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"Ich habe Angst": Apple zitiert Zuschriften besorgter Nutzer

Apple ist nicht begeistert über die von der Europäischen Union geforderte Öffnung der iOS-Plattform für alternative App Stores. Als Apple im Januar die Regeln für alternative App Stores für die EU ankündigte, enthielt jeder zweite Absatz der Pressemitteilung einen Hinweis auf mögliche reduzierte Sicherheit des Betriebssystems. In einem umfangreichen Whitepaper aus der Feder des firmeneigenen Datenschutzbeauftragten untermalen Nutzer-Emails die Argumentation.


Im Titel und Inhaltsverzeichnis gibt sich das Schreiben neutral: "Entsprechung des Digitale-Märkte-Gesetzes – Apples Bemühungen, Anwendersicherheit und Privatsphäre in der EU sicherzustellen" ist es überschrieben. In vier Kapiteln will das Dokument erklären, wie die neuen App-Store-Regeln entstanden sind. Die Kernaussage: Apple wäre zuallererst um die Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer besorgt und bemüht. Dafür habe sich der aufwendige und mehrstufige Beurteilungsprozess im iOS App Store bewährt. Um gleichzeitig dem Digital Markets Act zu entsprechen und die Sicherheit der Nutzer zu garantieren, habe Apple weder Kosten noch Mühen gescheut. Allerdings könne selbst das neue Regulatorium nicht alle Sicherheitsrisiken ausräumen, die durch alternative App Stores entstünden.

"Lieber Tim"
Ab Seite 16 menschelt es dann in dem dreißigseitigen PDF, das Apple auf seiner Entwickler-Plattform veröffentlicht hat. In kleinen Kästen zitiert die Firma aus E-Mails, die an Tim Cook adressiert wurden. In ihnen äußern Anwender Sorgen, die eine zukünftige Existenz alternativer App Stores auslöst. "Ich hoffe wirklich, Sie werden mir die Möglichkeit einräumen, keine Sideloader zu nutzen. Ich will mich auf den erprobten App Store verlassen und nicht irgendwelchen Quatsch", schrieb ein "EU iPhone User" sinngemäß am 25.01.2023. Einen Tag später schreibt ein anderer: "Ich möchte wirklich nicht dieses Update installieren. Ich habe Angst. Ich habe wirklich Angst davor und ich denke, es macht das iPhone ein kleines bisschen weniger sicher, als es ist."

Zwei der dreißig Seiten sind mit sorgfältig kuratierten Anwenderzuschriften gefüllt. Quelle: developer.apple.com

Ausgewählte Fakten und Zuschriften
Zwei Seiten innerhalb des Dokuments werden komplett von den Zuschriften eingenommen, weitere garnieren das PDF auf Seitenspalten. Dazu kommen interessante Datenpunkte aus App Stores. So würde der iOS App Store täglich 150 Millionen Transaktionen verarbeiten – das umfasse kostenlose wie kostenpflichtige Downloads sowie In-App-Käufe. Dazu kämen 3,12 Mio. App-Bewertungen. Zudem gibt es Erfolgsgeschichten aus der jüngsten Geschichte und Seitenhiebe auf die Konkurrenz. Genüsslich erläutert etwa ein Kasten, dass Googles "Advanced Protection Program" für exponierte Persönlichkeiten empfiehlt, Sideloading zu deaktivieren und die App-Quellen auf den Google Play Store und den App Store des Geräteherstellers zu beschränken.

Apple verspricht, weiterhin für Sicherheit einzustehen
Der letzte Abschnitt betont noch einmal, dass die Firma weiterhin ihr Bestes geben werde, die Sicherheit ihrer Nutzer zu garantieren, auch wenn der Digital Markets Act dies nicht leicht mache. Tatsächlich hat sich Apple viel Mühe um den Datenschutz gegeben. So führte etwa iOS 16 als Reaktion auf die Pegasus-Affäre einen Blockierungsmodus (Lockdown Mode) ein. In Zusammenarbeit mit dem BSI entstand ein stabiles Regelwerk für verwaltete Geräte, das die Arbeit mit vertraulichen Dokumenten absichert. Dass dieses in den letzten Jahren entstandene Instrumentarium viele der zitierten Anwendersorgen ausräumt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Kommentare

