Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

Highend-Player Pono noch in diesem Jahr?

Der iPod ist seit vielen Jahren der unangefochtene Marktführer unter den MP3-Playern. Vielen audiophilen Musikliebhabern reicht die Qualität herkömmlicher MP3-Player und verlustbehafteter Musikformate aber nicht aus. An diese Zielgruppe richtet sich Pono Music, das sogar von Musiklegende Neil Young unterstützt wird. Die Finanzierung des Projekts ist nun mit Spenden über Kickstarter gewährleistet worden – über 1,1 Millionen US-Dollar sind seit gestern bereits zusammengekommen und übertreffen bereits die geforderte Summe von 800.000 US-Dollar. Einer Produktion steht also nichts mehr im Weg.


Das Konzept von Pono besteht – ähnlich wie beim iPod – aus Store und Abspielgerät. Der große Unterschied zu anderen Playern besteht darin, dass die Entwickler Soundqualität ohne Kompromisse im Sinn haben. Die teuren und vergleichsweise großen Audiokomponenten machen das Gerät etwas dicker als ähnliche Produkte – zudem bietet der Store verlustfreie und hochauflösende Lieder und Alben aller großen Labels sowie diverser Independent-Labels an. Viele berühmte Musiker sind bereits begeistert.


Der Player unterstützt diverse Audioformate und soll sein volles Potential erst mit hochauflösenden Audiodateien entfalten (24 Bit/96 kHz oder gar 24 Bit/192 kHz). Der Nutzer kann wegen der zwei Klinkenausgänge Kopfhörer und Anlage gleichzeitig anschließen. Der Pono Player hat 128 GB Speicherplatz, wird etwa 400 US-Dollar kosten und soll im Oktober 2014 auf den Markt kommen.

Weiterführende Links:

Kommentare

wolf2
wolf212.03.14 12:38
ich hoffe, der porno player kann mit den 3 tasten auch mein ganzes archiv zugänglich machen, ohne dass ich elendslang klicken muss um von abba zu zappa zu kommen.
und ich behaupte mal frech, dass neil young unter normalen raumbedingungen keinen unterschied zwischen 192 kbit aac und unkomprimiert raushört.
raunzen, mosern, sumpern, sudern, was uns bleibt.
0
jens
jens12.03.14 12:40
Klinkeneingänge => KlinkenAUSgänge.

Frage: kann man auch Musik aus eigener Quelle abspielen? Oder ist es auf den pono-Store beschränkt?
0
dan@mac
dan@mac12.03.14 12:46
Dann braucht man nur noch die richtigen Kopfhörer für doppelt so viel Geld
0
sonorman
sonorman12.03.14 12:47
Der große Unterschied zu anderen Playern besteht darin, dass die Entwickler Soundqualität ohne Kompromisse im Sinn haben.

Ich will ja nicht meckern, aber High-End Mobilplayer gibt es schon lange.
Wie z.B. den Astell & Kern AK120, der FLAC und WAV mit bis zu 192kHz/24bit abspielt und ebenfalls sehr hochwertige Bauteile einsetzt. @@
0
snowman-x12.03.14 12:54
hat sich diese unpraktische form ausgedacht?!
0
maclex
maclex12.03.14 12:54
Hab da mal was von von heise kopiert.


"High-End" Audio-Voodoo
Dr. Uwe Kolb

Da ich in der Vergangenheit Kontakt zur "High-End"-Audio-Szene hatte
und zeitgleich selbst (als Student) Audio-Schaltungen entwickelt
habe, kenne ich die (meisten) Argumente.

Ich hatte damals das Glück, dass ein paar Leute bereit waren, mir für
Tests zur Verfügung zu stehen. Die Ergebnisse waren interessant:
1.) Die Leute hören häufig tatsächlich kleine Unterschiede; also mein
Verdacht "Die bilden sich alles nur ein" war falsch.
2.) Sie hören aber nicht das, was sie zu hören glauben = im Blindtest
gewann mal die "High-End"-Audio-Anlage der Versuchspersonen als auch
meine Testanlagen, je nach Musikmaterial.

Das mit den Oberwellen ist Blödsinn, weil die meisten Leute nicht
einmal 20 kHz hören können. Und die viel bemühten niederfrequenten
Interferenzwellen existieren (wenn sie denn existieren) bereits bei
der Aufnahme, werden also sowieso (sofern es sie gibt) mitgesampelt.

Mit zunehmendem Alter läßt die Bandbreite des Gehörs auch noch nach.
Wer sich eine 30.000 EUR Stereo-Anlage leisten kann, der kann von
Glück reden, wenn sein Ohr die 15 kHz noch ungedämpft wahrnimmt.

Und wir hören nicht objektiv!!! Bei meinen Tests hat sich zum
Beispiel gezeigt, dass beim direkten Vergleich von Aufnahmen
(Schallplatte, CD der gleichen Aufnahme und von mir
zusammengestellter Sample vom PC über Musiker-Audio-Hardware) eine
Aufnahme, deren laute Passagen von der Schallplatte und deren leise
Passagen von CD kamen, mit Abstand als beste eingestuft wurde!
(Soviel zum nächsten Voodoo-Argument "Quantisierungsrauschen".)

Ich habe das überprüft und einer digitalen Aufnahme an den lauten
Stellen das tieffrequente Rumpen eines Plattenspielers untergemischt.
Und das war es! Diese Aufnahme wurde als "druckvoller" als das
Original beschrieben.

Audiophile Menschen neigen dazu, die Unzulänglichkeiten ihres Gehörs
durch entsprechend ausgewählte Hardware zu kompensieren.
Wenn man das weiß, kann man den Effekt auch sehr viel preisgünstiger
haben.

Leicht übersteuerte Röhrenschaltungen erzeugen z. Bsp. zusätzliche
harmonische Oberwellen. Hätte der Musiker das so gewollt, dann hätte
er es selbst gemacht! Aber man kann mit einem teuren Röhren-High-End
Verstärker natürlich sich selbst und sein nachlassendes Gehör
betrügen. Ein sehr guter, schmalbandiger Equalizer hätte es zwar auch
getan (gibt es im gut sortierten Musikerhandel), aber das wäre ja
gegen den "Purismus-Gedanken". Mit 50 hört man eben nicht mehr wie
mit 20!

Na ja, und dann gibt es noch die Angeberfraktion, die einen
Brüllwürfel nicht von einer guten Audio-Anlage unterscheiden kann,
aber immer nur "das Beste" haben will. Aber um die geht es sowieso
nicht.
LampenImac,PMG5,iBook,MBP2007,MBP 2010,iPod2003,nano2007, iphone3,4,6+, 2APE, ipad2,ipadmini, AppleTV2,MagicMouse,AluTastatur
0
__18068212.03.14 12:57
Jetzt noch eine Toblerone-Packung drumherum und schon „schmeckts“. So ein Sch...
0
Stefan-s12.03.14 13:09
... und endlich kann ich mich mit Kopfhörern vor die Boxen setzen...
0
maclex
maclex12.03.14 13:10
auch lesenswert


Kurz was zum Thema "Vinyl klingt besser"


Es erscheint hin und wieder ein Album immer noch parallel zur CD auf
Vinyl. Es _kann_ sein, dass die Vinyl dann tatsächlich besser klingt,
weil sie besser/anders abgemischt ist als die CD oder
Downloadversion. Damit meine ich: Die Vinylvariante hat häufig die
höhere Dynamik weil der Dynamikkompressor beim Abmischen für die
Vinyl sparsamer eingestellt wurde.

Eigentlich ist diese Vorgehensweise mit unterschiedlicher Dynamik
sinnvoll. Vinyl wird vorzugsweise auf teuren Anlagen zu Hause gehört,
CDs und Downloadware im Auto, mit Handys und Ohrknöpfen.

Der bessere Klang der Vinyl mit mehr Punch liegt in so einem Fall
natürlich _nicht_ an dem Medium, sondern an dem weniger stark
bearbeitetem Ausgangsmaterial. Selbstverständlich ist Vinyl der CD
als Medium klar unterlegen.

