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HomeKit in iOS 11: Das letzte Gerät schaltet das Licht aus

Apple wird mit iOS 11 die Automatisierung der eigenen vier Wände über HomeKit ausbauen und dabei verschiedene sinnvolle Möglichkeiten integrieren, die unter anderem Mehrpersonen-Haushalten zugute kommen. Dabei hat Apple auch an private Bastler gedacht, die in iOS 11 einfacher fremde Systeme wie das Raspberry Pi mit HomeKit kombinieren könne. Wichtigste Neuerung könnte aber das erweiterte Geofencing sein, bei dem zukünftig auch mehrere iOS-Geräte in einem bestimmten Bereich berücksichtigt werden.


So können bestimmte Funktionen wie das Ausschalten des Lichts mit dem Verlassen des letzten Gerätes verknüpft werden. Auf ähnliche Weise ist auch eine Aktivierung oder Deaktivierung von HomeKit-Geräten wie Thermostat oder Alarmanlage beim Eintreffen der ersten Person möglich.


Gleichfalls praktisch sind die Möglichkeiten zur Zeitverzögerung nach bestimmten HomeKit-Ereignissen. Bislang konnte man in HomeKit nur absolute Zeitangaben definieren, womit nur sehr starre zeitliche Verkettungen möglich waren. Durch relative Zeitangaben lässt sich beispielsweise nach Einschalten des Lichts am Morgen eine halbe Stunde später die Kaffeemaschine aktivieren, während die Heizung wieder ausgeschaltet wird.


Um auch sehr seltene Sonderfälle zu automatisieren, werden Nutzer in iOS 11 auch einmalige Ereignisse für HomeKit festlegen können. Diese sind dann beispielsweise an ein bestimmtes Datum gebunden. Als praktische Beispiele dienen hier Feiertage oder Urlaub, bei denen oftmals Sonderregelungen für HomeKit hilfreich wären.


Mit Blick auf die verschiedenen Neuerungen mausert sich HomeKit in iOS 11 offenbar zu einem vollwertigen System für die Heimautomatisierung, mit dem auch komplexe Szenarien abgebildet werden können. Besonders private Bastlerprojekte könnten hier noch eine wichtige Rolle spielen, da sie keine MFi-Lizenzierung (Made for iPhone, iPad, iPod touch) wie kommerzielle Produkte benötigen. Zudem hat Apple die Pflicht zum HomeKit-Chip aufgehoben und setzt stattdessen auf Software-basierte Security-Frameworks, was für Zubehörhersteller neue Möglichkeiten eröffnet.

Kommentare

sixtonveit
sixtonveit15.06.17 19:35
"Zudem hat Apple die Pflicht zum HomeKit-Chip aufgehoben und setzt stattdessen auf Software-basierte Security-Frameworks, was für Zubehörhersteller neue Möglichkeiten eröffnet."

Das würde die Anzahl der kompatiblen Produkte enorm steigern. Ich warte schon länger auf Lightify in HomeKit
+5
ibasst
ibasst15.06.17 22:14
war homebridge bisher illegal? läuft bei mir seit ios 9 auf dem raspi und kommuniziert sauber über siri und icloud.
+4
macmuckel
macmuckel15.06.17 22:57
Dass Apple den HomeKit-Chip nicht mehr fordert sehe ich aus Sicherheitsaspekten kritisch.