Tomboman01.03.24 16:11
Apple könnte ja auch kommunizieren, dass niemand einen anderen Store nehmen „muss“, sich also nichts ändert. Aber das wäre ja zu einfach
+28
sudoRinger
sudoRinger01.03.24 16:37
Die Lobbyisten von Apple sind peinlich.
+24
Dunnikin
Dunnikin01.03.24 16:43
Ist das armselig. Es ist und wird niemand gezwungen, einen anderen Store zu nutzen, es ist lediglich eine Option. Und Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft, dieser ganze Abo-Irrsinn könnte wieder zurückgedrängt werden.
+19
trueclou01.03.24 16:43
Meine Güte, ist das peinlich…! 🙈🤢
Apple erzeugt ganz bewusst ein falsches Bild der Situation und verkauft die Leute dreist für dumm.
Um es klar zu sagen: niemand wird gezwungen, alternative Stores zu nutzen oder überhaupt zu installieren. Wer das nicht tut, für den ändert sich GAR NICHTS!
Dieses peinliche, weinerliche Gejammer von Apple gilt nicht der Sicherheit der Nutzer, sondern ausschließlich den eigenen Profitaussichten.
+21
caMpi
caMpi01.03.24 16:47
trueclou
Um es klar zu sagen: niemand wird gezwungen, alternative Stores zu nutzen oder überhaupt zu installieren. Wer das nicht tut, für den ändert sich GAR NICHTS!
Erstmal zumindest. Allerdings können nun auch von einer anderen Seite Schwachstellen im System gefunden werden. Und die wirds sicherlich geben. Und das könnte wiederum Auswirkungen für alle haben.
Keep IT simple, keep IT safe.
+7
Wessalius01.03.24 16:59
trueclou

Könnten sich einige Entwickler nicht dazu entschließen den AppStore zu verlassen, weil zu teuer und wo anders ihre Apps anbieten? Dann hätte man als Nutzer ja nicht mehr die Wahl APP XY im AppStore oder keine Ahnung Store zu kaufen.
+12
macfreakz01.03.24 17:02
Nee. Die Wahl kann mir zwingen, den alternativen AppStore zu verwenden wenn zb WhatsApp nur dort zu holen ist…
-3
TorstenW01.03.24 17:16
Wessalius
trueclouKönnten sich einige Entwickler nicht dazu entschließen den AppStore zu verlassen, weil zu teuer und wo anders ihre Apps anbieten? Dann hätte man als Nutzer ja nicht mehr die Wahl APP XY im AppStore oder keine Ahnung Store zu kaufen.

Da hast dann aber die Wahl die App einfach gar nicht zu kaufen, sondern Alternativen zu nutzen, die im App Store sind.
Und du kannst das dann auch dem App Hersteller kommunizieren.
Wenn das genug Leute machen, überlegt sich der Hersteller dann vielleicht, dass 70% von VIEL immer noch mehr sind, als 100% von WENIG.
+7
Kapeike
Kapeike01.03.24 17:38
apple
"Ich möchte wirklich nicht dieses Update installieren. Ich habe Angst. Ich habe wirklich Angst davor und ich denke, es macht das iPhone ein kleines bisschen weniger sicher, als es ist."

das ist mehr als beschämend für apple, denn der Satz folgt den Prinzipien populistischer Aussagen: diffus statt begründend, alternativlos erscheinend statt vermittelnd, Hilflosigkeit zeigen und Schutzherbeisehnend heuchelnd statt selbst tätig zu werden. Als ich das las dachte ich: da spricht donald trump
+14
macuser22
macuser2201.03.24 17:39
TorstenW
Wessalius
trueclouKönnten sich einige Entwickler nicht dazu entschließen den AppStore zu verlassen, weil zu teuer und wo anders ihre Apps anbieten? Dann hätte man als Nutzer ja nicht mehr die Wahl APP XY im AppStore oder keine Ahnung Store zu kaufen.