Alte Platten können ebenfalls besser klingen als eine sogenannte
Remastered-CD, die 15 Jahre später rauskam. Remastered bedeutet
vielleicht, dass irgendwelche "Enhancer", Höhenanheber, Entrauscher
und ein Kompressor über alte Studiobänder drübergejagt wurden. Das
soll dann angeblich besser sein. 5 Jahre später gibts dann einen
Whatever-Classics-Sampler mit radio edits, die noch eine Stufe
schlimmer sind

Hier lässt sich z.B. überprüfen, wie sehr so manche Musik
kaputtgemastert wurde:
http://dr.loudness-war.info/

Also, wenn die CD mal "zu leise" ist: Lautstärke höher drehen und
freuen.

whynodd
LampenImac,PMG5,iBook,MBP2007,MBP 2010,iPod2003,nano2007, iphone3,4,6+, 2APE, ipad2,ipadmini, AppleTV2,MagicMouse,AluTastatur
0
nane
nane12.03.14 13:15
Und das Ding soll ich mir dann mit ein paar "Strippen" auf meinen Verstärker legen? oooOOkeeeeee....

Und der Vorteil gegenüber einem Download von LINN Records ist damit welcher?
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
0
Weia
Weia12.03.14 13:25
nane
Und der Vorteil gegenüber einem Download von LINN Records ist damit welcher?
Eine hoffentlich deutlich umfassendere Musikauswahl?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
0
Bart S.
Bart S.12.03.14 13:27
Naja, Neil Young hat's gerade nötig. Er hat doch selber mal gesagt, daß er inzwischen schwerhörig sei, von den vielen Konzerten und Studio Sessions.
Wer seine Gitarre auch immer so übersteuert...

maclex
Mit zunehmendem Alter läßt die Bandbreite des Gehörs auch noch nach.
Wer sich eine 30.000 EUR Stereo-Anlage leisten kann, der kann von
Glück reden, wenn sein Ohr die 15 kHz noch ungedämpft wahrnimmt.
He he! You made my day!
Please take care of our planet. It's the only one with chocolate.
0
BudSpencer12.03.14 13:32
Pono, hmmm, seltsamer Name.
Ich denke ich bin nicht der einzige der "Prono" gelesen hat

maclex
Danke
0
mbh
mbh12.03.14 13:34
maclex
[…] Leicht übersteuerte Röhrenschaltungen erzeugen z. Bsp. zusätzliche
harmonische Oberwellen. Hätte der Musiker das so gewollt, dann hätte
er es selbst gemacht! […]
Das ist jedem tätigen Musiker sowieso klar. Aber ich kenne auch wenig Musiker, die Musik auf sehr (außergewöhnlich) teurem Equipment hören. Das machen oftmals "nur" Hörer (Konsumenten) – mit einem oftmals weniger geschulten Gehör.

maclex

Du rennst hier mit viel Karacho und einer großen Menge Lärm durch Türen, die für musik- und klangbegeisterte Leute seit langer Zeit weit offen stehen.
0
Alex.S
Alex.S12.03.14 13:34
Neil Young ist doch immer stoned wenn er sein Music macht oder nicht? lol
Not so good in German but I do know English and Spanish fluently. Warum ich es mit dem Deutsch überhaupt versuche? Weil ich in Deutschland arbeite! Lechón >:-]
0
@me12.03.14 13:35
Wird wohl ein Nischenprodukt bleiben
0
Bart S.
Bart S.12.03.14 13:52
Alex.S
Neil Young ist doch immer stoned wenn er sein Music macht oder nicht? lol
Deshalb ist seine Mucke auch so „geil“.
Ich liebe Neil Young Music
Please take care of our planet. It's the only one with chocolate.
0
Weia
Weia12.03.14 13:54
maclex
Hab da mal was von von heise kopiert.
Diese Argumente sind alle bekannt und in ihrem begrenzten Rahmen ja auch immanent richtig, nur die implizit suggerierten Schlussfolgerungen – geringere Klangverfälschungen sind unwichtig – sind vollkommen verkehrt.

Ich vergleiche das gerne mit dem „augenfälligen“ Beispiel der Bildwiedergabe. Angenommen, wir betrachten ein Standbild eines Filmes mit und ohne Farbmanagement (Varianten A und B). In aller Regel werden die Bilder klar voneinander unterscheidbar sein; es geht hier also nicht um den Streitpunkt „Den Unterschied bemerkt doch eh keiner“, auf den ja auch die von Dir zitierte Quelle dankenswerterweise nicht eingeht.

