Intel reagiert mit Massenentlassungen – Markt entwickelt sich stark gegen den Chip-Riesen
Intel hält bei x86-CPUs einen Marktanteil von 63 Prozent, was auf den ersten Blick so aussieht, als dominiere ein Hersteller die Branche – und dies mit überwältigender Marktmacht. Allerdings gibt es zwei Aspekte, die besagte 63 Prozent deutlich schmälern. Beispielsweise handelt es sich bei der Aufstellung tatsächlich lediglich um traditionelle X86-Prozessoren anstatt des Gesamtmarktes, womit der gesamte ARM-Markt gar nicht in die Betrachtung eingeht, andererseits war Intel noch vor sechs Jahren bei deutlich über 80 Prozent. Im Servermarkt, inklusive Architekturen abseits von x86, sieht es ähnlich problematisch aus. Intel stürzte innerhalb dreier Jahre von 92 auf 69 Prozent ab, wohingegen AMD von 7 auf 23 Prozent zulegte – und ARM-Chips von unbedeutenden 0,7 Prozent auf 7 Prozent wuchsen.
Weitreichender Stellenabbau steht bevorDie genannten Zahlen, geschnitten mit einer insgesamt schwierigen weltwirtschaftlichen Lage, haben für Intels Belegschaft nun Konsequenzen. Wie das Unternehmen intern bereits kommunizierte, strebe man "maßgebliche Reduzierungen" an. Die offizielle Ankündigung steht noch aus, Bloomberg
zufolge handle es sich aber mehrere Tausend Stellen. Vor allem im Bereich Sales & Marketing soll es einen Kahlschlag geben – angeblich will Intel dort 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen. Am 27. Oktober findet Intels nächste Quartalskonferenz statt, die Bekanntgabe der Pläne soll aber bereits vorher erfolgen.
Umsatzwarnung gab es schon Anfang des JahresPrognosen zufolge ging Intels Umsatz im abgelaufenen Quartal um 15 Prozent zurück. Schon Anfang des Jahres hatte Intel in einer Umsatzwarnung davon gesprochen, dass der Jahresumsatz aller Wahrscheinlichkeit nach um 11 Milliarden Dollar einbreche. Zwar sind keine Verluste zu erwarten, Intel arbeitet trotz verschiedener Herausforderungen immer noch profitabel, dennoch sieht es längerfristig nicht übermäßig rosig für den Chip-Giganten aus. Apple hatte vor dem ARM-Umstieg Chips im Wert von rund 3 Milliarden Dollar pro Jahr bezogen. Auch das ist ein Markt, den Intel wohl lange Zeit nicht mehr zurückerobern kann, wenngleich die generelle Eintrübung des Marktes sehr viel schwerer auf Intels Ergebnissen lastet.