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Hinter den Kulissen von M&K Sound in Dänemark – Studiolautsprecher im Einsatz für den guten Ton daheim

Die Hochzeit von Film und Ton – Ein Studiobesuch

Ein dezentes Logo am Gebäude und ein unscheinbares Klingelschild an dem lang gestreckten Bau lassen nicht erahnen, wie sehr die Arbeit in diesem Komplex das Erlebnis von Millionen Film- und TV-Zuschauern weltweit beeinflusst. Hier gibt es keine Schlipsträger oder in adrette Business-Kostüme gewandete Empfangsdamen hinter pompösen Tresen, nur Kreative in zivil. Gleich hinter der Eingangstür liegt der Freizeit- und Küchenbereich mit wichtigen Ausstattungsmerkmalen: einem sehr großen Kaffeevollautomaten und einem Tischkicker.



Begrüßt werden wir von den zwei Studio-Mitarbeiterinnen Sophia Keller Lauritzen und Laura Ejdrup Hesseldahl, sowie dem technischen Leiter Olivier Richter, der uns durch die zwölf Studios und drei Mixing Stages führt und unsere neugierigen Fragen mit sympathischer Nonchalance und Fachkompetenz beantwortet. Die „Chefetage“ um die Sound Designer Hans Møller und Eddie Simonsen ist an diesem Tag im Ausland bei wichtigen Kunden. Mainstream ist eines der größten Studios dieser Art in Skandinavien mit einer weiteren Dependance in Schweden.


Von der Küche im Eingangsbereich erstreckt sich ein langer, mit unzähligen Filmpostern gespickter Gang durch das Gebäude. Von gefühlt jedem Zweiten blickt uns kühl und streng Mads Mikkelsen entgegen, Dänemarks international erfolgreiches und vielfach ausgezeichnetes Schauspiel-Aushängeschild. Tatsächlich handelt es sich bei den meisten der hier tontechnisch bearbeiteten Werke um skandinavische Produktionen, aber auch internationale Titel mit großen Namen wie Ryan Gosling oder Julia Roberts gehören zu den Referenzen, ebenso wie aktuelle Netflix-Produktionen. Als Beispiel sei hier die dänische Endzeit-Serie „The Rain“ genannt.


Links und rechts vom Gang zweigen die Studios für die diversen Bearbeitungsschritte und andere wichtige Bereiche ab, wie eine Werkstatt und der Serverraum. Jedes einzelne Studio ist hier mit einem identischen Multikanal-Setup von M&K ausgestattet. Die drei großen Mixing Stages (quasi Test-Kinos) sind zusätzlich auch mit voluminösen Cinema Speakern anderer Hersteller bestückt. Allesamt in einer 7.1.4-Bestückung, um auch Surroundformate mit Höheninformation über Deckenlautsprecher (z. B. Dolby Atmos) korrekt abmischen zu können.


Die gesamte Rechenleistung, überwiegend basierend auf Mac Pro unterschiedlicher Baureihen, macht Lärm und braucht Kühlung, weshalb sie gesammelt außerhalb der Studios in einem Extra-Raum untergebracht ist.
Auf dem Device mit den vier SSD-Slots werden die fertigen Filme sicherheitshalber zusätzlich gespeichert. Die Übertragung an die Produktionsstudios erfolgt aber online.


Ein wichtiger Punkt, warum sich Mainstream nach eigenen Aussagen für M&K entschieden hat, ist dass diese Lautsprecher den großen Kino-Systemen tonal sehr ähneln. Beim Umschalten zwischen verschiedenen Lautsprechern darf sich die Klangfärbung während der Abmischung nicht zu sehr verändern, sodass das Ergebnis auch daheim möglichst dem Kinoerlebnis entspricht. Zu diesem Thema gibt später noch mehr zu erfahren.

Übrigens: Bei Mainstream geht es nicht um Sprachsynchronisation, also die Übersetzung der Dialoge in diverse Sprachen. Diese im Englischen dubbing genannte Prozedur gibt es in Dänemark so gut wie gar nicht. Dort werden fast alle ausländischen Produktionen mit Untertiteln gezeigt.



Kommentare

fleissbildchen10.10.20 09:31
Danke für diesen tollen Einblick!
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Calibrator10.10.20 10:20
Sehr eindrucksvoll!
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milk
milk10.10.20 12:15
Meine Frau würde mich umbringen, wenn ich solche Kisten ins Wohnzimmer stellen würde.
+2
Sindbad10.10.20 15:24
Danke für diesen interessanten Einblick.
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dirkneu10.10.20 15:29
Großartiger Artikel, vielen Dank
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albertyy07.11.21 18:06
würdest Du das denn auch ohne Frau ?
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