IBM: Graphén-Transistoren werden herkömmliche Silizium-Transistoren nicht ablösen
Letztes Jahr noch hatte IBM einen Transistor auf Basis von Graphén vorgestellt, der sich mit einer Taktfrequenzen von mindestens 100 GHz betreiben lässt. Bei Graphén handelt es sich um eine Modifikation des Kohlenstoffs mit stabiler zweidimensionaler Struktur, womit es für die Chip-Industrie sehr interessant erscheint. Nun deutet aber der Nano-Forscher Yu-Ming Lin von IBM Research an, dass Graphén-Transistoren die bisherigen Transistoren aus Silizium nicht ablösen wird. Ein Grund dafür sind die
unterschiedlichen Eigenschaften beider Transistor-Technologien, so dass sie sich wohl vielmehr ergänzen werden. Während Silizium-Transistoren sich nahezu an und ausschalten lassen, soll dies bei der Graphén-Transistoren nicht möglich sein. Für die Verarbeitung von Analog-Signalen wie sie bei Funk und Licht auftreten, sind Graphén-Transistoren dagegen geeignet.
Intels leitender Forscher Mike Mayberry erwartet allerdings keinen baldigen Einsatz von Graphén-Transistoren. Man befinde sich immer noch in der Forschungsphase, um Vor- und Nachteile der neuen Technologie zu ermitteln. Für die Halbleiterindustrie ist Silizium seiner Meinung nach auch das nahezu ideale Material. Aufgrund der großen Erfahrung wird zumindest Intel auch in Zukunft nicht auf Silizium als Basisstoff für Chips verzichten. Letztendlich haben Graphén-Transistoren zwar viel Potenzial, können nach aktuellem Forschungsstand aber Silizium-Transistoren nicht ersetzen.
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