Wenn wir nun sagen sollen, welche Variante die „richtige“ ist, so wird das meist kaum sicher möglich sein, denn wir kennen ja nicht die Farben der Originalszenerie. Möglicherweise gefällt zudem einigen Variante A besser, andere bevorzugen Variante B.

Spräche das nun gegen Farbmanagement? Nein, natürlich nicht! Schließlich geht es jedenfalls jedem ernsthaften Cineasten darum, das Bild so zu sehen, wie der Regisseur das wollte. Der persönliche Geschmack ist dabei vollkommen irrelevant.

In diesem Bereich habe ich auch noch nie jemanden erlebt, der das bestritten hätte. Wer kein Farbmangement einsetzt, tut das stets mit der Begründung, dass ihm der Aufwand die Verbesserung nicht wert ist (weil er eben nicht so cineastisch drauf ist und FIlme vielleicht nur als bloße Unterhaltung versteht) – was ja vollkommen OK ist. Aber er behauptet nicht, diejenigen, denen die Farbwiedergabe wichtig sei, seien esoterische Spinner.

Bei Musik hingegen werden Leute, denen eine möglichst originalgetreue Klangwiedergabe wichtig ist, mit solch unsinnigen Argumenten wie den von Dir oben zitierten abgekanzelt. Wie banausisch muss man eigentlich drauf sein, um auf die Idee zu kommen, die Rezeption eines Kunstwerks mit einem Quiz zu verwechseln? Mir ist Musik wichtig genug, dass ich Musik so unverfälscht wie technisch möglich rezipieren möchte. Dass ich sie nicht besser hören kann, als meine Ohren das erlauben – logisch (aber schlechter will ich halt auch nicht). Und dass mir persönlich möglicherweise die verfälschtere Variante sogar klanglich besser gefallen würde – auch denkbar. Aber gerade in diesem Fall wäre eine möglichst gute Klangwiedergabe vielleicht wichtig: um meinen Geschmack zu schulen, statt ihn weiter mit Klangpampf zu verderben.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
0
Bart S.
Bart S.12.03.14 14:07
Und mal n schöner Song von Neil Young(stoned).
Im Hintergrund die Stimme von Joni Mitchell, Lakota.

Please take care of our planet. It's the only one with chocolate.
0
Mr BeOS
Mr BeOS12.03.14 14:20
Weia
+1
http://www.youtube.com/watch?v=ggCODBIfWKY ..... “Bier trinkt das Volk!“ - Macht Claus Nitzer alkoholfrei
0
janos_ad
janos_ad12.03.14 14:46
Schade, jemand der gute Soundqualität erwartet scheint sich noch immer mit grausamen Design abfinden zu müssen...
0
nane
nane12.03.14 14:54
Weia
Eine grössere Musikauswahl in toller Qualität wäre natürlich prima. *hoff*
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
0
BudSpencer12.03.14 15:22
janos_ad
Schade, jemand der gute Soundqualität erwartet scheint sich noch immer mit grausamen Design abfinden zu müssen...

Das Design ist bescheuert, es nimmt 40% mehr Platz weg, wie es muss.
Keiner kann sich das in die Hosentasche stecken.
0
TorstenW12.03.14 15:27
Es ist halt ein Player mit 64GB intern + 64GB auf microSD, der möglicherweise gut klingt, und im Gegenteil zu dem oben erwähnten Astell und Kern keine 1300€, sondern für early Adopter schlappe 200$ , und damit etwas mehr als ein iPod nano (mit etwa 10% der Kapazität) und weniger als ein iPod Touch (mit der Hälfte der Kapazität) kostet.

Dazu wird er gut promotet, von halbwegs bekannten Künstlern, und die Medien springen auch an.
Wen es ernsthaft wundert, dass da innerhalb eines Tages das Kickstarter Ziel deutlich übertroffen wurde...
0
Jägerschnitzel
Jägerschnitzel12.03.14 16:16
BudSpencer

Wahrscheinlich wollte Pono da einer Klage entgehen, weil Apple ein Patent auf abgerundete Quader hat. Nach anfänglichen Tests mit Formen wie Pyramiden, Kugeln, und Zylindern, konnte nach Befragung diverser Künstler (i like this design, it’s perfect!) einvernehmlich diese Form gefunden werden.

