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Intel ist typisch Mac – Apple hielt beim Mac keiner CPU-Plattform länger die Treue

Seit einigen Jahren ist Apple nicht nur Computer-, sondern auch Prozessor-Hersteller, denn seit dem iPhone 4 setzt Apple auf Chip-Entwicklung in Eigenregie (siehe Artikel "Apple wird CPU-Hersteller"). Beim Mac vertraute Apple hingegen immer auf Prozessoren, die eingekauft werden mussten. 2018 markiert das Jahr, in dem alle drei großen Architekturen gleich lang im Einsatz waren - 680xx (genannt "68k"), PowerPC und x86 (Intel) waren alle rund zwölfeinhalb Jahre im Dienst.


Die 68k-Macs – Januar 1984 bis Mitte 1996
Der erste Macintosh des Jahres 1984 auf einen Motorola 68000, wie er auch schon in der Lisa zum Einsatz gekommen war. Der 68k-Plattform kehrte Apple im Jahr 1994 den Rücken und sah die Zukunft im PowerPC-Prozessor, ebenfalls Motorola, 68k-Macs befanden sich aber noch bis zum Frühjahr 1996 im Sortiment. Die Umstellung von einer Prozessor-Architektur auf die nächste ist ein gewaltiges Unterfangen – sowohl aus Hardware- als auch aus Softwaresicht. Da Anwendungen angepasst werden müssen, ergibt sich immer eine gewisse Zeit, in der bekannte Lösungen noch nicht nativ für die neue Plattform vorliegen.


Ein Macintosh Performa (68030-Prozessor)

"Fat Binaries" hießen damals jene Programme, die sowohl Code für 68k- als auch PowerPC-Macs mitbrachten. Reine 68k-Software lief auf PowerPC-Macs über einen Emulator, was die Geschwindigkeit natürlich beeinträchtige. Der Umstieg wäre wohl katastrophal in die Binsen gegangen, hätte damals nicht Metrowerks mit "CodeWarrior" eine funktionierende Entwicklungsumgebung verkauft. Apples eigene Tools waren aufgrund ihrer unsäglichen Qualität für PowerPC-Entwicklung schlicht nicht zu gebrauchen.

Die PowerPC-Ära – März 1994 bis August 2006
1994 brachte Apple die ersten PowerPC-Macs auf den Markt (damals noch als "Macintosh" statt als "Mac") und bewarb die Performance-Vorteile der Plattform. Zunächst sah es wirklich so aus, als könne sich Apple mit PPC-Prozessoren von Windows-PCs mit x86-Chips von Intel oder AMD absetzen und weitaus mehr Performance bieten. Auch die Einführung des G3-Prozessors (Ende 1997) war ein Meilenstein, gefolgt vom G4 im Sommer 1999.


PowerMacintosh des Jahres 1995

Allerdings kam es anschließend zur großen Durststrecke, denn während Intel rasante Fortschritte macht, stagnierte die PowerPC-Welt. Es bedurfte schon einiges an marketingwirksamer Aufbereitung, um den G4 gegenüber der Intel-Konkurrenz in einem guten Licht stehen zu lassen. Der PowerPC G5 des Jahres 2003 brachte Apple dann in (etwas geschönten) Benchmark-Ergebnissen noch einmal an die Spitze – doch die Zeit des PowerPC im Mac war nahezu abgelaufen.

Das Intel-Zeitalter – Januar 2006 bis heute
Als Steve Jobs im Juni 2005 den Umstieg auf Intel-Prozessoren ankündigte, konnte man in Foren und Kommentaren den Eindruck gewinnen, das Ende des Unternehmens stehe nun unmittelbar bevor – denn der Mac habe nun seine Seele verloren. Ein halbes Jahr nach der Ankündigung erschienen die ersten Intel-Macs – und anstatt einer Übergangszeit von zwei Jahren seit der WWCC 2005 schloss Apple den kompletten Umstieg bereits im August 2006 ab. Gleichzeitig verschwanden auch die letzten PowerPC-Macs und Apple setzt vollständig auf Intel. In der gesamten Mac-Geschichte ist Intel somit Apples langjährigster Partner – noch keiner Plattform blieb Cupertino so lange treu.


