HomeKit in iOS 13: Alle Änderungen im Detail
Mit der nächsten iOS-Version stärkt Apple die Smart-Home-Plattform
HomeKit. In iOS 13 dürfen Nutzer nicht nur neue Geräte einbinden, sondern profitieren auch von einer besseren Bedienstruktur und mehr Funktionen. Auch
Shortcuts beherrscht nun mehr Möglichkeiten, um HomeKit-Zubehör zu automatisieren.
Neues Interface, neue Symbole in HomeKitApple hat alle Kacheln in der HomeKit-Übersicht aktualisiert. Jede zeigt nun oben links ein Symbol mit ihrem Namen, rechts davon steht der Status. Zusätzlich sind bei den neuen Geräte-Icons alle Funktionen von Geräten zusammengefasst, die mehrere Dienste anbieten. Der Hue-Bewegungsmelder zum Beispiel nimmt auch Temperatur und Umgebungslicht auf. Während zuvor jede Instanz eine eigene Kachel erhielt, sind nun alle unter dem entsprechenden Gerät gruppiert. Dasselbe gilt etwa für Steckdosenleisten, deren Steckdosen nun nicht mehr einzeln aufgeführt werden. Auch die Daten von smarten Thermostaten, die etwa drei Sensoren enthalten (Bewegung, Temperatur und Anwesenheit zum Beispiel), fasst die HomeKit-Hauptansicht nun zusammen. Bei Fernsehern liegen nun der Einschalter und die Eingänge auf einer Karte. Die Bedienelemente der Komponenten sind direkt neben ihren Symbolen angeordnet. Zubehör, das nur eine Funktion bietet, schaltet der Anwender wie gehabt beim Klicken auf die Kachel ein und aus. Zudem hat Apple einige neue Symbole aufgelegt – auch wenn Beobachter die niedrige Menge weiter kritisieren. So gibt es neue Icons für Ventilatoren, Feuchtigkeits-, Umgebungslicht- und Luftqualitätssensoren. Das Symbol für Bewegungssensoren verändert sich in iOS 13, wenn die Komponente eine Bewegung wahrnimmt.
Neu hinzugekommen sind Lüfter-Icons wie beim Kogeek Power Strip (l.), und welche für Luftfeuchtigkeit und -qualität (Eve Room). Der Xiaoyan Awareness Switch zeigt das Symbol für eine erfasste Bewegung. Fotos: homekitnews.com Bessere Automatisierung und -vorschlägeNicht nur in der Home-App, sondern auch über die neue Shortcuts-App lassen sich neue und bessere Automatisierungsroutinen erstellen. Das liegt zum einen daran, dass der Nutzer mehr Funktionen einbinden darf. Beispielsweise kann er den Stop-Schalter des Weckers nun mit anderen Aufgaben verknüpfen, etwa dem langsamen Anschalten des Lichts, dem Erwärmen des Dusch-Boilers oder dem Podcast-Start auf dem HomePod. Zum anderen bietet die Home-App in den Einstellungen an, das entsprechende Gerät in eine „vorgeschlagene Szene“ einzubinden – schlägt also selbstständig Automatisierungssequenzen vor. In derselben Ansicht lässt sich auch erkennen, in welchen Szenen das Smart-Home-Zubehör oder die -Gruppe bereits integriert ist.
Appleinsider zeigt einige Neuerungen von HomeKit per Video.
Apple TV und HomePod besser in HomeKit integriertNeuerdings lassen sich auch einzelne Funktionen des Apple TV und HomePods per Home-App aufrufen. In iOS 12 konnte man die Wiedergabe nur starten oder stoppen. iOS 13 bringt eine „Cover Flow“-artige Ansicht der abspielbaren Medien auf den HomeKit-Schirm. Zusätzlich enthalten ist ein kleines Vorschaubild des Mediums, sei es nun eine TV-Sendung oder ein Song. Mit einem Tipp ruft man eine Fernbedienung des Gerätes mit allen Funktionen auf. Zusätzlich – wie bereits angedeutet – dürfen Anwender die beiden Apple-Geräte nun in Szenen einsetzen. So kann man in IOS 13 etwa über einen Sensor Apple TV und HomePod starten, stoppen oder deren Lautstärke senken. Für die Audio-Wiedergabe wählen Nutzer aus diversen Quellen – von der Mediathek über Radiosender bis hin zu Apple Music.
Die Szene links zeigt das Einstellen von einer Sound-Quelle, die spielen soll, wenn die Tür sich öffnet. Der HomePod lässt sich viel detaillierter automatisieren als noch mit iOS 12. Die Apple-TV-Ansicht liegt auch im Dark Mode vor. Kostenloser Cloud-Speicher für HomeKit-KamerabilderDie Veränderungen der Kamerasteuerung in HomeKit sind substanziell. Die Aufnahmen lassen sich nun in der iCloud speichern, nicht mehr nur auf Drittanbieter-Servern. Zudem verschlüsselt Apple die Videodaten lokal und lädt sie erst dann hoch. Diese Daten sollen nicht die iCloud-Datenpakete schmälern, das heißt, sie senken nicht das Volumen des jeweiligen Pakets. Dafür macht der Anbieter Unterschiede in der Behandlung von 200-GB- oder 2-TB-Kunden: Besitzer des kleinen Paketes erhalten 10 Tage Aufnahmen einer einzelnen Kamera, während die des großen Abos das Material von bis zu fünf Kameras kostenlos gespeichert bekommen. Neu ist auch die Ansicht des Kamerabildes: Beim Betrachten dürfen iOS-13-Nutzer auf demselben Schirm alle Geräte des Raums ansteuern. Rätselraten gibt es noch über den eingeblendeten blauen Punkt im Livebild. Eventuell implementiert Apple in kommenden Beta-Versionen mehrere Farben, um bestimmte Kamerazustände zu zeigen. Wer eine Kamera über einen Sensor anbindet, erhält in Zukunft mit der Benachrichtigung zusammen nicht nur einen Schnappschuss, sondern gleich den Videostream. Zugleich darf er innerhalb der Meldung Zwei-Wege-Audio oder andere im Raum befindlichen Geräte aktivieren und steuern.
HomeKit schlägt selbst Automatisierungssequenzen vor (l.). Springt die Überwachungskamera an, erhält der Besitzer sofort einen Livestream und Kontrollen über alle Geräte im Raum. Per Shortcuts lassen sich Temperatur-Angaben einbinden (r.). Router halten Einzug ins smarte HeimMit iOS 13 unterstützt HomeKit neuerding Smart-Home-Router. Sie erfassen die Kommunikation zwischen den Smart-Home-Geräten und mit fremden Servern und zeigen so, welche Daten aus dem Smart-Home herausgehen. Diese Kommunikation kann man über diese Geräte einschränken oder ganz verbieten, um seine privaten Daten besser zu schützen. Linksys und Eero heißen die ersten Hersteller, die kompatible Router für HomeKit anbieten werden.