Intel liefert neue Kaby-Lake-Prozessoren an Hersteller aus
Durch Probleme bei der Reduktion der Strukturgröße von Prozessoren auf 10 Nanometer hat Intel für dieses Jahr die Kaby-Lake-Prozessoren mit 14 Nanometer zwischengeschoben. Auf der Quartalskonferenz hatte Intel
bekannt gegeben, mit der Auslieferung an Hardware-Hersteller begonnen zu haben.
Kaby Lake bieten im Vergleich zu den Skylake-Prozessoren des vergangenen Jahres verschiedene Optimierungen an der Architektur, was sich insbesondere bei der Unterstützung der Schnittstellenstandards bemerkbar macht. So wird native Unterstützung von USB 3.1 ohne Zusatzchips geboten sowie HDCP 2.2 zur Hardware-beschleunigten Videowiedergabe kopiergeschützter Inhalte.
Ebenfalls verbessert wurde der integrierte Grafikchips, der eine höhere 3D-Leistung bieten soll und aktuellen Video-Standards wie H.265 und VP9 beschleunigt. Die größte Neuerung der Kaby-Lake-Prozessoren könnte aber die Unterstützung von Optane-Speicher sein, dem Nachfolger von Arbeitsspeicher (RAM) und Flash-Speicher. Optane vereint die Vorteile beider anderen Speicher und lässt sich zudem langfristig günstiger produzieren.
Als RAM-Ersatz kann Optane-Speicher den Wechsel in den Ruhezustand verzögerungsfrei bewerkstelligen, sodass auch ein Stromausfall bei fehlendem Akku kein Risiko darstellt. Zudem nutzt sich Optane-Speicher aufgrund der 3D-XPoint-Technologie nahezu nicht ab und liegt bei der Geschwindigkeit auf dem Niveau aktueller RAM-Technologie, ist also deutlich schneller als der in SSDs verbaute Flash-Speicher.
Profitieren könnte Nutzer von Optane freilich nur, wenn die Hersteller den neuen Speicherchip auch verbauen. Apple hat bislang keine Andeutung diesbezüglich gemacht und auch in der Gerüchteküche war diesbezüglich bislang nichts zu hören. Es ist aber davon auszugehen, dass zumindest Prototypen in den Apple-Laboren angefertigt wurden, um das Potenzial von Optane zu bestimmen.
Ob für eine Markteinführung genügend Optane-Speicher zur Verfügung steht, ist aber fraglich. Intel hat zwar eigenen Angaben zufolge zusammen mit Micron bereits im vergangenen Jahr die Serienfertigung aufgenommen, jedoch keine Angaben zu den monatlichen Stückzahlen der anfänglich 16-GB-fassenden Optane-Chips gemacht. Die Massenproduktion soll laut involvierten Kreisen aber noch einige Monate auf sich warten lassen.
Für Apple wären die neuen Kaby-Lake-Prozessoren aber dennoch ein passender Anlass für eine Aktualisierung der Mac-Modelle, die teilweise noch nicht einmal auf die Skylake-Architektur umgestellt wurden.