Damit begann Apples Intel-Zeitalter

Man kann jetzt schon mit großer Sicherheit sagen, dass Intel den Vorsprung noch ausbauen wird. Selbst wenn sich Apple im nächsten Sommer dazu bekennen sollte, auch beim Mac auf eigenentwickelte Prozessoren zu setzen (siehe dieser Artikel: ), so befinden sich mit großer Sicherheit noch bis mindestens 2020 Intel-Macs im Sortiment. Erst in den 30er Jahren wäre es demnach möglich, dass eine andere Prozessor-Plattform noch länger im Einsatz war – sollte es dann überhaupt noch herkömmliche Computer geben.

Kommentare

MikeMuc25.10.18 19:22
Soweit ich mic erinnern kann war eigentlich die Nichtverfügbarkeit des G5 für Laptops der Grund für den Wechsel. Und von den Nachfolgern war auch nichts für Laptops in Sicht weil IBM (von denen der G5 bzw seine Architektur kam, nichtbereit war da viel Geld in die Entwicklung rein zu stecken. Ergo blieb Apple am Ende eigentlich gar keine andere Wahl als "einen Neuanfang" mit Intel zu machen. Vor allem, weil aus der Next Ecke schon recht viel für x86 vorhanden war was man übernehmen konnte.
+8
sonnendeck25.10.18 19:34
Intel hat ja auch gerade diese Woche gezeigt die Gefahr erkannt zu haben, kann mir im Profi Bereich nicht vorstellen das Apple von Intel so schnell abrückt, im Consumer Bereich sieht das nun ganz anders aus und hätte sicherlich noch andere Vorteil schneller iOS und Mac OS zu vereinigen und nur noch eine neue Plattform zu entwickeln.
-9
aMacUser
aMacUser25.10.18 21:15
sonnendeck
schneller iOS und Mac OS zu vereinigen und nur noch eine neue Plattform zu entwickeln.
Ich frage mich ja ernsthaft, woher der Schmarren kommt, dass iOS und macOS eine Platform werden müssen. Wer etwas aufgepasst hat, weiß, dass iOS schon seit seinem Ursprung (damals noch iPhoneOS) nichts anderes als ein abgespecktes macOS ist. Steve Jobs hat das groß bei der Präsentation verkündet, dass auf dem iPhone eigentlich nur ein OS X mit andere GUI läuft. Es ist schließlich auch kein Zufall, dass die GUI in der Entwicklung von macOS-Apps und iOS-Apps im Grunde der einzige große Unterschied ist (von Platform-spezifischen APIs mal abgesehen).
+14
jens-ulrich
jens-ulrich25.10.18 22:02

Apple Werbung für PowerPC und gegen Intel, immer wieder lustig.

Besonders wenn man den späteren Wechsel bedenkt.

Zum Vergleich der Apple-Intel-Werbeclip
+4
Tai
Tai25.10.18 22:18
Alle drei Phasen gingen 12 Jahre. Man muss schon die Tage zu Hilfe nehmen, um da einen Intel Vorsprung herbeizuschreiben.
-15
roadrunnerhagen26.10.18 04:08
Tai
Alle drei Phasen gingen 12 Jahre. Man muss schon die Tage zu Hilfe nehmen, um da einen Intel Vorsprung herbeizuschreiben.

Der Verfasser geht davon aus, dass die Leser hier mit denken können.
Wenn du als Chef beliebt bist, hast du irgendwas falsch gemacht. Kannst ja dann gleich n Zelt auf deiner Nase eröffnen, wodrauf alle rumtanzen.
+6
schaudi
schaudi26.10.18 07:51
Tai
Alle drei Phasen gingen 12 Jahre. Man muss schon die Tage zu Hilfe nehmen, um da einen Intel Vorsprung herbeizuschreiben.

TATAAAH!!! genau darum geht es. Die 3 waren jetzt alle ziemlich Zeitgleich im Dienst. 12 ½ Jahre waren es diesen Sommer. Intel ist und bleibt jetzt aber auch erstmal mindestens noch ne kleine weile. Es ist also derzeit knapp (12 ¾ > 12 ½), und bald mit Vorsprung, die am längsten genutzte Architektur.
Hier persönlichen Slogan eingeben.
+5
RyanTedder26.10.18 08:19
Intel bleibt trotzdem die Übermacht im CPU Bereich, auch wenn ich mir wünschen würde das AMD mal wieder überholen würde. Aber so bleiben wenigstens die Preise niedrig und man erhält bei AMD top Hardware.

