Hyundai sieht große Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit mit Apple: „Sie wollen, dass wir wie Foxconn werden.“
In den vergangenen Wochen erhielten Apples Pläne, ein Auto zu bauen, ein gehöriges Maß an medialer Aufmerksamkeit. Dafür gab es auch guten Grund: So wurde bekannt, dass Cupertino in Verhandlungen mit dem südkoreanischen Autobauer Hyundai steht. Berichten zufolge könnte die Tochtergesellschaft Kia die Produktion des Apple Car übernehmen – als Fertigungsstätte komme das Werk im US-Bundesstaat Georgia in Betracht (siehe
). Hyundai wolle den Bau des Apple Car an Kia abtreten, um nicht zu einem Auftragsfertiger für den US-Konzern zu werden, was am Image des Automobilunternehmens kratzen würde. Bedenken dieser Art scheinen die Verantwortlichen nach wie vor zu beschäftigen – und das Projekt zu gefährden.
Hyundai ziert sichEin neuer Bericht von
Reuters beschreibt die Uneinigkeit unter den Führungskräften von Hyundai. Das Management sei sich nicht sicher, ob Hyundai ein von Apple gebrandetes Fahrzeug herstellen sollte. Ein Manager erklärte, man quäle sich mit der Frage, wie man das Projekt realisieren wolle und ob es sich um eine gute Entscheidung handle oder nicht. Einmal mehr verweist der Autobauer darauf, keine Autos für andere herstellen zu wollen. Tatsächlich scheinen Apples Pläne keine Begeisterungsstürme bei Hyundai auszulösen: Es sei nicht so, als würde die Zusammenarbeit mit Apple immer zu großartigen Ergebnissen führen, so der Manager.
Hyundai möchte die Zügel nicht aus der Hand gebenReuters berichtet von ersten Gesprächen zwischen Apple und Hyundai im Jahr 2018: Der Widerwille des Automobilherstellers, mit Außenstehenden zusammenzuarbeiten, habe den Fortschritt in dieser Sache behindert. Eine Quelle berichtet von einem Kulturkonflikt – der südkoreanische Großkonzern müsse vermutlich einige Führungskräfte ersetzen, um der Zusammenarbeit mit Apple zustimmen zu können. Beide Unternehmen möchten der Chef sein, so die Quelle: Das könne nicht funktionieren.
Ausgang ungewissReuters bezieht sich auf weitere Personen, die ihre Zweifel an einer Kooperation der beiden Konzerne deutlich machen. So äußerte ein leitender Angestellter Hyundais Bedenken an den Absichten von Tech-Unternehmen wie Apple und Google: Diese wünschten sich, dass Hyundai wie Foxconn werde – und lediglich als Zulieferer fungiere. Das sei dem Bestreben des Auto-Herstellers, ein Premium-Image aufzubauen, eher abträglich. Die Zusammenarbeit zwischen Apple und Hyundai erscheint daher alles andere als gesichert.