Intel-Sicherheitslücke: Welche Macs theoretisch gefährdet sind und welche nicht
Die in vielen Intel-Prozessoren enthaltene "Converged Security and Management Engine" (CSME) enthält weiterhin eine Sicherheitslücke. Diese ermöglicht Angreifern unter bestimmten Umständen während des Systemstarts den Zugriff auf einen wichtigen kryptografischen Schlüssel, der für etliche Sicherheitsfunktionen zuständig ist und unter anderem für die Verschlüsselung von Dateisystemen genutzt wird.
Schwachstelle ist seit einem Jahr bekanntDie Schwachstelle in der CSME wurde bereits vor rund einem Jahr entdeckt. Intel stellte seinerzeit ein BIOS-Update zur Verfügung, welches diese entschärfen sollte, da das Auslesen des Schlüssels zumindest erheblich behindert wurde. Sicherheitsforscher des russischen Unternehmens Positive Technologies stellten jetzt jedoch fest, dass der Zugriff auf den Hardware Key nach wie vor möglich ist, wenn auch unter erschwerten Bedingungen. Den Experten zufolge lässt sich der kryptografische Schlüssel während des Bootvorgangs für kurze Zeit durch gezielte Manipulation eines sehr kleinen Speicherbereich auslesen und sogar verändern. Da zudem Millionen von Intel-Prozessoren einen identischen Schlüssel verwenden, ist nicht nur das attackierte Gerät gefährdet, sondern theoretisch alle Computer mit einer entsprechenden CPU. Details zu dieser Sicherheitslücke haben die russischen Sicherheitsforscher auf ihrer
Webseite veröffentlicht.
Angriffe auf Sicherheitsfunktionen möglichDurch das Ausnutzen der Schwachstelle könnten Angreifer unter anderem Zugriff auf verschlüsselte Dateisysteme erhalten. Auch weitere Funktionen eines Systems, etwa der Netzwerk-Traffic, lassen sich damit kompromittieren. Da die Sicherheitslücke sich im Prozessor befindet, kann Intel sie nicht durch ein Update beheben. Betroffen sind alle aktuell eingesetzten CPUs mit Ausnahme der zehnten Generation.
Zahlreiche Mac-Nutzer sind nicht betroffenObwohl die Schwachstelle naturgemäß auch Macs betrifft, sind nicht alle Rechner aus Cupertino gefährdet. Durch die Lücke in der CSME lassen sich keine Macs kompromittieren, welche mit Apples Sicherheitschips T1 und T2 ausgestattet sind. Diese werden nämlich gestartet, bevor der eigentliche Bootvorgang der Intel-CPU beginnt, und verhindern so den auf anderen Systemen kurzzeitig möglichen Zugriff auf den Sicherheitsschlüssel des Prozessors. Betroffen von der Schwachstelle sind allerdings beispielsweise alle Nutzer eines aktuellen iMac mit Ausnahme des iMac Pro. Auch für sie ist das Gefahrenpotenzial allerdings vergleichsweise gering, da Attacken aus der Ferne nicht möglich sind, ein Angreifer benötigt Zugang zum Rechner, um diese durchführen zu können.