"IE killing patch": Microsoft lässt den Internet Explorer jetzt endgültig von Bord gehen
Als MacTechNews vor rund 21 Jahren den Betrieb aufnahm, war die Lage auf dem Browsermarkt relativ eindeutig. Wer im Internet surfen wollte, verwendete dazu den Microsoft Internet Explorer – dies traf auf Windows-PCs und Macs zu. Bis zur Einführung von Safari (Anfang 2003) war der Internet Explorer nämlich auch auf dem Mac als Standard-Browser eingetragen und somit für die meisten Nutzer erste Wahl. In technikinteressierten Kreisen wählten viele Anwender zwar alternative Produkte, selbst auf MacTechNews kam der Internet Explorer damals jedoch auf deutlich mehr als 50 Prozent. Die exakten Zahlen sind leider nicht mehr rekonstruierbar, erst im Februar 2003
verlor der "IE" aber seine Spitzenposition an Safari.
2003: Keine Mac-Versionen mehrNur wenige Monate nach der Ankündigung von Safari verkündete Microsoft, den Internet Explorer für Mac einzustellen. Angesichts des sehr geringen Mac-Marktanteils damals war die Entscheidung für die Browser-Verbreitung ziemlich irrelevant. Allerdings kam es dennoch recht bald zu stark rückläufigen Marktanteilen, nach deutlich über 90 Prozent waren im Jahr 2010 schon keine 50 Prozent mehr übrig. Firefox hatte einer großen Masse an Nutzern erstmals vor Augen geführt, dass es Alternativen gibt. Was Firefox begann, setzte Chrome fort und zwang Microsoft damit zu weitreichenden Entscheidungen.
2013: Die letzte große Windows-VersionVersion 11 des einst so unangefochtenen Marktführers stammte aus dem Jahr 2013, erhielt aber keine wegweisenden Aktualisierungen mehr. Microsoft kündigte 2015 ein neues Browser-Projekt an, denn Edge sollte sowohl den Browser als auch den Markennamen "Internet Explorer" beerben. Bis zum offiziellen Supportende sollte noch einige Zeit vergehen, dieses war erst 2021 erfolgt. Übrigens traf dieses Schicksal nicht nur den Internet Explorer, sondern auch Edge. 2018 schon nahte nämlich für "Ur-Edge" bereits der Feierabend, da Microsoft die komplette Eigenentwicklung aufgeben und stattdessen auf Chromium setzen wollte.
Per Patch: Der letzte SargnagelDas end-end-endgültige Aus des betagten Internet Explorers folgt nun in diesen Tagen. Im Rahmen eines Software-Updates deaktiviert Microsoft seit dieser Woche den Internet Explorer endgültig. Als letzten Sargnagel gibt es das in Windows-Foren als "IE killing patch" bezeichnete Update. Nur noch manche Icons in der Systemoberfläche erinnern dann an das Browser-Urgestein. Selbst diese will Microsoft jedoch eliminieren – und zwar innerhalb der nächsten Monate.