Viel interessanter ist natürlich wie gut die eigene Hatdware von Apple sein wird. Vor allem bei der GPU Power bin ich skeptisch. Metal alleine ist nunmal nicht die Lösung für alles
0
LoCal
LoCal26.10.18 08:32
RyanTedder
Metal alleine ist nunmal nicht die Lösung für alles

Im Apple-Universum eben schon …
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0
Stresstest26.10.18 09:23
MikeMuc
Soweit ich mic erinnern kann war eigentlich die Nichtverfügbarkeit des G5 für Laptops der Grund für den Wechsel. Und von den Nachfolgern war auch nichts für Laptops in Sicht weil IBM (von denen der G5 bzw seine Architektur kam, nichtbereit war da viel Geld in die Entwicklung rein zu stecken.

Und auch der G5 im Desktop war ja ehr am Limit Wenn ich an das Top Modell mit Wasserkühlung denke

Alles in allem ist der Umstieg durch Rosetta ja doch sehr geschmeidig abgelaufen
+1
Sascha77
Sascha7726.10.18 09:25
Da ich mich noch lebendig an die lange Durstrecke rund um G4 und G5 erinnere, stehe ich einem Wechsel zu Apple-eigenen Prozessoren sehr skeptisch gegenüber. Da müsste sich Apple seiner technischen Überlegenheit über viele Jahre schon sehr sicher sein. Sonst landet man schnell wieder in einer teuren Sackgasse. Wenn die Entwicklung bei Intel manchmal etwas zu lahmen scheint, dann betrifft es die gesamte PC-Branche, fällt also für Macs nicht besonders ins Gewicht.
+4
Thyl26.10.18 10:03
Sascha77
Da ich mich noch lebendig an die lange Durstrecke rund um G4 und G5 erinnere, stehe ich einem Wechsel zu Apple-eigenen Prozessoren sehr skeptisch gegenüber. Da müsste sich Apple seiner technischen Überlegenheit über viele Jahre schon sehr sicher sein. Sonst landet man schnell wieder in einer teuren Sackgasse. Wenn die Entwicklung bei Intel manchmal etwas zu lahmen scheint, dann betrifft es die gesamte PC-Branche, fällt also für Macs nicht besonders ins Gewicht.
Da vermute ich ohnedies, dass eine gewisse Abneigung Intel gegenüber bei vielen der Vater des Gedankens zurück zu einer eigenen CPU ist. Technisch sehe ich dafür keine Gründe, und markttechnisch war die Möglichkeit, Windows laufen zu lassen, sicher ein starkes Argument pro Intel-Mac.

Ich weiß auch nicht, woher die Fans des Wechsels die Idee haben, dass man eine low power CPU für Kleinstgeräte, nur weil das Verhältnis von Energieeinsatz zu Rechenleistung günstiger ist als bei den Core-i, ohne Verlust dieser Energieeffizienz auf dasselbe Leistungsniveau bringen kann. Ich gehe davon aus, dass bei den notwendigen Steigerungen die Energieeffizienz massiv leiden wird, und ob solche Leistungssteigerungen überhaupt möglich sind, ist auch nicht sicher.
+3
athlonet26.10.18 11:13
Den Auftritt vom damaligen Intel Chef Paul Ottelini, als er im Reinraum-Anzug einen Wafer an Steve Jobs übergibt, finde ich immer noch geil.
Das ist für mich die drittbeste Keynote-Szene ever (Platz 1: Präsentation des ersten iPhone, Platz 2: die Präsentation des ersten MacBook Air, als Steve Jobs das Ding aus einem Briefumschlag zieht, der schon die ganze Zeit auf der Bühne lag).
+4
Walter Plinge26.10.18 11:54
Warten wir ab. Vielleicht zieht Apple nächste Woche ja einen Mac Mini mit A12X aus dem Hut? Nach obiger Zählung begänne das ARM-Zeitalter für Apple dann 2018.
0
gfhfkgfhfk26.10.18 20:15
Thyl
Da vermute ich ohnedies, dass eine gewisse Abneigung Intel gegenüber bei vielen der Vater des Gedankens zurück zu einer eigenen CPU ist. Technisch sehe ich dafür keine Gründe, und markttechnisch war die Möglichkeit, Windows laufen zu lassen, sicher ein starkes Argument pro Intel-Mac.
Die x86 CPUs sind schon übelst verbastelt und ihr Befehlssatz stellt die größte Hürde bei der Weiterentwicklung dar. Intel hat bisher alle Erweiterungen d.h. alle SSE und AVX Erweiterungen in ihrer Grundstruktur klar an RISC-Konzepten ausgerichtet, d.h. die Befehlssätze sind immer Words bzw. Vielfache davon ausgelegt. Intern sind die Intel CPUs seit langem RISC-CPUs mit angeflaschtem x86-CISC-Interpreter. Das sorgt dafür, dass sie immer ineffizienter sind als reine RISC-CPUs bei gleichem Takt.