Aber solange HomeKit nicht genauso latenzfrei arbeitet wie klassische Lichtinstallation (zB. bei Druck auf einen HomeKit Schalter oder bei auslösen eines HomeKit Bewegungsmelders muss das Licht ohne Verzögerung schalten), betrachte ich HomeKit eh noch für unbrauchbar.
+1
CooperCologne15.06.17 23:24
sixtonveit
Das würde die Anzahl der kompatiblen Produkte enorm steigern. Ich warte schon länger auf Lightify in HomeKit
Mit homebridge und raspberry pi geht das heute schon, trotz anfänglicher Skepsis war die Installation einfacher, als ich erst dachte und die Anzahl an Plugins ist der Wahnsinn. Selbst mein NAS kann ich jetzt einfach hoch und runter fahren. Jedenfalls haben schon die ersten Hersteller (Arlo von Netgear z.B.) angekündigt, ihre Produkte nachträglich HK kompatibel zu machen. Absolut der richtige Schritt von Apple diese Barriere aufzuheben. Man kann nur hoffen, dass sie auch im Bereich der möglichen zu programmierenden Logik dran bleiben, das reicht zumindest bis jetzt noch nicht aus.
ibasst
war homebridge bisher illegal? läuft bei mir seit ios 9 auf dem raspi und kommuniziert sauber über siri und icloud.
Illegal wohl nicht, zumal es sich ja um ein nicht-kommerzielles Projekt handelt. Es war eben auch nicht klar, ob Apple nicht irgendwie einen Riegel davor schiebt.
macmuckel
Dass Apple den HomeKit-Chip nicht mehr fordert sehe ich aus Sicherheitsaspekten kritisch.

Aber solange HomeKit nicht genauso latenzfrei arbeitet wie klassische Lichtinstallation (zB. bei Druck auf einen HomeKit Schalter oder bei auslösen eines HomeKit Bewegungsmelders muss das Licht ohne Verzögerung schalten), betrachte ich HomeKit eh noch für unbrauchbar.
Das mit dem Chip sehe ich nicht so kritisch, die Verwchlüsselung dürfte hoch genug sein. Bevor das jemand hackt, ist schneller die Scheibe eingeschlagen.
Und zur Latenz, ich steuere Teile meiner Homematic Installation über homebridge und openHab, das geht so schnell vom iPad aus, da ist nichts mit Warten.
+3
MOTIVHIMMEL
MOTIVHIMMEL16.06.17 01:12
Ohmann... Das Apple nun den HomeKit Chip aufhebt, wird den einen oder anderen Anbieter in den Wahnsinn treiben. Ich denke da sehr spontan an "Tado", die Heizungssteuerung. Sie warten seit Ende letzten Jahres auf eine Freigabe, bieten allen Neukäufern seither ein kostenloses Upgrade auf eine HomeKit Kompatible Bridge an und passiert ist bis heute recht wenig. Ich warte auf meine HomeKit kompatible Bridge und die kam die ganze Zeit nicht heraus, weil Apple den HomeKit Chip nicht verifiziert hat, so der Tado Support.

Jetzt soll die Auslieferung angeblich beginnen und Apple verkündet nebenbei mal, dass sie den HomeKit Chip kicken.

Für mich als Konsument natürlich eine gute News. So könnte es z.B. auch passieren, das der Logitech Harmony Hub endlich mit HomeKit kompatibel wird nur mit einem Update der Firmware oder Software... Das wäre echt traumhaft. Auch denke ich, dass es viele andere Hersteller erfreuen wird, wovon wir als Kunde profitieren.

