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Intel braucht einen neuen CEO – Gelsinger geht

Bis 2018 Brian Krzanich, bis 2021 Bob Swan, nun zog sich auch Pat Gelsinger als Intel-CEO zurück. Das Unternehmen muss also auf die Suche nach dem vierten CEO innerhalb von sechseinhalb Jahren gehen. So gab Intel offiziell bekannt, dass Pat Gelsinger seine Karriere nach 40 Jahren beendet – genauer gesagt, das bereits zum 1. Dezember getan hat. Bei Erklärungen dieser Art ist nie ganz klar, ob es wirklich ein freiwilliger Rückzug war oder auf Druck des Board of Directors geschah. Letzteres ist insofern eine denkbare Erklärung, als es angeblich internen Widerstand gegen Gelsingers Pläne mit der "Intel Foundry" gab. Im September hieß es dazu, als Radikalmaßnahme zur Sanierung und Kostenreduzierung denke das Board darüber nach, Gelsingers Herzensprojekt abzustoßen.


Ein Chip-Spezialist und Intel-Urgestein
Bei Gelsinger hatte es sich wieder um einen Chip-Spezialisten mit technischem Hintergrund an der Unternehmensspitze gehandelt. Obwohl er von einem anderen Unternehmen zum Chip-Riesen wechselt (nämlich von VMWare), gilt er dennoch als Intel-Urgestein und wird üblicherweise auch als solches bezeichnet. Bei Intel war er über viele Jahre hinweg in der Chip-Entwicklung tätig und zudem als "Chief Technology Officer" eingesetzt. 2009 hatte es viele überrascht, als Gelsinger plötzlich seine Abkehr von Intel verkündete – doch das Comeback erfolgte 2021 mit der Ernennung zum Intel-CEO.

CEO in einer Umbruchphase
Zum aktuellen Zeitpunkt ist es zu früh, Gelsingers Wirken bei Intel zu bewerten. Um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen, setzte er auf längerfristige Pläne, wie man hinsichtlich Chip-Entwicklung und vor allem Fertigungstechnologien punkten kann. Seine recht kurze Amtszeit war nicht ausreichend, um die Früchte jener Investitionen in neue Anlagen zu sehen. In Erinnerung könnten daher eher die radikalen Sparmaßnahmen bleiben, welche Gelsinger durchsetzen musste – obwohl er als jemand gilt, der sehr viel eher mit technischen Errungenschaften in Verbindung gebracht werden möchte.

Gelsingers Schlussworte – und seine Interims-Nachfolger
In seinen Abschiedsworten gibt Gelsinger an, es sei die Ehre seines Lebens gewesen, Intel leiten zu dürfen – und er blicke stolz darauf, was man gemeinsam erreicht habe. Einen dauerhaften Nachfolger benannte das Unternehmen indes noch nicht. Stattdessen gibt es zwei Co-CEOs, die übergangsweise an der Spitze stehen, nämlich Finanzchef David Zinsner und Produktchefin Michelle Johnston Holthaus.

Kommentare

FlyingSloth
FlyingSloth03.12.24 09:57
Ich hoffe wirklich, dass INTEL es schafft wieder Anschluss zu finden. Wäre echt schade, wenn das Unternehmen weiter abrutscht.
Fly it like you stole it...
+4
Fuji_X03.12.24 11:02
Hätte gedacht, INTEL kann / könnte demnächst mit seiner Chipfertigung so richtig Geld verdienen ( wenn sie die Prozesse dann mal auf die Reihe bekommen ).
Gut, SAMSUNG bekommt seine Chip-Fertigung aktuell auch nicht in die Gänge, quasi 1:1 das INTEL-Szenario.

Bin gespannt, wie es dann die nächste Zeit weiter geht ....
+1
erikhuemer
erikhuemer03.12.24 11:21
FlyingSloth
Ich hoffe wirklich, dass INTEL es schafft wieder Anschluss zu finden. Wäre echt schade, wenn das Unternehmen weiter abrutscht.

die sind schon tot. Wissen es nur noch nicht. Wie weiland Nokia.
Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen. Albert Einstein
-2
Fuji_X03.12.24 11:35
erikhuemer
FlyingSloth
..........
die sind schon tot. Wissen es nur noch nicht. Wie weiland Nokia.

Macht man woran fest ? Wie der Furtz heute quer sitzt ?
-2
UBahn
UBahn03.12.24 11:43
Es gibt da diesen Stay Forever Podcast. Da reden die über Intel bis zum Pentium.
Das ist m.M. wirklich hörenswert, siehe .
Hier sind so einige interessante Wendungen in Intels Geschichte erzählt.

Und ja, ich hielte es für sehr bedauerlich, sollte Intel an sich selber scheitern (was ich nicht glaube). Auch sind sicherlich diverse Entscheidungen seitens Intel merkwürdig (statt stromsparend setzten sie auf andere Schwerpunkte), aber so ist das nun einmal.

Für uns wäre es in jedem Fall schlecht, wenn es einen weniger geben sollte und ich glaube, es wäre auch ungünstig, wenn Intels Foundry-Idee nicht funktioniert (soll alles von TSMC kommen?). Aber mehr als abwarten können wir ja eh nicht
+4
Der Mike
Der Mike03.12.24 12:32
Stephen Elop würde sich da anbieten.

"Wir stehen auf einer 'brennenden Plattform' und wir müssen entscheiden, wie wir unser Verhalten ändern."
0
Michael Lang aus Rieder03.12.24 12:59
Intel ist ja nun kein kleines Unternehmen. Und auch wenn es da derzeit nicht ganz nach Plan läuft werden die doch nicht untergehen (genausowenig wie VW). Es sind halt ein paar Unternehmensentscheidungen gewesen, die man nun wieder wettmachen muß. Intel hat die Möglichkeiten.

Und langfristig ist die Foundry-Geschichte sicherlich nicht abwegig. Man muß natürlich die Fertigungsprozesse in den Griff bekommen. Aber es ist nationale Strategie der USA sich unabhängiger von Asien zu machen und da könnte Intel eine gewichtige Rolle spielen.

Bin gespannt wie das Board entscheidet. Diese Ausrichtung ganz abzuschreiben halte ich aber für einen Fehler. Die Vorhaben etwas aufzuschieben, bis man in ruhigere Fahrwasser kommt, wäre ok.
+2

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