Insofern ergibt es schon reichlich Sinn sich der alten x86-Krempels zu entledigen. Nur wäre da meine erste Wahl nicht ARM sondern eher RISC-V.
MikeMuc
Soweit ich mich erinnern kann war eigentlich die Nichtverfügbarkeit des G5 für Laptops der Grund für den Wechsel. Und von den Nachfolgern war auch nichts für Laptops in Sicht weil IBM (von denen der G5 bzw seine Architektur kam, nichtbereit war da viel Geld in die Entwicklung rein zu stecken.
In der ersten Generation G1 gab es nur eine IBM CPU – PPC601. In der zweiten Generation G2 gab es gleich vier verschiedene CPUs: PPC 620 als 64Bit Server CPU, PPC 604 als 32Bit Server/Workstation/Desktop CPU, PPC 603 als 32Bit Notebook CPU und PPC 40x als 32Bit embedded Core.

Als die erste Tests mit den für Notebooks vorgesehenen PPC750 (der erste G3) gemacht wurden, hat Apple keinerlei Interesse mehr an einem 32Bit Workstation Prozessor mehr gezeigt, so dass die Entwicklung an diesem eingestellt wurde. IBM brauchte für Workstations selbst nur noch 64Bit CPUs. So kam es, dass IBM noch Rechte am PPC750 und Varianten hatte, aber danach Apple&Motorola sowie IBM getrennte Wegen gingen. D.h. IBM hatte mit allen Varianten des G4s nichts zu tun.

IBM entwickelte für eigene Zwecke kräftig an 64Bit PowerPC bzw. POWER CPUs weiter. So entstanden zwei Familien von CPUs die PowerPC RS64 I bis IV (sowie Varianten unter anderem Namen für die AS/400) und die POWER3 und POWER3-II. Die Befehlssätze sind unterschiedlich, aber einen Kernbefehlssatz verstehen alle diese CPUs.

Da IBM selbst dieses Durcheinander zu viel wurde, haben sie den POWER4 entwickelt. Dieser Prozessor ist in der Lage wirklich alle Befehlssätze, die bei IBM in den RS/6000 und AS/400 bis dahin genutzt wurden auszuführen. Dazu war dieser Prozessor bei Vorstellung der Welt schnellste Prozessor, und der erste echte Dualcore für non embedded Lösungen.

Apple und Motorola haben gemeinsam den G5 entwickelt. Erst als Motorola nicht in der Lage war die G5s auch wirklich zu produzieren, ist Apple an IBM herangetreten. Dann wurde sehr schnell aus dem POWER4 ein Desktop Prozessor entwickelt. Das Problem dabei: Der POWER4 war nie dazu gedacht in ein Notebook verbaut zu werden. IBM hat in jeder der drei entwickelten Revisionen des IBM G5 (PPC970, PPC970 FX und PPC970 MP) den Stromverbrauch gesenkt, und die CPU mehr auf Apples Bedürfnisse angepasst. Zum Beispiel hat die letzte Revision keinen externen Memory Controller mehr, was für ein Notebook zwingend notwendig ist.

