In-App-Käufe: Apple will auch bei alternativen Bezahlmethoden kassieren
Im Rechtsstreit mit Epic Games obsiegte Apple bekanntlich nahezu auf ganzer Linie. Lediglich in einem Punkt zog der iPhone-Konzern den Kürzeren: Die zuständige Richterin Yvonne Gonzalez Rogers ordnete an, dass Apple ab 9. Dezember 2021 Entwicklern nicht mehr vorschreiben dürfe, In-App-Käufe ausschließlich über das hauseigene Bezahlsystem des iOS App Store abzuwickeln (siehe
). Vielmehr ist es ihnen ab diesem Zeitpunkt erlaubt, in ihren Apps mithilfe von Buttons oder Links auf alternative Zahlungsmethoden hinzuweisen.
Für Apple stehen Milliardenumsätze auf dem SpielApple könnten durch diese Entscheidung Umsätze in Milliardenhöhe entgehen, wenn viele Entwickler künftig eigene Zahlungssysteme für In-App-Käufe nutzen. Der iPhone-Konzern beansprucht bekanntlich Provisionen in Höhe von 15 beziehungsweise 30 Prozent vom Verkaufspreis etwa für Abonnements oder zusätzliche Features, welche die App-Hersteller anbieten. Eine bald mögliche Umgehung von Apples hauseigenem Bezahldienst wäre daher für das Unternehmen finanziell äußerst schmerzhaft. Der iPhone-Konzern hat deshalb die nächsthöhere Instanz angerufen und geht gegen das Urteil vor (siehe
). In einem
Schriftsatz stellt Apple jetzt klar, auch in Zukunft nicht auf eine Umsatzbeteiligung verzichten zu wollen – und zwar völlig unabhängig von der genutzten Bezahlmethode.
Apple: Provisionen werden auch bei externer Abwicklung fälligApple dürfe auch dann für In-App-Käufe eine Provision verlangen, wenn Entwickler alternative Zahlungssysteme nutzten, heißt es in einem Schreiben an das US-Bezirksgericht für Nordkalifornien. Bislang existiere eine solche Möglichkeit lediglich deshalb nicht, weil externe Käufe nicht erlaubt seien, so Apples Anwälte. Sollte das Unternehmen die Entscheidung von Richterin Yvonne Gonzalez Rogers am 9. Dezember umsetzen müssen, könne ein derartiger Mechanismus allerdings etabliert werden und Apple somit weiterhin auf einer entsprechenden Umsatzbeteiligung bestehen. Wie sich das technisch umsetzen ließe, ist dem Schriftsatz nicht zu entnehmen. Apple-Chef Tim Cook hatte in dem Verfahren vor einigen Monaten erklärt, man werde entsprechende Tracking-Techniken entwickeln müssen, um Entwicklern bei der Nutzung alternativer Zahlungsmethoden die Provisionen in Rechnung stellen zu können.