Intel stellt Atom-Chips ein
Intels Marktanteil im Prozessormarkt ist überwältigend. Mitte der 2000er fiel das Unternehmen auf den vergleichsweise schlechten Wert von knapp unter 80 Prozent zurück, als viele Computernutzer vermehrt zu AMD-Prozessoren griffen und Intels Gigahertz-Rennen nicht mehr überzeugend fanden. Die Intel-Prozessoren der neuen Generation, wie sie seit zehn Jahren auch in Macs zum Einsatz kommen, drehten Intels Abwärtstrend allerdings wieder um und AMD ging auf 5 Prozent zurück. Ganz anders sah es aber im Mobilmarkt aus.
ARM statt IntelBekanntlich entschied sich Apple beim ersten iPhone dagegen, auf Intels Mobilprozessoren zu setzen. Stattdessen kamen von Anfang an Chips auf Grundlage der ARM-Plattform zum Einsatz. Auch wenn Intel später große Anstrengungen hegte, um Apple und andere Hersteller von den Intel-eigenen Atom-Chips zu überzeugen, so wurde ARM und nicht x86 branchenweit die mobile Chip-Plattform der ersten Wahl. Im Jahr 2006 hatte der damalige Intel-CEO hingegen die Pläne rund um ein neues Mobiltelefon von Apple als "uninteressant" und "nicht lohnenswert" zurückgewiesen.
Keine Erfolge mit mobilen x86-ChipsNach jahrelangem Misserfolg hat Intel nun die Reißleine
gezogen. So gab der Chipgigant bekannt, Produktion und Entwicklung der kommenden Atom-Prozessoren "mit sofortiger Wirkung" einzustellen. Ohnehin war es nur in seltenen Fällen gelungen, einzelne Android-Hersteller von Atom-Chips zu überzeugen - und diese mussten so hoch subventioniert werden, dass für Intel kostendeckende Produktion außer Reichweite lag. Angesichts der nahezu nicht vorhandenen Bedeutung der Atom-Plattform kommt Intels Ankündigung, sich aus diesem Marktsegment zu verabschieden, kaum überraschend.
Intels neue StrategieIntels vor wenigen Wochen bekanntgegebene, neue Strategie lautet nun: Wenn wir schon mit Prozessoren keine Marktanteile im Mobilmarkt erreichen können, dann wenigstens im fast ebenso wichtigen Bereich der mobilen Kommunikations-Chips. Intel konzentriert sich dabei vor allem auf den kommenden 5G-Standard. Mehreren Berichten zufolge zog Intel aber jetzt bereits einen wichtigen Großauftrag an Land - angeblich wird Intel der neue Zulieferer der Kommunikations-Chips kommender iPhones. Einen detaillierteren Blick auf die Auswirkungen wirft dieser Artikel: