Intel-CEO über Apple, ARM, Intels Comeback und PCs der Zukunft
Intel hat mit zahlreichen Problemen zu kämpfen, die sich nicht so einfach lösen lassen. Sei es der komplett verpasste Smartphone-Markt, zunehmend starke Konkurrenz durch AMD, geringe Fortschritte in Entwicklung und Fertigung oder der ARM-Plattform als neuerliche Bedrohung, der einst so unangefochtene Chip-Gigant muss viele Felder gleichzeitig beackern. Gerade letztgenannter Punkte rückt momentan noch stärker in den Fokus, womit nicht einmal Apples eigene Chip-Entwicklung, sondern Qualcomms Ambitionen gemeint sind. Während Windows für ARM eher eine Randerscheinung war, dürfte Qualcomms Einstieg in den Markt für leistungsfähige Desktop-Prozessoren einigen Schwung in die Sparte bringen.
10 Jahre Fortschritt in 4 Jahren?Auf dem Intel Innovation Day in Taipei sprach Intel-CEO
Pat Gelsinger über die aktuelle Marktsituation und zeigt sich dabei optimistisch, bald wieder Technologieführer werden zu können. Momentan laufen die Dinge derart vielversprechend, so Gelsinger, dass man auf dem besten Weg sei, zehn Jahre an Innovation in nur vier Jahre zu pressen. Damit sind in erster Linie Umstellungen und Verbesserungen der Fertigungsverfahren gemeint, welche die Grundlage kommender Chip-Architekturen bieten.
Intel spielt Rolle von ARM herunterARM-basierte Computer spielen laut Gelsinger derzeit keine große Rolle auf dem Gesamtmarkt – mit Ausnahme derer von Apple, wie er hinzufügt. Allerdings sei Apple nun einmal Apple und kontrolliere ein ganz eigenes Ökosystem. Selbst wenn Prognosen eintreffen, dass viele Unternehmen auf ARM-basierte Lösungen setzen und entsprechende Serveranlagen anschaffen, gehe die Entwicklung mit Chancen für Intel einher, zeigt sich der CEO zuversichtlich. Mit den "Intel Foundry Services" wolle man fortschrittlichste Fertigungstechnologie zur Verfügung stellen und viele Kunden gewinnen, die ARM-Architekturen entwickeln.
PC-Welt im Wandel, es ist nicht mehr die CPUDazu kommen ganz neue Trends, die Gelsinger als "AI-PCs" bezeichnet. Mehr noch als die eigentlichen CPUs kommen dabei NPUs ("Neural Processing Units") zum Tragen, die Operationen im Bereich KI und ML ausführen. Intel investiere viel in entsprechende Technologien, Acer und Asus kündigten bereits an, auf Intels Lösungen zu setzen. In jedem Fall sei man sehr zuversichtlich, schon 2025 wieder als bester Fertiger und Chip-Hersteller auf dem Markt zu gelten. Diese Einschätzung wird vom TSMC-Gründer übrigens so gar nicht geteilt, wie er erst kürzlich
ausführlich darlegte.