Intel-Sicherheitsleck ZombieLoad: Warum das Abschalten von Hyperthreading oft nicht nötig ist
Die jüngst bekanntgewordene Intel-Sicherheitsschwachstelle „ZombieLoad“ sorgt seit Tagen bei vielen Mac-Nutzern für Sorgen. Zwar reagierte Apple mit den jüngsten Sicherheitsupdates für macOS Mojave, High Sierra und Sierra auf die Designfehler der Intel-Prozessoren, über die Angreifer Daten direkt vom Prozessor abgreifen können, doch eine große Schwachstelle bleibt trotz der Patches in jedem Fall offen.
Wer die ZombieLoad-bedingten Sicherheitslücken vollständig schließen möchte, muss das Hyperthreading der Intel-Prozessoren via
Terminal deaktivieren – inklusive rund 40 Prozent Leistungseinbußen (laut Apple). Das Abschalten von Hyperthreading ist in vielen Anwendungsfällen des Macs jedoch gar nicht nötig.
Empfohlen für Investigativjournalisten und andere gefährdete BerufsgruppenSofern Nutzer den jeweiligen Mac nicht für extrem geheimhaltungsbedürftige Aufgaben verwenden (etwa investigative Journalisten im Iran) und dadurch zum Ziel von aufwendigen Hacking-Maßnahmen werden, kann Hyperthreading durchaus aktiviert bleiben. Falls alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen auf Softwareebene durchgeführt werden, ist es praktisch nur noch per physischem Zugriff auf den Rechner möglich, an Nutzerdaten zu gelangen.
Apple kümmerte sich in den jüngsten Updates insbesondere darum, den hauseigenen Browser Safari möglichst gut vor ZombieLoad-orientierten Attacken zu schützen – um etwa zu verhindern, dass eine präparierte Website per Javascript die Sicherheitslücke ausnutzen kann. So ist einer der Hauptgefahren für Standardanwender vorgebeugt.
Wer noch mehr auf Nummer sicher gehen möchte, kann in den Systemeinstellungen unter „Sicherheit“ zudem festlegen, dass macOS nur noch Anwendungen aus dem Mac App Store – und damit von Apple auf potenzielle Gefahren geprüfte Apps – zulässt. Sofern das jeweilige macOS-Betriebssystem auf dem neuesten Stand ist, die benutzten Browser ebenso gegen ZombieLoad geschützt sind und heruntergeladene Apps aus vertrauenswürdiger Quelle stammen, besteht entsprechend eine gute Schutzbasis vor den Designfehlern der Intel-Prozessoren.
Bislang keine bekannten Exploits in freier WildbahnEin namentlich nicht genannter Apple-Mitarbeiter
bezeichnet das jüngste Mojave-Update als „robusten Schutz vor MDS-Schwachstellen“. Für Nutzer, die sich durch ihren Job oder eine andere Tätigkeit in einer Hochrisiko-Situation befinden und befürchten, von gezielten Hacker-Angriffen betroffen zu sein, stehe das Deaktivieren von Hyperthreading zur Verfügung. Zur Zeit gebe es aber keine entsprechenden Exploits in freier Wildbahn – „und wir erwarten auch keine“, so der Apple-Insider.