Das Video könnte Comedy sein, es wirkt wie eine Parodie.
0
maczock12.03.14 16:20
Weia
Bei Musik hingegen werden Leute, denen eine möglichst originalgetreue Klangwiedergabe wichtig ist, mit solch unsinnigen Argumenten wie den von Dir oben zitierten abgekanzelt. Wie banausisch muss man eigentlich drauf sein, um auf die Idee zu kommen, die Rezeption eines Kunstwerks mit einem Quiz zu verwechseln? Mir ist Musik wichtig genug, dass ich Musik so unverfälscht wie technisch möglich rezipieren möchte. Dass ich sie nicht besser hören kann, als meine Ohren das erlauben – logisch (aber schlechter will ich halt auch nicht). Und dass mir persönlich möglicherweise die verfälschtere Variante sogar klanglich besser gefallen würde – auch denkbar. Aber gerade in diesem Fall wäre eine möglichst gute Klangwiedergabe vielleicht wichtig: um meinen Geschmack zu schulen, statt ihn weiter mit Klangpampf zu verderben.

Wenn du etwas unverfälschtes hören möchtest musst du rausgehen und dir deine Umwelt anhören. Und selbst das wird dir zwangsläufig nicht unverfälscht dargeboten sondern immer nur verfälscht durch Abstand, Umgebung und Temperatur.

Aber um zur Kunst zurück zu kommen, die Auswahl eines Mikrophons findet neben den sinnvollen Charakteristika auch wegen spezifischer Auswirkungen auf den Klang statt. Von welcher unverfälschten Klangwiedergabe sprichst du also?

- Die eines Instrumentes? - nicht möglich, wenn du eine Bratsche hören willst dann hör dir eine Bratsche an.
- Eines ganzen Orchesters? - erst recht nicht da hier auch deutlich mehr des Raumeinfluss hinzukommt, kann man nicht unverfälscht aufnehmen.
- Einer durch und durch künstlichen (und künstlerischen) Produktion die konserviert auf einem Medium vorliegt? Die ist schon beim Abmischen dafür ausgelegt worden möglichst überall gut zu klingen und geht deswegen Kompromisse ein. Auf jeden Fall ist der Einfluss des Musikers auf die Abmischung ziemlich gering, der hat im Regelfall nämlich keine Erfahrung und Ahnung davon und kann kaum mehr sagen als was er will bzw. was ihm vorschwebt.

…Wenn du also so eine Aufnahme meinst, dann kannst du die wirklich unverfälscht nur an zwei Orten im gesamten Universum hören: ungemastert im Raum wo die Aufnahme gemischt wurde und die gemasterte Fassung im Raum des Mastering-Studios. Alles andere wird immer gewaltig unterschiedlich klingen und zwar um Welten anders als im Vergleich von komprimierten und unkomprimierten Audio. Aber selbst dann solltest du den deinen Kopf gegen den des Künstlers austauschen und vor allem auch die Ohren des Künstlers verwenden sonst klingt es anders.

Aber es kommt noch schlimmer! Die Lautstärke selbst hat einen Einfluss auf den wahrgenommenen Klang! Wie laut oder leise muss man also einen bestimmten Titel hören um ihn "unverfälscht" zu erleben???

Fazit: es geht gar nicht um unverfälscht - so lange du nicht anfängst wirre Effekte einzusetzen bist du im Allgemeinen immer irgendwie im gedachten grünen Bereich was die Wiedergabe angeht. Die ganzen audiophilen Leute aber täten gut daran sich Studio-Monitore zu kaufen statt merkwürdiger High-End-Lautsprecher, wenn sie denn möglichst nahe an der Wiedergabe sein möchten wie der Künstler sie erfahren hat.

Zu Vinyl vs CD: Der Abnehmer eines Plattenspielers nimmt zu einem gewissen Maße auch Schall auf, der dolle Vinyl-Klang ist teilweise ein matschiges Feedback über den Raum.
Und überhaupt: einfach mal vom Plattenspieler digital aufnehmen… wow, klingt danach fast identisch.