Da hast dann aber die Wahl die App einfach gar nicht zu kaufen, sondern Alternativen zu nutzen, die im App Store sind.
Und du kannst das dann auch dem App Hersteller kommunizieren.
Wenn das genug Leute machen, überlegt sich der Hersteller dann vielleicht, dass 70% von VIEL immer noch mehr sind, als 100% von WENIG.
Naja, das hat mit Whatsapp ja ganz hervorragend geklappt. Im Sinne von "wollen wir nicht nutzen, es gibt genügend Alternativen". Zumindest in meinem Bekanntenkreis wird die Software immer noch benutzt. Insofern ist das nicht ganz so einfach wie geschildert, "nimm halt was anderes …". Und das war jetzt nur ein Beispiel.

Aber ja, ich hoffe du behältst Recht und die Entwickler setzen die Kunden/User nicht doch unter Druck, irgendeinen bestimmten "anderen" Store zu nutzen. Bisher ware es aber immer so: was geht, wird gemacht.
Erkenne dich selbst –//– Nichts im Übermaß
+12
tranquillity
tranquillity01.03.24 18:28
Au weia, Apple, ist dir nichts zu peinlich? Nur aufpassen dass die Nutzung von Apple-Produkten nicht auch peinlich wird, wenn er Konzern so jämmerlich ist.
+4
Nebula
Nebula01.03.24 18:52
Ich kann die (unbegründeten) Sorgen schon verstehen. Apple hätte sie nur ausräumen können. Peinlich ist, dass Apple einerseits sagt, sie hätten das sicher umgesetzt und andererseits suggeriert, es sei unsicher. Wat denn nu?
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+2
Lerach01.03.24 19:00
Nebula
Ich kann die (unbegründeten) Sorgen schon verstehen. Apple hätte sie nur ausräumen können. Peinlich ist, dass Apple einerseits sagt, sie hätten das sicher umgesetzt und andererseits suggeriert, es sei unsicher. Wat denn nu?

Wie kann man unbegründete Sorgen verstehen?
Hier könnte ein cleverer Spruch stehen.
+2
Dunnikin
Dunnikin01.03.24 20:42
Lerach
Nebula
Ich kann die (unbegründeten) Sorgen schon verstehen. Apple hätte sie nur ausräumen können. Peinlich ist, dass Apple einerseits sagt, sie hätten das sicher umgesetzt und andererseits suggeriert, es sei unsicher. Wat denn nu?

Wie kann man unbegründete Sorgen verstehen?

Die Entstehung der Sorgen verstehen, auch wenn die Sorgen unbegründet sind.

Für uns ist das alles klar, für ältere Nutzer kann das durchaus nicht so offensichtlich sein.

Alles kein Ding, wenn Apple das nicht ausschlachten würde. Was ich schon in Richtung Perfide gehen sehe. Unterstes Niveau, wirklich.
-2
OMA
OMA01.03.24 21:43
Wird doch niemand zu Sideloading gezwungen..
-2
pocoloco01.03.24 22:25
OMA
Wird doch niemand zu Sideloading gezwungen..
Es geht bei den alternativen App-Stores nicht um Sideloading.
0
esc
esc01.03.24 22:47
Haben diese Users auch Angst einen Mac zu benutzen??
+7
MacTaipan01.03.24 22:48
Tomboman
Apple könnte ja auch kommunizieren, dass niemand einen anderen Store nehmen „muss“, sich also nichts ändert. Aber das wäre ja zu einfach
So einfach ist es nicht. Das wird sich auch auf Apple‘s store auswirken, alleine schon, weil sich einige Entwickler entscheiden werden, ihre Apps dort gar nicht mehr anzubieten.
+2
dam_j
dam_j02.03.24 00:48
MacTaipan
Tomboman
Apple könnte ja auch kommunizieren, dass niemand einen anderen Store nehmen „muss“, sich also nichts ändert. Aber das wäre ja zu einfach
So einfach ist es nicht. Das wird sich auch auf Apple‘s store auswirken, alleine schon, weil sich einige Entwickler entscheiden werden, ihre Apps dort gar nicht mehr anzubieten.

Und diese App´s dann außerhalb der EU gar nicht mehr zu bekommen sind?!
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
+1
ruphi
ruphi02.03.24 03:37
Also ich wäre ja dafür, dass von der EU folgende Regelung geschaffen wird (sie würde alle mir bekannten Argumente befriedigen):

  • OS-Hersteller (≙ Apple) werden verpflichtet, alternative App-Stores zuzulassen
  • OS-Hersteller dürfen Entwickler verpflichten, ihre durch alternative App-Stores in Verkehr gebrachte Software auch zusätzlich im herstellereigenen App-Store zu vertreiben
  • Falls ein OS-Hersteller davon Gebrauch macht, darf der Entwickler jegliche Zusatzkosten, die sich beim Vertrieb im herstellereigenen App-Store gegenüber den Kosten in alternativen App-Stores ergeben, auf den Verkaufspreis der App aufschlagen.
  • Damit keine Wettbewerbsverzerrungen entstehen, sind die Vertriebskosten und Verkaufspreise der App in alternativen Stores als gewichtete Durchschnittswerte unter den Verkaufszahlen des letzten Quartals zu errechnen. Um dies für den Entwickler effizient zu ermöglichen, muss jeder Store diese Werte in standardisierter Form ausgeben.
  • Außerdem können Kosten, die dem Entwickler im Rahmen des herstellereigenen App-Reviews entstehen (Anpassungen an Design-Richtlinien, Eingehen auf Beanstandungen des OS-Herstellers, etc.) per Stundensatz abgerechnet und auf den dortigen App-Preis umgelegt werden. Die Umlagedauer beträgt zunächst ein Jahr. Ist der Betrag früher eingefahren, entfällt der Aufschlag. Ist er nach 1 Jahr noch nicht drin, wird der Aufschlag verdoppelt. Nach Jahr 2 zahlt der OS-Hersteller den verbleibenden Betrag an den Entwickler aus; weitere Aufschläge gehen zugunsten des Herstellers bis die Rechnung beglichen ist. Zur effizienten Abrechnung stellt der Hersteller ein standardisiertes Tool bereit, in dem lediglich die angefallenen Beträge mit Nachweis (Stundenzettel, Gehaltsabrechnung) hochgeladen werden müssen.

Es beschleicht mich der leise Verdacht, dass gewisse Menschen damit auch nicht zufrieden wären und der EU – trotz Befriedigung aller bislang angeführten Interessen – dann überbordenden Bürokratismus vorwerfen würden
0
evanbetter
evanbetter02.03.24 12:08
Also wenn ich ein Emtwickler wäre, dann würde ich die App im Apple Store und in anderen Stores anbieten und dort am meisten bewerben, wo es mir am wohlsten ist mit. Aber ich würde sicher nicht die App aus dem Apple Store entfernen – ist ja auch Umsatz. Aber da 8 Milliarden Menschen in der Regel anders denken als ich, nenne ich meine Meinung mal vorsichtig "nicht repräsentativ" .
Wer zuletzt lacht, hat's zuletzt geschnallt.
+3
Nebula
Nebula02.03.24 19:11
Lerach
Wie kann man unbegründete Sorgen verstehen?

Technisch weniger bewanderte Menschen folgen wohl eher der Angstmache von Apple, denn Apples Argumentation ist ja auch nicht völlig unlogisch. Viele entscheiden sich auch für ein iPhone, weil sie von Android Horrorgeschichten hören oder Apple eben auch die Dinger als sicher verkauft. Der zentrale Store mit Apples Überwachungsstruktur schafft schon ein gewisses Vertrauen. Wenn nun Stores mit weniger Kontrolle zugelassen werden, bereitet das einigen eben Sorgen. Ihnen ist dann vielleicht nicht klar, dass sie da aktiv werden müssen oder sie gehen davon aus, dass sie in solche Stores gezwungen werden, etwa weil sie bestimmte Apps benutzen wollen. WhatsApp wäre so eine App, für die viele sicher den sicheren Hafen verlassen würden. Hinzu kommt, dass ja selbst Apple regelmäßig Scam durch die Lappen geht. Dass mit den Öffnung vermehrt Scam verfügbar sein wird, kann man sich ja an einem Finger abzählen.

Hinzu kommt noch, dass Digitaltechnik an sicher immer komplexer und schwerer durchschaubar wird. Apple war da immer der sichere Hafen, um die Komplexität möglichst unsichtbar zu machen – auch durch weniger Entscheidungsmöglichkeiten/Optionen als bei der Konkurrenz. Im Kapitalismus steht man ja ohnehin ständig vor (Kauf-)Entscheidungen. Apple hat es gut geschafft, einem da ein wenig abzunehmen, weil man einfach keine Wahl hat.

Viele iPhone-Nutzer besitzen heute gar keinen Mac oder PC mehr und machen alles auf dem Handy. Das ist ihnen verständlicherweise heilig und da ruft jede vermeintliche Abschwächung eines Schutzes Sorgen hervor. Und wenn dann noch ein Hersteller daherkommt und suggeriert, die EU wäre an allem Schuld, kommt noch ein politisches Signal in politisch aufgewühlten Zeiten hinzu. Nicht wenige stehen der EU ja schon lange skeptisch gegenüber und somit bläst Apple – vermutlich unbewusst – ins selbe Horn wie beispielsweise die AfD, die in diesem Feld der Unsicherheit und Unzufriedenheit ihre Fischlein fängt.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
-2
AJVienna03.03.24 08:43
Dunnikin
Ist das armselig. Es ist und wird niemand gezwungen, einen anderen Store zu nutzen, es ist lediglich eine Option. Und Konkurrenz belebt bekanntermaßen das Geschäft, dieser ganze Abo-Irrsinn könnte wieder zurückgedrängt werden.
Da bin ich mir nicht so sicher. Was ist wenn du etwas haben möchtest oder brauchst, das nur noch in einem anderen Store ist oder Dein Arbeitgeber das von dir verlangt. Bisher war das unmöglich, aber was möglich ist wird auch gemacht.
+2
MrJava03.03.24 08:58
Das es mit anderen Stores weniger Abos geben wird, glaube ich mal nicht, da Apple kein Abo-Zwang vorgibt. Ich hätte eher davor Angst, wenn es diesen anderen Store mal nicht mehr geben sollte - App ade, da es dann nicht mehr signiert wäre!
0
Weia
Weia03.03.24 11:05
MrJava
Ich hätte eher davor Angst, wenn es diesen anderen Store mal nicht mehr geben sollte - App ade, da es dann nicht mehr signiert wäre!
Wenn es zwar den Store, über den die App bislang exklusiv verkauft wurde, nicht mehr gibt, die App selbst aber sehr wohl, dann wird deren Hersteller doch in einen anderen Store migrieren. Wenn es aber den Hersteller der App nicht mehr gibt, dann würde sie auch aus dem Mac App Store entfernt werden. Wo also ist da ein zusätzliches Problem?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
-1
Weia
Weia03.03.24 12:50
Nebula
Dass mit den Öffnung vermehrt Scam verfügbar sein wird, kann man sich ja an einem Finger abzählen.
Nein, genau das kann man eben nicht. Ebenso gut könnte es sein, dass die Konkurrenzsituation dazu führt, dass sich die Verlässlichkeit der Kontrolle in den verschiedenen Stores erhöht. Ich finde es bei all den Softwareproblemen, die Apple seit geraumer Zeit plagen, höchst bemerkenswert, wie viele davon ausgehen, dass konkurrierende Stores höchstens genauso gut wie Apples eigener, aber ganz sicher nicht besser sein können.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
0
Unwindprotect03.03.24 13:48
TorstenW
Da hast dann aber die Wahl die App einfach gar nicht zu kaufen, sondern Alternativen zu nutzen, die im App Store sind.

So gesehen konntest Du bisher ja auch einfach die Wahl nutzen kein iPhone zu kaufen und einfach Alternativen zu nutzen.

Ich glaube man denkt sich das bei weitem zu einfach. Es gibt schlicht einfach Apps für die es keine Alternativen gibt. Wenn alle Freunde WhatsApp nutzen, dann bringt es Dir nichts stattdessen Signal zu installieren. Wenn Du einfach ein bestimmtes Spiel spielen möchtest, bringt es nichts irgendein anderes zu installieren. Es geht hier auch nicht darum, dass ein einzelner Entwickler womöglich seine App nicht mehr im AppStore anbietet: Wenn sich andere AppStores wirklich durchsetzen wird genau das entstehen was man jetzt am Streamingmarkt sieht: Es gibt immer mehr Exklusivtitel so dass man dann praktisch alle Stores braucht und wenn jeder erstmal alle hat, dann zieht man auch die Preise immer mehr an. Das vermeintliche Monopol wird durch ein Oligopol ersetzt.
+1
Unwindprotect03.03.24 13:53
Weia
Nein, genau das kann man eben nicht. Ebenso gut könnte es sein, dass die Konkurrenzsituation dazu führt, dass sich die Verlässlichkeit der Kontrolle in den verschiedenen Stores erhöht.

Ich finde Dein Vertrauen in die Konkurrenzsituation eines Oligopols erstaunlich. Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann jenes dass alle Anbieter vor allem an ihrem Profit interessiert sind - das bezieht Apple mit ein. Mit irgendwelchen tollen Maßnahmen zur „Verlässlichkeit“ wird eher nicht konkurriert werden. Es geht doch viel simpler: Man stellt sicher, dass es genug Exklusivtitel gibt die eh jeder haben möchte. Wieso sollten sich die anderen Store-Betreiber schwieriger machen als sie müssten?
0
Weia
Weia03.03.24 16:34
Unwindprotect
TorstenW
Da hast dann aber die Wahl die App einfach gar nicht zu kaufen, sondern Alternativen zu nutzen, die im App Store sind.
So gesehen konntest Du bisher ja auch einfach die Wahl nutzen kein iPhone zu kaufen und einfach Alternativen zu nutzen.
Nein, das ist etwas vollkommen anderes und genau deswegen gibt es diese EU-Gesetzgebung ja: das iPhone ist eben kein einfaches Produkt, sondern eine Plattform, ein Ökosystem mit interagierenden Produkten verschiedener Hersteller, das man nicht so einfach verlassen kann, da dann sämtliche Produkte verloren gehen (die EU nennt das Gatekeeper). Mit der Wahl, eine einzelne App zu kaufen oder nicht, kannst Du das nicht vergleichen. Es gibt für jede Aufgabe verschiedene Apps, aber es gibt, wenn man sich einmal dafür entschieden hat, nur ein iOS.
Es gibt schlicht einfach Apps für die es keine Alternativen gibt.
Die gibt es nicht. Es gibt immer Alternativen, ob Textverarbeitung, Bildbearbeitung, Kommunikation, …
Wenn alle Freunde WhatsApp nutzen, dann bringt es Dir nichts stattdessen Signal zu installieren
WhatsApp, der Fetisch der Deutschen 🙄. Dann müssen sich Deine Freunde eben Signal installieren. Wenn sie dazu nicht bereit sind, sind es vielleicht gar nicht Deine Freunde. Und SMS geht überall.

Ich selbst kommuniziere ausschließlich über Nachrichten und SMS, das geht prima. Und mit RCS wird SMS in Zukunft ja deutlich komfortabler. Außerdem, was WhatsApp betrifft: Wer diese App benutzt, ist offenkundig völlig schmerzfrei, was Datenschutz und Sicherheit betrifft. Für solche Leute gibt es nun wirklich überhaupt gar keinen Grund, einen alternativen App Store zu fürchten, über den man dann ggf. WhatsApp beziehen müsste (was ja alles andere als ausgemacht ist).
Wenn Du einfach ein bestimmtes Spiel spielen möchtest, bringt es nichts irgendein anderes zu installieren.
Sorry, aber kein Spiel der Welt kann so wichtig sein, um deswegen so einen Aufriss zu veranstalten. Ein Spiel ist immer verzichtbar, wenn man es mit Sicherheit und Datenschutz wirklich ernst meint und der Auffassung ist, nur der AppStore würde sie gewährleisten.. Wenn man es nicht ernst meint, spricht auch nichts gegen alternative App Stores.

