Illegaler Abwerbestopp kostet Apple, Google und Co. 420 Millionen Dollar
Insgesamt 60.000 Angestellte hatten sich einer
Sammelklage gegen Apple, Pixar, Google, Intel, IBM, Walt Disney und Adobe angeschlossen, nachdem bekannt wurde, dass die Unternehmen einen illegalen Abwerbestopp vereinbart hatten. Die Klage beschuldigte besagte Silicon-Valley-Unternehmen, in geheimen Absprachen beschlossen zu haben, keine Mitarbeiter mehr voneinander abzuwerben. Eine solche Vereinbarung verstößt allerdings gegen geltendes US-Arbeitsrecht, da so Wettbewerb verhindert wird und Löhne niedrig gehalten werden. Ein Wettbewerb um die besten Mitarbeiter müsse auf jeden Fall vorhanden sein, so die Argumentation hinter den Vorschriften.
Steve Jobs galt als HauptpersonDer damalige Apple-CEO Steve Jobs hatte sich vor rund 10 Jahren bei Google-Mitbegründer Sergey Brin darüber beschwert, dass der Suchmaschinen-Gigant immer wieder versuche, Apple-Mitarbeiter abzuwerben. Dem ursprünglich nur zwischen Apple und Google bestehenden Mitarbeiter-Abwerbeverbot schlossen sich über die Jahre noch diverse weitere Unternehmen an. Als wichtiges Beweismittel hielten im Verfahren zahlreiche E-Mails von Steve Jobs her, in denen Jobs sich mit den Chefetagen der genannten Unternehmen verständigt hatte.
Vergleich akzeptiertDie Angelegenheit steht jetzt vor dem Abschluss, da das Gericht dem angebotenen Vergleich zustimmte (
). Insgesamt 415 Millionen Dollar müssen die beschuldigten Unternehmen aufbringen - rund 40 Millionen Dollar gehen an die Anwälte, der Großteil der restlichen 375 Millionen Dollar direkt an betroffene Mitarbeiter. Apple und Google hatten bereits Anfang des Jahres angekündigt, zu einer größeren Geldzahlung bereit zu sein.
9 Milliarden Dollar Strafe abgewendetRein theoretisch wären angesichts der Größenordnung des Verfahrens Strafzahlungen in Höhe von bis zu 9 Milliarden Dollar fällig geworden. Die beklagten Unternehmen hatten daher großes Interesse daran, sich außergerichtlich mit den Klägern zu einigen. Apple hatte zudem Druck von Anlegervereinigungen erhalten, die Apples Chefetage vorwarfen, mit diesen Vereinbarungen auch dem Unternehmen sowie dem Aktienkurs geschadet zu haben.