Zu diesem "Highend-Player" - der ist mobil? Also für Kopfhörer gedacht? Muhahahah ROFL - In-Ohr-Ortung, mit Kopfhörern kann man noch nicht mal normal Stereo hören. Oder ist der nur für Freunde von Kunstkopfaufnahmen gedacht?
Wie banausisch muss man eigentlich drauf sein, um auf die Idee zu kommen, die Rezeption eines Kunstwerks mit einem Quiz zu verwechseln?

Man muss so banausisch sein 26 Jahren professionell in diesem Bereich gearbeitet zu haben und solche Kunstwerke erstellt zu haben. Schön aber auch dein Vergleich mit den Cineasten und der ach so grossen Filmkunst. Knapp die Hälfte der 26 Jahre war ich in der Post-Production beim Filmton tätig und habe dabei natürlich auch direkt mit den Regisseuren gearbeitet. Diese "Künstler" sind froh wenn der Hammer so schnell wie möglich fällt und das Ding einfach irgendwie fertig ist - Lieblingssatz der gesamten Filmbranche ist "Das versendet sich" (der Irrglaube ihre groben Schnitzer könnten dem dummen Publikum gar nicht auffallen)
0
Weia
Weia12.03.14 17:07
maczock
Aber um zur Kunst zurück zu kommen, die Auswahl eines Mikrophons findet neben den sinnvollen Charakteristika auch wegen spezifischer Auswirkungen auf den Klang statt. Von welcher unverfälschten Klangwiedergabe sprichst du also?
Von der, die mir erlaubt, die Musik möglichst genau so zu hören wie derjenige, der bei ihrem Abmischen über den Klang entschieden hat.
- Die eines Instrumentes? - nicht möglich, wenn du eine Bratsche hören willst dann hör dir eine Bratsche an.
Nochmal: Das ist ein Strohmannargument.

Aus der Tatsache, dass es unvermeidliche Verfälschungen gibt, folgt logisch einfach nicht, dass es keinen Grund gibt, zusätzliche vermeidbare Vefälschungen nicht auch zu vermeiden.

Der Archäologe, der eine zu dreiviertel noch lesbare Schriftrolle findet, geht doch deshalb auch nicht sorglos mit ihr um, frei nach dem Motto „Da fehlt schon ein Viertel, macht also nix, wenn ich noch ein paar Ecken zusätzlich abreiße”.

Aber das ist in der Kunst gar nicht der entscheidende Punkt.

Auch hier wieder ein Beispiel aus dem Farbbereich: Technisch ist es mit Einschränkungen durchaus möglich, die Farben eines fotografierten Objekts messtechnisch identisch auf einer Abbildung des Objekts zu reproduzieren.

Deinen Argumenten entspräche jetzt zunächst der Hinweis, dass dem Bild aber u.a. die Dreidimensionalität fehle, also käme es auf die Farbe auch nicht mehr an (was Produktfotografen ganz anders sehen würden).

Wichtiger aber ist die Tatsache, dass uns unser Wahrnehmungsapparat einen Strich durch die Rechnung macht: Messtechnisch korrekte Farben „wirken“ unter den üblichen Betrachtungsbedingungen auf einem Bild oftmals zu blass. Der Fotograf wird sich also möglichweise dafür entscheiden, die Farben „künstlich“ seinen Vorstellungen anzugleichen; ja nach Sinn und Zweck des Bildes kann das vollkommen OK sein.

Daraus folgert nun aber in der Grafikbranche niemand, dass Farbmanagement unnötig sei. Was unnötig oder sogar gezielt nicht gewollt ist, ist das eingabeorientierte Farbmanagement, also dasjenige, das versucht, die Farbe des realen Objekts unverfälscht in den Computer hineinzubekommen. Was hingegen vollkommen unbestritten in Benutzung bleibt, ist das ausgabeorientiere Farbmanagement, also jenes, dass dafür sorgt, dass die Farben, für die sich der Fotograf bei der Bildbearbeitung aufgrund gestalterischer Gesichtspunkte entschieden hat – naturgetreu oder nicht –, danach nicht durch rein technische Umwandlungen im Rahmen der Bildausgabe aus sozusagen „banalen technischen“ Gründen nochmals verändert werden und somit nicht mehr die Intention des Fotografen widerspiegeln.