Übertrage das mal in die analoge Welt, dann siehst Du, wie absurd dieses Argument ist. Du willst in ein paar Monaten ein Brettspiel kaufen, sagen wir Monopoly, weil es so schön passt. In Deiner Stadt gab es immer 1 Spielwarengeschäft, Spielwaren-Schmidt; dort hast Du immer gekauft und vertraust dem Laden daher. Nun wird gerüchteweise aber bald ein zweites Spielwarengeschäft eröffnet, Spielwaren-Meier. Und Du machst Dir jetzt Sorgen, eventuell könne es Monopoly in Zukunft nur noch bei Spielwaren-Meier geben und Du wärest gezwungen, dort zu kaufen (obwohl die Befürchtung wenig plausibel ist: Warum sollte der Monopoly-Hersteller auf die Einnahmen via Spielwaren-Schmidt verzichten wollen?). Bei Spielwaren-Meier willst Du aber nicht kaufen (weil das Geschäft weiter entfernt ist, die Bedienung unfreundlicher, Du dich an was Neues gewöhnen musst, was auch immer …) und forderst daher vom Stadtrat, er müsse de Eröffnung von Spielwaren-Meier verhindern oder zumindest dafür sorgen, dass Monopoly auch bei Spielwaren-Schmidt erhältlich ist.

Niemand, wirklich niemand würde Deine Forderung ernst nehmen (sondern im Gegenteil die Forderung, Spielwaren-Meier die Handelsgenehmigung zu entziehen, empörend finden). Es gibt kein Anrecht darauf, einen bestimmten Artikel in einem bestimmten Geschäft kaufen zu können. Man muss ihn in dem Geschäft kaufen, das ihn führt, oder aber eben darauf verzichten. Das ist in der freien Marktwirtschaft das Normalste von der Welt.
Wenn sich andere AppStores wirklich durchsetzen wird genau das entstehen was man jetzt am Streamingmarkt sieht: Es gibt immer mehr Exklusivtitel so dass man dann praktisch alle Stores braucht
Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Streaminganbieter sind Portale, die eine laufende Gebühr erheben und Dir dafür den kostenfreien Zugang zu Medienprodukten bieten, von denen es potentiell unendlich viele gibt. In einem solchen Kontext machen Exklusivverträge einen gewissen Sinn, in der Regel wird der exklusive Content (jedenfalls im Falle von Video) aber schlicht selbst produziert. Wenn man dann verschiedene einzelne Medienprodukte unbedingt will, sind ggf. mehrere kostenpflichtige Abos natürlich nervig.

Software-Stores hingegen sind jederzeit kostenfrei zugängliche Läden, in denen Du gezielt einzelne Produkte kaufen kannst. Dabei gibt es nur begrenzt viele sinnvolle Softwaregattungen; wenn es Dir z.B. um Bildbearbeitung geht, bist Du mit Acorn und Pixelmator Pro mehr oder weniger gleich gut aufgehoben. Aber selbst wenn Du eine ganz bestimmte Software willst – wo ist das Problem, sie in einem der Stores zum kaufen, die sie anbieten? Es entstehen dadurch ja keine Mehrkosten. Für die Stores wären Exklusivprodukte vielleicht sinnvoll, aber sie können ja nicht alle Nase lang selbst neue Software programmieren und welcher Softwarehersteller sollte sich mit einem Exklusivvertrag zufrieden geben, wenn er auch alle Verkaufskanäle nutzen kann?

Eine Ausnahme bilden die Hersteller-Stores, also Direktverkauf vom Hersteller. Der hat tatsächlich eine Motivation: dadurch seinen Gewinn nicht teilen zu müssen. Aber wieso sollte man einer Software trauen, dem Store von deren Hersteller aber nicht? Das ergibt nicht den geringsten Sinn.
und wenn jeder erstmal alle hat, dann zieht man auch die Preise immer mehr an. Das vermeintliche Monopol wird durch ein Oligopol ersetzt.
Es wird immer abstruser. Apples Monopol ist nur vermeintlich eines, aber das Oligopol tatsächlich?

