Intel: Neue massive Sicherheitslücken und Fertigungsprobleme
Bis vor wenigen Jahren dominierte Intel die Chip-Entwicklung und Fertigung: Kein anderer Hersteller konnte die Strukturbreiten von Intel erreichen und bei x86-Prozessoren war Intel die Messlatte für Effizienz und Geschwindigkeit. Nun aber scheint sich das Blatt langsam zu wenden: Intel musste bekanntgeben, die 10nm-Fertigung auf 2019 zu verschieben. Intels Konkurrenten in der Chip-Fertigung, hauptsächlich Global Foundries, TSMC und Samsung, sollen in der Entwicklung neuer Fertigungstechnologien zu Intel aufgeschlossen oder zu Teilen sogar überholt zu haben haben. TSMC wie auch Global Foundries wollen im Jahr 2019 bereits Chips in 7nm-Bauweise fertigen und somit einen großen Effizienzvorteil erreichen. Intels Konkurrent im x86-Lager, AMD, lässt seine Chips bei TSMC und Global Foundries fertigen. Ursprünglich avisierte Intel die Fertigung von Prozessoren mit einer Strukturbreite von 10nm für 2015 - das Ziel wurde nun um 4 Jahre verfehlt.
Zieht Apple Konsequenzen?Durch die Verzögerungen bei Intel wird Apple wohl auch
erst 2019 ein MacBook Pro mit mehr als 16 GB Arbeitsspeicher anbieten können. Genau vor einem Monat kam ein Bericht auf, dass Apple sich mittelfristig
von Intel-Prozessoren in Macs verabschiedet und stattdessen auf eigene, auf der ARM-Architektur basierende Prozessoren wie schon in allen übrigen Produktkategorien setzen wird.
Acht neue Schwachstellen in Prozessoren aufgedeckt Als wären dies nicht schon genug Probleme muss sich Intel anscheinend auch mit weiteren, bisher noch unbekannten Sicherheitslücken in den eigenen Prozessoren herumschlagen. Am 3. Januar wurden zwei Sicherheitslücken mit den Namen Spectre und Meltdown bekannt, über die sich Sicherheitsmechanismen innerhalb des Prozessors umgehen lassen. Einem
Bericht von heise.de nach sind nun aber acht weitere Sicherheitslücken identifiziert worden, zu denen derzeit noch keine öffentlichen Informationen vorliegen. Die neuen Sicherheitslücken laufen derzeitig unter dem Namen "Spectre Next Generation". Intel selbst stuft die "Spectre Next Generation"-Lücken als hohes Risiko ein, ähnlich den ursprünglichen Spectre- und Meltdown-Lücken. Eigentlich war die Veröffentlichung von ersten Patches für Montag geplant - Intel musste diese aber um 14 Tage verschieben.
Details zu den Sicherheitslücken noch nicht bekanntZum Schutz der Öffentlichkeit wurden die genauen Angriffsvektoren noch nicht veröffentlicht, um Intel und potenziell weiteren betroffenen Prozessorherstellern genug Zeit für die Entwicklung von Schutzmechanismen zu geben. Somit ist derzeitig noch nicht mit einer Angriffswelle zu rechnen, da die notwendigen Informationen zu den Sicherheitslücken noch nicht öffentlich bekannt sind.