IT-Minister: iPhone-Produktion in Indien startet im April
Nach zähen Verhandlungen in den zurückliegenden Wochen und Monaten konnten sich Apple mit den Indischen Behörden laut dem IT-Minister Priyank Kharge auf einen Produktions- und Vertriebskonzept für das iPhone einigen. Dies erlaubt Apple, das iPhone ohne Strafzölle weit günstiger anzubieten, als dies bislang der Fall war. Marktbeobachter rechnen damit, dass Apple dadurch den niedrigen einstelligen Marktanteil des iPhone in Indien deutlich steigern kann.
Die iPhone-Fertigung vor Ort
erfolgt durch das Taiwanische Unternehmen Wistron, welches im dem indischen Bundesstaat Karnataka in Bangalore ab Ende April ein entsprechendes Produktionswerk betreiben wird. Analog zu den chinesischen Werken von Foxconn handelt es sich um eine Endfertigung, bei der Komponenten zu iPhones zusammengesetzt werden. Die Komponenten werden von anderen Apple-Zulieferern aus dem pazifischen Raum importiert.
Apple konnte sich mit den Behörden darauf einigen, dass der Import der Komponenten durch eine Ausnahmeregelung für 15 Jahre zollfrei bleibt. Dies gilt ebenso für alle Maschinen, welche für die Fertigung in Indien erforderlich sind. Etwaige Fördergelder sind zwischen den Parteien nicht vereinbart, so dass Apple und Wistron die notwendigen Investitionen in die Produktion stemmen werden.
Langfristig dürften sich weitere Zulieferer in der Region ansiedeln, da nach Ablauf der Sonderregelung in 15 Jahren mindestens 30 Prozent der Komponenten in Indien selbst gefertigt werden müssen, um für die restlichen Importe keine Strafzölle zahlen zu müssen. Entsprechend dürfte Apple weitere Investitionen in Indien vornehmen.
Abgesehen von der Produktion vor Ort erlaubt dies Apple nun auch die Eröffnung von Apple Stores in Indien. Dies könnte den Absatz und das Ansehen von Apple in dem Subkontinent weiter steigern. Im zurückliegenden Jahr hatte Apple in Indien 2,5 Millionen iPhone abgesetzt. Angesichts eines potenziellen Marktvolumens von schätzungsweise 750 Millionen Smartphones sind diese Absatzzahlen auch bei einem Premiumgerät wie dem iPhone noch deutlich ausbaufähig.