HomePod: Sehr hohe Marktanteile im Premium-Segment, zu vernachlässigen auf dem Gesamtmarkt
Es ist kein Geheimnis, dass die Verkaufszahlen des HomePods nicht an Produkte wie Amazon Echo oder Google Home heranreichen. Im zweiten Quartal des Jahres tauchte Apple beispielsweise weiterhin nicht in den Top 5 der erfolgreichsten Hersteller intelligenter Lautsprecher auf. Während Google das "Home Mini" 2,3 Millionen Mal absetzen konnte und damit einen weltweiten Marktanteil von 20 Prozent hält, liegt der HomePod sogar nach hinter dem regulären Home-Modell, das mit 800.000 Exemplaren 7 Prozent Marktanteil erzielt. Betrachtet man also die reinen Stückzahlen, so stellt Apple wieder einmal ein Gerät her, dass sich hinter der Konkurrenz einreihen muss. Nur wenige Untersuchungen
beleuchteten aber bislang die Tatsache, dass dies für Apples Geschäftsprinzip nicht unüblich ist. Vergleicht man Apple-Produkte mit günstigen (aber margenschwachen) Angeboten, so weisen derlei Statistiken immer schlechte Werte für Apple auf. Untersucht man jedoch die erzielten Gewinne, so schießt Apple plötzlich nach oben.
Beim HomePod verhält es sich recht ähnlich. Erneut konkurriert Apple nicht gegen die Vielzahl an Produkten in der Preisspanne zwischen 49 und 129 Dollar, die es in den Verkaufscharts auf Spitzenplätze bringen. Stattdessen wurde der HomePod als Premium-Produkt positioniert, das vorrangig hervorragende Audioqualität mitbringen soll, dessen Fähigkeiten als Smart Speaker aber nicht zentrales Merkmal sind.
Engt man die Statistik daher nur auf teurere Geräte oberhalb der Marke von 200 Dollar ein, so liegt der HomePod plötzlich bei rund 70 Prozent Marktanteil. Sofern die Rechnung ähnlich wie bei anderen Apple-Geräten aufgeht, sind 70 Prozent Anteil unter teuren und margenstarken Geräten wesentlich lukrativer, als es ein hoher Marktanteil bei günstigen Modell und niedrigen Gewinnspannen wäre. Eine gute Nachricht für Apple ist, dass Marktbeobachter vom deutlichen Erstarken des hochpreisigen Sektors ausgehen. Jetzt bereits rechnet Strategy Analytics damit, dass Apple schon bei einem Umsatz-Marktanteil von 16 Prozent angelangt ist. Langfristig gesehen könnte Apples Strategie daher wieder einmal aufgehen: Nicht die reinen Verkaufszahlen, sondern die Gewinne sind interessant.