile) u.s.w. Zwar kann man am Devialet einiges konfigurieren, aber das erforderte bisher immer den sehr umständlichen Weg über das Web-Interface und eine SD-Karte, was im Testalltag total lästig ist. Am T+A habe ich genügend direkte Anschlüsse (In und Out), die ich nicht umständlich konfigurieren muss.

Und was meinst Du mit Support-Bereich in D ?

Devialet hat in Deutschland zur Zeit keinen Vertrieb (AC macht das nicht mehr) und vertritt sich hier nur durch einen französischen Mitarbeiter, der durchs Land reist. Mehrere Devialet-Händler, mit denen ich gesprochen habe, sind über die derzeitige Situation nicht sehr erfreut.

Natürlich bin auch ich immer wieder auf der Suche nach Argumenten, warum man einen Devialet austauschen sollte - ich finde aber derzeit keines.

Nun hast Du Argumente. Zumindest solche, die für mich und meine Anforderungen relevant sind. Ob sie für Dich oder andere Anwender mit weniger Fluktuation in der Kette von Bedeutung sind, steht auf einem anderen Blatt.

Ich habe durchaus überlegt, das Update auf den Expert Pro zu machen. Aber das wäre auch eine Menge Geld gewesen, mit dem Ergebnis, dass sich an der oben beschriebenen Gesamtsituation nicht viel geändert hätte.

Wie gesagt. Ich war mit dem Devialet grundsätzlich sehr zufrieden, aber der T+A erfüllt meine Anforderungen, die sich im Laufe der Zeit geändert haben, heute optimaler und klingt nebenbei auch (noch) besser. Habe ihn natürlich ausgiebig mit dem Devialet verglichen.
+1
midi12.03.17 14:13
sonorman

Ja, für Deine Testzwecke sind das sicher Argumente.

Danke für den Hinweis mit dem Vertrieb. Das da was im Argen liegt, habe ich gehört, das hatte ich aber nicht dem "Support" zugeordnet. Das dürfte aber letztlich für den Endkunden nicht so spürbar sein, wie für einen Tester.

Das Du frei bist mit Streaming Apps sehe ich nicht ganz. Man unterliegt immer den Einschränkungen der DAC-Streamer Hersteller. Siehe zB die ROON Endpoint Integration, die einfach Hardwareseitig da sein muss (oder man nutzt eben nur die App des Herstellers, siehe Autalic, Bluenote etc.).
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Hot Mac
Hot Mac12.03.17 14:38
OT: Weil es erwähnt wurde ...
Ich überlege gerade, mir Audirvana Plus zu kaufen.
Ich verwende seit Jahren Decibel.
Lohnt sich der Umstieg für mich?
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sonorman
sonorman12.03.17 14:52
midi
Das Du frei bist mit Streaming Apps sehe ich nicht ganz. Man unterliegt immer den Einschränkungen der DAC-Streamer Hersteller. …
Ja, aber genau damit hat der PA 2500 R als rein analoger Verstärker nichts zu tun. DAC oder Streamer vor dem Verstärker kann man bei Bedarf leicht ersetzen, ohne gleich dem Amp mit austauschen zu müssen. Hast Du aber ein voll integriertes Gerä wie den Devialet, kannst Du nicht einfach sagen, ich hole mir jetzt mal einen neuen DAC, weil ich DSD512 haben, oder weil ich eine andere App nutzen will, die mit dem Devialet nicht läuft.

Hot Mac
OT: Weil es erwähnt wurde ...
Ich überlege gerade, mir Audirvana Plus zu kaufen.
Ich verwende seit Jahren Decibel.
Lohnt sich der Umstieg für mich?

Ob es sich für Dich lohnt, dürfte von Dritten schwer zu beurteilen sein. Ich habe mir kürzlich eine Audirvana-Lizenz gekauft, weil es klanglich und was die Unterstützung verschiedener Formate angeht wirklich sehr gut ist. Im Gegensatz zu roon ist es auch deutlich günstiger, in Sachen Bedienung und Funktionsumfang aber eher "klassisch", was ich persönlich nicht als Nachteil empfinde. Und in Kürze kommt ja auch das große Update auf Version 3 mit vielen Verbesserungen und MQA-Unterstützung.
(Wobei MQA wieder ein seeehr kontroverses Thema ist. War ich zunächst ein klarer Befürworter von MQA, kommen inzwischen Zweifel auf. Aber das ist auch sehr Off Topic. Eventuell werde ich zu MQA demnächst einen kleinen Artikel veröffentlichen, wenn ich genug Fakten zusammengetragen habe.)
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Hot Mac
Hot Mac12.03.17 15:20
Ich muss mich da wohl erst mal einlesen ...