Der Wechsel kam, weil Apple alle betriebswirtschaftlichen Risiken auf IBM abwälzen wollte, und IBM da nicht mitmachte. IBM verkauft aktuell den POWER9, und einer der Kunden ist z.B. google, die die CPU in eigenen Server mit Linux verwenden.
+2
sierkb26.10.18 23:08
gfhfkgfhfk
IBM verkauft aktuell den POWER9, und einer der Kunden ist z.B. google, die die CPU in eigenen Server mit Linux verwenden.

Ja. U.a. Abgesehen davon, dass Google mittlerweile und vermehrt auch eigene Hochleistungs-Prozessoren und -Boards designt, herstellt und einsetzt.

Zudem hält, nebenbei gesagt, neben einigen Anderen u.a. auch P.A. Semi (seit 2008 durch Aufkauf: Apple – dort entstehen auch Apples ARM-basierte A-Prozessoren) von IBM eine Power Architektur-Lizenz zur Entwicklung und Fertigung eigener Power-basierten PWRficient-Prozessoren für US-Rüstungsunternehmen wie Lockheed Martin und Raytheon für die Lenk- und Steuerungssysteme von deren Lenkwaffen- bzw. -Raketen, Head-Up-Displays etc. Dass diese Verträge und die Belieferung dieser Rüstungsunternehmen bzw. das US-Militär mit diesen dort so wichtigen PWRficient-Prozessoren weiterlaufen und deren Produktion und die Versorgung damit auf unbestimmte Zeit sichergestellt ist, war damals Bedingung des US-Verteidigungs-Ministeriums an Apple, dass Apple P.A Semi überhaupt übernehmen/kaufen durfte, andernfalls wäre Apple die Übernahme von P.A Semi verwehrt worden, siehe dazu u.a. auch , .
+1
gfhfkgfhfk27.10.18 10:24
sierkb
Zudem hält, nebenbei gesagt, neben einigen Anderen u.a. auch P.A. Semi (seit 2008 durch Aufkauf: Apple – dort entstehen auch Apples ARM-basierte A-Prozessoren) von IBM eine Power Architektur-Lizenz zur Entwicklung und Fertigung eigener Power-basierten PWRficient-Prozessoren
Möchtest Du damit andeuten, dass Apple auf Power umschwenken könnte/sollte? Ein neuer Apple eigener Power Chip für die Notebooks und für die Pro Modelle IBMs POWER9? Letztere sind auch nicht teurer als aktuelle Xeon SP.
0
sierkb27.10.18 11:38
gfhfkgfhfk
Möchtest Du damit andeuten, dass Apple auf Power umschwenken könnte/sollte?

Nein. Ich möchte damit nur sagen: Apple (aka P.A. Semi) ist neben dem Besitz von ARM-Lizenzen zur Entwicklung und Fertigung ihrer ARM- bzw. A-Prozessoren ebenfalls auch im Besitz von IBMs Power-Lizenzen, welche sie zur Entwicklung, Fertigung und weiterhin vertragsgerechten Bereitstellung jener genannten Power-basierten PWRficient-Prozessoren brauchen für diese US-Rüstungs-Unternehmen bzw. das US-Militär. Mehr will ich damit nicht sagen.

Apple wird sich von Intel wegbewegen und hin zu ARM, es hat bereits angefangen, auch bzgl. Desktop, das Ganze wird mehrstufig passieren und Stück für Stück ausgebaut werden, und sie haben schon längst damit angefangen, auch bzgl. Desktop – die aktuellen iMacs und MacBookPros sind bereits Hybriden, tragen sowohl einen Intel-Prozessor in sich als auch, man höre und Staune, einen ARM-Prozessor, der keine unwichtigen zentralen Aufgaben bereits übernimmt im laufenden Betrieb, Aufgaben, die in früherer Zeit der Intel-Prozessor mit übernommen hat oder übernehmen könnte. Einen Apple-internen Projektnamen für diese stufenweise und von Stufe zu Stufe immer weiter ausgeweitete Transition von Intel zu ARM gibt es auch, Projekt Star, inklusive dem weiteren Angleichen und schließlich Verschmelzen von macOS und iOS zu einem OS.