Das Oligopol wirkt preistreibend, während das Monopol offenbar preisstabilisierend wirkt? Hast Du schon mal überlegt, Dich mit dieser Theorie um den Wirtschaftsnobelpreis zu bewerben?
Unwindprotect
Weia
Nein, genau das kann man eben nicht. Ebenso gut könnte es sein, dass die Konkurrenzsituation dazu führt, dass sich die Verlässlichkeit der Kontrolle in den verschiedenen Stores erhöht.
Ich finde Dein Vertrauen in die Konkurrenzsituation eines Oligopols erstaunlich.
Vertrauen? Ich sage lediglich, das ist ein ebensogut möglicher Ausgang, der aber von den Gegnern komplett ausgeblendet wird. Die „vertrauen“ darauf, dass alles garantiert schlimmer wird.
Wenn man sich auf eines verlassen kann, dann jenes dass alle Anbieter vor allem an ihrem Profit interessiert sind - das bezieht Apple mit ein. Mit irgendwelchen tollen Maßnahmen zur „Verlässlichkeit“ wird eher nicht konkurriert werden.
Warum nicht? Du schriebst soeben das bezieht Apple mit ein, und Apple wirbt ja nun massiv genau damit.

So paranoid, wie viele Apple-Kunden auf das Thema Sicherheit des App Stores reagieren, bin mir sogar sehr sicher, dass das im Falle eines Konkurrenzkampfes eines der Hauptwerbeargumente werden wird, wenn nicht das Hauptargument.
Es geht doch viel simpler: Man stellt sicher, dass es genug Exklusivtitel gibt die eh jeder haben möchte.
„Exklusivtitel“ gibt es in der Softwarewelt aber eben nicht in relevantem Maße. Und was will denn jeder haben? Was ich über iOS hinaus unbedingt will, sind meine Online-Banking-Apps (die allesamt kostenfrei sind und im Interesse der herausgebenden Banken breitestmöglich erhältlich sein werden), AnyList und Secure Term. Ist das bei Dir auch so?
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
-2
marm03.03.24 16:52
Was ist denn überhaupt bekannt, wie Apple die Sicherheit der Apps im App Store prüft?

Meines Wissens wird geprüft, dass die App das macht, was in der App-Beschreibung steht. Das erfolgt nach Augenschein.
Ferner prüft Apple - vielleicht - dass nur die Informationen abgegriffen werden, die der Entwickler in der App-Beschreibung nennt.
Ansonsten besteht der Sicherheitsvorteil allein darin, dass die heruntergeladene App nicht verändert wurde. Dafür gibt es auf dem Mac die Notarisierung der Apps. Ein App Store braucht es dafür nicht.

Ansonsten prüft Apple viel im eigenen Interesse: Gibt es einen Link zum Entwickler, wo die App alternativ gekauft werden kann? Kostet die App außerhalb des Stores genau so viel? Zeigt die App nackte Haut?

Was Apple definitiv nicht macht und nicht kann, ist den Code zu prüfen. Auch der Datenverkehr wird nicht geprüft, sonst würde auffallen, dass die App der Deutschen Bahn vor Einwillung des Kunden bereits ganz viele Informationen zu Adobe sendet.

Für die Prüfung, die eher einer Wegelagerer-Prüfung gleichkommt, verlangt Apple sagenhafte 30 % Gebühr.

Wer ganz viel Glück hat, wird von Apple beworben. Nur wenn ich den App Store aufmache, sehe ich vor allem: Games.

Hier ein Screenshot. Games aus Deutschland, ein Virenscanner für das iPhone (WTF?) und in der Menüleiste noch mehr Games - vor allem mit in-App-Abzocke.


Ich kann mir sehr leicht einen seriöseren App Store als den von Apple vorstellen.
+3
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