Huawei-Gründer: Apple ist unser Vorbild in Sachen Datenschutz
Huawei wird immer wieder vorgeworfen, chinesischen Behörden die Daten von Smartphone-Nutzern auszuliefern. Stimmt nicht, sagt Unternehmensgründer Ren Zhengfei. Mehr noch: In Sachen Datenschutz betrachtet der Präsident des in Shenzhen ansässigen Herstellers Apple als sein großes Vorbild.
"Daten gehören den Kunden""Die Daten gehören unseren Kunden, nicht uns", sagte Ren Zhengfei jetzt in einem
Gespräch mit der Financial Times. Huawei werde diese um keinen Preis der Welt der chinesischen Regierung zur Verfügung stellen. Das gelte in seinem Unternehmen ebenso wie beim iPhone-Konzern, der die Persönlichkeitsrechte der Nutzer gleichermaßen nicht kompromittiere. Man tracke beispielsweise auch die Nutzer von Huawei-Geräten nicht. "Mobilfunk-Provider müssen stets wissen, wo sich ihre Kunden aufhalten, sonst könnten diese nicht telefonieren", so Zhengfei. Als Gerätehersteller und Netzwerkausrüster speichere sein Unternehmen aber keine Daten oder Standorte.
"Nicht ein einziges Mal"Hätte Huawei auch nur ein einziges Mal gegen dieses Datenschutzprinzip verstoßen, könnten die Vereinigten Staaten die entsprechenden Beweise weltweit verbreiten. "Dann würden Menschen und Unternehmen in den 170 Ländern und Regionen, in denen wir aktiv sind, unsere Produkte nicht mehr kaufen – und unser Unternehmen bräche zusammen." Die sehr kompetenten Huawei-Mitarbeiter bauten dann wahrscheinlich eigene Firmen auf – und am Ende müsse er persönlich für die Schulden geradestehen. "Ich würde lieber sterben", erklärte Zhengfei in typisch chinesischer Manier.
Im Zentrum des HandeslkriegesHuawei steht im Zentrum des derzeitigen Handelskrieges zwischen den Vereinigten Staaten und China. Das US-amerikanischen Unternehmen von der Trump-Regierung zwischenzeitlich auferlegte Verbot, den chinesischen Hersteller zu beliefern, ist derzeit in Teilen aufgehoben. Es kann aber jederzeit durch ein Dekret des Präsidenten wieder in Kraft gesetzt werden. Die von den Behörden der USA angeführten Sicherheitsrisiken beim Einsatz von Huawei-Geräten weist Zhengfei erwartungsgemäß zurück. "Diese Befürchtungen sind haltlos", sagte er.