Selbst ein komplett ARM-basierter Intel-freier MacBookPro-Prototyp, der Apple-intern angeblich bereits kursiert und getestet wird, soll schon gesichtet worden sein, und darüber wurde bereits anonym berichtet, wie der angeblich aussieht bzw. das OS darauf. Glaubhaft isses, es würde zu Apple passen, es wäre nicht das erste Mal, dass sie es so machen, der Intel-Switch damals lief sehr ähnlich ab und ebenfalls mit jahrelanger Vorlaufzeit und Parallelentwicklung, bevor man es dann schließlich öffentlich gemacht hatte und vollzog, und die Anzeichen in die Richtung, dass sich die Geschichte mit hoher Wahrscheinlichkeit wiederholt, sind inzwischen einfach zu viele und nicht mehr einfach ignorierbar, und es würde auch durchaus Sinn ergeben – zumindest aus Apples Sicht.
0
gfhfkgfhfk27.10.18 15:31
sierkb
Apple wird sich von Intel wegbewegen und hin zu ARM, es hat bereits angefangen, auch bzgl. Desktop, das Ganze wird mehrstufig passieren und Stück für Stück ausgebaut werden, und sie haben schon längst damit angefangen, auch bzgl. Desktop – die aktuellen iMacs und MacBookPros sind bereits Hybriden, tragen sowohl einen Intel-Prozessor in sich als auch, man höre und Staune, einen ARM-Prozessor,
Der T2 Prozessor dient dazu die Kunden an die Plattform zu binden, und letztlich die Kontrolle des Nutzer über den eigenen Computer zu entziehen. Man wird zu 100% abhängig von Apple. Das ist das Ideal, der Kunde hat sich komplett im vendor-lock-in verloren. Die PowerMacs waren hingegen noch totale offene Systeme, die mit den PCI Macs sogar eine offene Firmware hatten. Die alten Mac ROMs waren nämlich auch noch proprietär.

Mir persönlich ist es reichlich egal, was für eine CPU Apple nun nehmen wird. Mich stört bei Apple immer stärkere Kontrolle des OS, und die viel zu kurzen Release Zyklen des OS.

Man kann natürlich eine Grundsatzdiskussion führen, was die beste RISC Plattform ist. ARM wäre da nicht meine erste Wahl.
-4
sierkb27.10.18 17:15
gfhfkgfhfk
Der T2 Prozessor dient dazu die Kunden an die Plattform zu binden, und letztlich die Kontrolle des Nutzer über den eigenen Computer zu entziehen. Man wird zu 100% abhängig von Apple. Das ist das Ideal, der Kunde hat sich komplett im vendor-lock-in verloren.

Sehe ich ganz genauso. Aber: genau das will Apple. Größtmögliche Kontrolle und Vendor-Lockin. Du möchtest es nicht, sträubst Dich innerlich dagegen, ich will es auch nicht, mir geht's dabei genauso wie Dir. Aber Apple will es so, Apple macht es bereits so, sie sind so, und Apple ist es wurscht, wie Du und ich drüber denken.
Die PowerMacs waren hingegen noch totale offene Systeme, die mit den PCI Macs sogar eine offene Firmware hatten. Die alten Mac ROMs waren nämlich auch noch proprietär.

Die Betonung liegt auf: waren. Das ist Vergangenheit. Bzgl. Intel haben sie erstmal nochmal die Nutzerbasis verbreitert, Freiheiten gegeben, und nun, da sie ihre Nutzerbasis vergrößert haben und neue Abhängigkeiten geschaffen haben, machen sie so langsam wieder den Sack zu und streichen Stück für Stück zeitweise gewährte Freiheiten bzw. ziehen den Kreis immer enger.

Zumal die ARM-Plattform immer mehr an Potenz und Interesse gewinnt, auch für den Desktop und Server und auch andere Hersteller damit schon längst schwanger gehen (inkl. Microsoft) und diesbzgl. Hardware und Software anbieten. Nicht ohne Grund wurde vergangene Woche Google Chrome für ARM angekündigt, damit er auf einem Windows 10 ARM bzw. auf Microsoft Hardware laufen kann. Und Intel stellt nicht ohne Grund mittlerweile ebenfalls ARM-Prozessoren her, hat eine Lizenz dazu.