Allerdings war die Sache mit dem HomeKit Chip wohl mit Sicherheit auch sicherer. Man wird sehen wohin da die Reise am Ende geht. Grundsätzlich kassieren wohl fast alle Heimnetzsachen von Profis keine Bestnoten. Meistens ist der Fehler aber auch beim Anwender, der sein Netzwerk nicht korrekt absichert mangels Wissen.
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gorgont
gorgont16.06.17 08:30
Gibt es eigentlich schon eine funktionierende und vor allem erhältliche Schnittstelle zwischen Homekit und KNX Systemen?
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Macmissionar16.06.17 08:51
Ich oute mich mal ebenfalls als frischer homebridge-Betreiber in Verbindung mit Connair/FB.Switch. Diese Heimautomatisierung betreibe ich seit über einem Jahr, läuft auf meinem NAS und via VPN war ich auch immer glücklich, das von außen steuern zu können. Nahtlos integrieren läßt sich auch schöner Weise die Welt von AVM, also FritzBox, sowie milight.
Ausgangspunkt von allem war der Wunsch nach einer zuverlässigen Zeitsteuerung für die Außenbeleuchtung; dann ist das sehr schnell stark angewachsen auf mehr als 20 Funk-, 1 DECT-Steckdose und eine Milight-Bridge, also Lichtsteuerung.
Aber: Immer hieß es Knöpfe drücken, also erst Web-App aufrufen, dann drücken. Vor einiger Zeit habe ich dann, als im Forum wenig los war, gelesen, daß dieses homebridge-Plugin da zu integrieren ist. Vielen Dank an dieser Stelle an Smoker …
Zum NAS kam dann mein erster Raspberry Pi dazu, ein schnuckeliger Zero W, der inzwischen eine ideale Ergänzung darstellt. Ja, Ergänzung, denn die eigentliche Steuerung läuft parallel; ist bei Normalbetrieb (also jetzt Siri, die wirklich alles sehr gut versteht – "Eßzimmerschrank ein", "Mach das Licht rot", "Terrassenlicht ein", "Deckenleuchte aus", "Welche Farbe hat das Licht?", "Licht auf 20 % dimmen" usw.) auch viel schneller als vorher. Nicht nur wegen keinen Knöpfen mehr, sondern auch weil die Befehle über homebridge wesentlich schneller be- und verarbeitet werden. Also nach längerer Pause ein "Couchlicht an" wird so schnell verarbeitet, daß Siri zwar brav sagt (macht sie meistens) "Laß mich mal umsehen … Das Gerät Couchlicht wurde eingeschaltet"), das Gerät aber bereits vor derselben Silbe längst an ist. Sprich, der Befehl wird sofort umgesetzt, erst dann denkt Siri über den Rückkanal darüber nach, ob es denn auch an ist.

Zudem ist es ein richtig schöner Bonus, daß, Dank Apple TV 4, ein Aktivieren von VPN obsolet geworden ist: Siri kann dank iCloud auch aus der Ferne zuhause alles schalten.

Wenn man es übertreibt ("Alle Geräte im Wohnzimmer aus", "Alle Lichter an", "Geräte im Garten aus"), kann das zu einer Unsauberkeit führen, aber das sein kleine Probleme im Vergleich zum Nutzen.
Also ich kann das alles nur empfehlen, klar, es ist viel Bastelwillen erforderlich und lief auch nicht sofort. Ist nichts für Leute, die Apps runterladen für IT-Tätigkeit halten

Ich würde mir wirklich wünschen, daß Siri zukünftig das kann, was oben angedeutet ist: "Mach den Deckenfluter in 27 Minuten an", "Schalte bitte morgen früh um 8 Uhr den Poolfilter für zwei Stunden an", "Laß bitte die Heizung im Badezimmer eine halbe Stunde laufen".
A Mac is like a Wigwam: No Windows, no Gates, no Backdoors, Peace, Harmony – and an Apache inside.
+2
CooperCologne16.06.17 11:33
MOTIVHIMMEL
Für mich als Konsument natürlich eine gute News. So könnte es z.B. auch passieren, das der Logitech Harmony Hub endlich mit HomeKit kompatibel wird nur mit einem Update der Firmware oder Software... Das wäre echt traumhaft.
Auf den Harmony Hub warte ich auch noch, der geht zwar auch schon über die homebridge, aber bei meinen 13 Aktionen müllt der Bildschirm schon ganz schön voll. Die Home App braucht unbedingt sowas wie Ordner, die lediglich der Organisation dienen. Alle Aktionen in eine Gruppe gepackt lösen nämlich das totale Chaos aus, wenn man sie ausersehen einschaltet.
Erst recht, wenn jetzt mehr Hersteller auf den Zug aufspringen.

Ich hoffe, dass Apple das Thema etwas mehr forciert, mehr Gerätekategorien wären auch nett.
+1

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