Wie gesagt, in der Grafikbranche unumstritten. Warum nicht in der Musikbranche?
Die ganzen audiophilen Leute aber täten gut daran sich Studio-Monitore zu kaufen statt merkwürdiger High-End-Lautsprecher, wenn sie denn möglichst nahe an der Wiedergabe sein möchten wie der Künstler sie erfahren hat.
Ja, logisch. Und?
Man muss so banausisch sein 26 Jahren professionell in diesem Bereich gearbeitet zu haben und solche Kunstwerke erstellt zu haben. Schön aber auch dein Vergleich mit den Cineasten und der ach so grossen Filmkunst. Knapp die Hälfte der 26 Jahre war ich in der Post-Production beim Filmton tätig und habe dabei natürlich auch direkt mit den Regisseuren gearbeitet. Diese "Künstler" sind froh wenn der Hammer so schnell wie möglich fällt und das Ding einfach irgendwie fertig ist - Lieblingssatz der gesamten Filmbranche ist "Das versendet sich" (der Irrglaube ihre groben Schnitzer könnten dem dummen Publikum gar nicht auffallen)
Dass es in der Branche viele abgebrühte Zyniker gibt, die sich ihre Abstumpfung im Kulturbetrieb als Realismus schönreden, merkt man dessen Produkten ja auch allzu oft an.

Ich bevorzuge hingegen Kunstwerke, die in wirklichem Bemühen entstanden sind.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
0
jens
jens12.03.14 17:44
@ maczock

Bin selber seit zehn Jahren "Tontechniker" (für meine Projekte und die von Freunden) und sage zu Deiner Ausführung:
Wow. Auf. Den. Punkt.
"Unverfäschte Wiedergabe" von Musik ist eine Illusion. Ganz genau.
0
Weia
Weia12.03.14 17:56
jens
Wow. Auf. Den. Punkt.
Nö. Eben. Gar. Nicht.

Noch ein Vergleich:

Keiner von uns erliegt auch nur im Entferntesten der Illusion, eine Fotografie wäre ununterscheidbar von dem darauf abgebildeten Gegenstand.

Folgt daraus, dass alle Bildformate außer hochkomprimierten JPEGs esoterischer Unsinn sind, weil es angesichts dieser Tatsache egal ist, ob auch noch die typischen JPEG-Artefakte das Bild verunstalten?

Nein, folgt es nicht.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
0
haschuk12.03.14 19:09
Weia
maczock
Aber um zur Kunst zurück zu kommen, die Auswahl eines Mikrophons findet neben den sinnvollen Charakteristika auch wegen spezifischer Auswirkungen auf den Klang statt. Von welcher unverfälschten Klangwiedergabe sprichst du also?
Von der, die mir erlaubt, die Musik möglichst genau so zu hören wie derjenige, der bei ihrem Abmischen über den Klang entschieden hat.

Dann bleibt Dir nichts anderes übrig als 1:1 die Wiedergabe-Kette des Mastering-Studios Dir anzuschaffen. Da so ziemlich genau 87.325 Mastering-Studios mit 4.542.539 verschiedenen Wiedergabeketten gibt, musst Du auch entsprechend investieren und dann dazu noch wissen, welche Scheibe wie mit welchen Kompromiss gemastert wurde. Und dann musst Du auch noch wissen, welchen Anteil welche Wiedergabekette an der Masteringentscheidung hatte. Viel Spaß, Dich in Köpfe die Köpfe der Mastering-Leute zu versetzen.

Die vermeintlichen Analogien aus der Optik sind halt nicht für die Akustik übertragbar, tut mir leid.

Ein 50.000 € Audiophilie-Equipment ist akustisch genauso weit vom Mastering-Equipment entfernt wie die 2.000 € Mittelklasse-Ausstattung, da es für die Akustik eben kein normiertes ausgabeorientiere Akustikmanagement gibt.
0
Weitere News-Kommentare anzeigen

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.