Der Prozessor-Markt verändert sich da derzeit gerade bzw. ist derzeit insgesamt sehr in Bewegung, Intel-Prozessoren ix86/ix86_64 sind nicht mehr so sakrosant, dass sie nur und alleinig in Frage kommen, die ARM-Architektur insgesamt hat enorm aufgeholt, auch das Core ARM-Design der inzwischen japanischen ARM )Holding, und die ARM-Architektur insgesamt platziert sich für diverse Hersteller immer mehr durchaus als veritable Alternative über den Mobil-Bereich hinaus, nicht zuletzt aufgrund ihres geringeren Stromverbrauchs und ihrer geringeren Abwärme. Auf den Server-Hersteller und Rechenzentren genauso schauen wie Hersteller von Mobil-Geräten, und der Desktop liegt genau dazwischen, ist im Grunde nur noch ein Abfallprodukt bzw. Kompromiss dieser beiden Extreme mit der immer größeren Tendenz hin zu mobilem Arbeitsplatz-Gerät bzw. so ein Gerät profitiert eben auch von Fortschritten, die bzgl. Abwärme und Stromverbrauch zu verzeichnen sind, auch wenn es da nicht so ins Gewicht fällt – höchstens bei der immer flacheren und kleineren Bauweise, die gerade Apple ja gerne vorantreibt und als Verkaufs- und Marketingargument nutzt, um sich zumindest auf dem Gebiet des Marketings gegenüber der Konkurrenz hervorzutun.
Mir persönlich ist es reichlich egal, was für eine CPU Apple nun nehmen wird. Mich stört bei Apple immer stärkere Kontrolle des OS

Da gehe ich mit Dir vollkommen d'accord.
und die viel zu kurzen Release Zyklen des OS.

Das ist eben der Takt, den die gesamte Software-Industrie inzwischen eingeschlagen hat, ausgehend vom Open-Source-Bereich. Entweder Du kannst da mithalten bei mindestens gleichbleibender oder besserer Qualität, dann bereitet Dir der Takt keine Probleme, oder Du kannst es eben nicht. Apple kommt da wohl immer mehr ins Stolpern, Microsoft jüngst auch. Andere hingegen nicht.
Man kann natürlich eine Grundsatzdiskussion führen, was die beste RISC Plattform ist. ARM wäre da nicht meine erste Wahl.

D'accord. Du meinst eher z.B. RISC-V?
Zumal der ARM-Prozessor ja auch kein reiner RISC-Prozessor mehr ist wie mal ursprünglich, sondern ein Hybride aus RISC und CISC mit der Tendenz, immer mehr CISC-Elemente zu haben, die ihn immer fetter und leistungs- und stromhungriger machen. Und dann ist man irgenwann ganz schnell da bzw. auf Augenhöhe, was heutige Intel-Prozessoren sind, gewonnen ist dadurch also nicht unbedingt viel außer der Tatsache, dass man eben qua Lizenz dazu eigene Prozessoren anbieten kann und nicht mehr abhängig von Intel/AMD ist und seine eigenen Prozessoren zur Not auch zunageln und ein eigenes Universum kreieren kann bis hinunter auf diese Ebene, um ein perfektes Lock-In zu machen – und wahrscheinlich ist genau das auch Apples Bestreben und Ziel, es würde zu ihnen passen, es läge in Apples DNS, diese totale Kontrolle, diesen goldenen Käfig bis hin zur CPU und dem gesamten Board, ohne auf irgend jemanden Rücksicht nehmen zu müssen und zu 100% selber alles bestimmen und gegen Unerwünschtes und unerwünschte Freiheiten abschotten zu können bzw. diese perfekt kontrollieren zu können.

<OT>
Da Du bei derlei Themen ja bewandert und interessiet bist, am Rande:
Hast Du übrigens diese Woche das hier mitbekommen bzgl. des ursprüngl. Original-ARM-Betriebssystems RISC OS für den ersten ARM-Prozessor im Acorn Archimedes 1987?