Decibel wirkt langsam ein wenig angestaubt.
Im Moment steuere ich meinen Netzwerkplayer via Linn Kazoo (Server).
Funktioniert ganz gut mit TIDAL und iTunes.

MQA interessiert mich auch!
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barabas12.03.17 18:05
sonorman
Und in Kürze kommt ja auch das große Update auf Version 3 mit vielen Verbesserungen und MQA-Unterstützung.

Hot Mac

MQA interessiert mich auch!

Das Update auf Version 3 gibt es seit ein paar Tagen offiziell auf der Audirvana WebSide.
..und es beinhaltet auch die Unterstützung von MQA. Als Update verlangt Audirvana 40 EUR, beinhaltet aber auch ein kostenloses dreimonatiges Probeabo bei TIDAL welches ansonsten 20 EUR pro Monat kostet. Hier kann man auch die Qualität von MQA mit Ruhe testen, von denen der Streamingdienst so einige Alben anbietet.
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sonorman
sonorman12.03.17 18:54
barabas
Das Update auf Version 3 gibt es seit ein paar Tagen offiziell auf der Audirvana WebSide.
Oha! Donnerstag oder Freitag hatte ich nachgesehen, da war noch nix.
Na denn!
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barabas12.03.17 19:18
sonorman
barabas
Das Update auf Version 3 gibt es seit ein paar Tagen offiziell auf der Audirvana WebSide.
Oha! Donnerstag oder Freitag hatte ich nachgesehen, da war noch nix.
Na denn!

Am späteren Freitag hab ich es entdeckt und gestern gab es bereits das erste Update 3.0 > 3.01.
Geändert hat sich auch die Art der Lizensierung, diese erfolgt nun wie bei vielen anderen Apps, per Eingabe eines Codes denn man per E-Mail erhält. Etwas seltsames ist hierbei heute passiert, - ich habe wie die Vorgängerversion auch, das Programm auf drei Rechnern installiert, schon des testens wegen. Heute ließ sich plötzlich keine der drei installierten Apps mehr öffnen mit dem Hinweis das es auch zu vielen Rechnern installiert sei.
Hier musste ich nun zunächst eine Probelinzens "erwerben" um danach wieder meine richtige Lizenz eingegeben zu können. Danach wollte ich "Diesen Computer deautorizieren" , - da ich die App nun eigentlich nicht auf jeden Rechner brauche, - klappte aber nicht, die Lizenzen blieben drinnen...

Mal sehen was nun in den nächsten Tagen passiert, denn Support habe ich deshalb schon mal angeschrieben.

Wie das mit TIDAL und MQA funktioniert steht im folgenden Bericht (weiter unten)

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midi12.03.17 20:47
Sonorman

Soll keine Kritik sein, aber ein Gerät, dass vornehmlich zu Testzwecken besser für diese speziellen Zwecke geeignet ist, sollte nicht unbedingt ausschlaggebendes Kriterium für einen Test sein. Das wollte ich zum Ausdruck bringen. Höreindrücke schon und da hast Du Dich ja auch positioniert.

Ich benutze ROON auch ohne Probleme mit meinem Mac per Ethernet und dem Devialet. Daneben die Phantoms mit einem Rasperry PI als Endpoint. So richtig eingeschränkt fühle ich mich da nicht. Zudem kann ich noch die Spark App und demnächst noch eine einheitliche Lösung für die Devialet Geräte (man wird sehen, was das gibt, im Zweifel bleibt man bei ROON).

Die Devialet Geräte musste ich für den Einsatz von ROON nicht wirklich ersetzen. Den Auralic Mini, den ich auch schon hatte, aber zB (damals) schon...

Ich bleibe dabei, dass Hauptproblem ist nicht der Verstärker und damit auch nicht der Devialet, sondern die jeweilige Streaming Lösung und da hilft Dir eben der T&A alleine auch nichts.

Ich bin fest davon überzeugt, dass solche analoge Lösungen in ein paar Jahren (außer für die ewigen Nostalgiker) ausgedient haben - aber nur meine Meinung.

Den Meridian habe ich auch, aber außer für Kopfhöersessions vermisse ich den nicht, verstaubt so ein bisschen...
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