The Register (23.10.2018): Roughly 30 years after its birth at UK's Acorn Computers, RISC OS 5 is going open source
Original Arm operating system relicensed under Apache 2.0

Pro-Linux (23.10.2018): RISC OS unter freie Lizenz gestellt
RISC OS wurde, nachdem der Quellcode bereits seit zehn Jahren verfügbar war, nun unter die Apache-Lizenz 2.0 gestellt und ist damit erstmals freie Software. RISC OS läuft ausschließlich auf ARM-Prozessoren und kann auch auf dem Raspberry Pi eingesetzt werden.

RISC OS Open (22.10.2018): RISC OS is open for business!
</OT>
0
gfhfkgfhfk29.10.18 11:20
sierkb
Zumal die ARM-Plattform immer mehr an Potenz und Interesse gewinnt, auch für den Desktop und Server und auch andere Hersteller damit schon längst schwanger gehen (inkl. Microsoft) und diesbzgl. Hardware und Software anbieten. Nicht ohne Grund wurde vergangene Woche Google Chrome für ARM angekündigt, damit er auf einem Windows 10 ARM bzw. auf Microsoft Hardware laufen kann. Und Intel stellt nicht ohne Grund mittlerweile ebenfalls ARM-Prozessoren her, hat eine Lizenz dazu.
Wir reden hier in erster Linie über Subnotebooks und ähnliche sehr leistungsschwache Geräte. Im Servermarkt spielt ARM bisher faktisch keine Rolle. Daran ändern die paar Gigabyte ThunderX bzw. ThunderX2 Server auch nicht viel. Dazu wird über den Stromverbrauch der Cavium CPUs nicht viel publiziert. Die großen Netzteile in den Server deuten jedenfalls auf keinen niedrigen Stromverbrauch hin.
sierkb
… nicht zuletzt aufgrund ihres geringeren Stromverbrauchs und ihrer geringeren Abwärme. …
Im Servermarkt interessiert nur Performance/Watt und genau da sind ARMs bisher nicht so wirklich gut. Sie liefern wenig Abwärme, aber auch wenig Leistung, und die Caviums sind bisher auch nicht so der Knaller. Insbesondere mit HPC Code sind die Intel CPUs dank AVX-512 sehr gut und sehr effizient. Da werden Leistungswerte erreicht, so dass Intel nVidia gefährlich auf den Leib rückt.
sierkb
Das ist eben der Takt, den die gesamte Software-Industrie inzwischen eingeschlagen hat, ausgehend vom Open-Source-Bereich. Entweder Du kannst da mithalten bei mindestens gleichbleibender oder besserer Qualität, dann bereitet Dir der Takt keine Probleme, oder Du kannst es eben nicht.
Ausgerechnet RHEL als FOSS-Anbieter bietet aber sehr lange Support Zeiträume an. Auch Ubuntu ändert die LTS Versionen nur alle zwei Jahre. Apple zerstört die Qualität des Produkts, weil immer wieder am wichtigen OS-Kern herum gebastelt wird. Weniger häufiger neue macOS Versionen und dafür eher nur neue Apps, das wäre ein deutlich besserer Weg. Statt dessen gibt es neue Skins und anderen Müll, der an Funktionalität nichts wesentlich verbessert, aber dafür viel Arbeit macht und das Fehlerpotential vervielfacht.
sierkb
D'accord. Du meinst eher z.B. RISC-V?
Es gibt ja einige andere RISC Plattformen: HP-PA, Alpha, SPARC, MIPS, Power, … ARM hat mich nachdem ersten Archimedes Systemen nicht sonderlich begeistert. Die 32bit Versionen haben wenige Register, und die Cores sind doch sehr auf embedded Anwendungen optimiert worden.

RISC-V hat eine sehr hohe Codedichte, was den Hauptnachteil von RISC faktisch aufhebt. Daher wäre RISC-V eine bessere Wahl als ARM.
<OT>

</OT>
Nein, das hatte ich noch nicht mitbekommen, aber RiscOS ist außerhalb von UK nie sonderlich verbreitet gewesen. In der Retrospektive war es sehr schade, dass Acorn das Geld fehlte den Archimedes besser vermarkten zu können. Da gab es viel Potential.
+1

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