Intel und Microsoft wollen Multicore-Computing stärker fördern
Nicht aus reiner Uneigennützigkeit heraus kündigten Microsoft und Intel in dieser Woche an, mehr als
20 Millionen Dollar für Universitäten zur Verfügung zu stellen, die Forschungen im Bereich Multicore-Computing anstellen. Weltweit gebe es viel zu wenig Entwickler, die hier wirklich über fundierte Kenntnisse verfügen. Nachdem viele Jahre lang in erster Linie höhere Taktraten dafür sorgten, dass Programme schneller ausgeführt werden, hat sich dies inzwischen stark verändert. Stattdessen halten Prozessoren mit mehreren Prozessorkernen verstärkt Einzug, was ganz andere Anforderungen darstellt, als es zuvor der Fall war.
Häufig wird hier der bildliche Vergleich zwischen Sportwagen und Bus genannt. Während der Sportwagen hohe Geschwindigkeiten erreicht und den Fahrer schnell von einem Ort zum anderen bringt, kann der Bus hingegen sehr viele Fahrgäste gleichzeitig befördern. Um bei diesem Vergleich zu bleiben, müsse der Programmierer nun dafür sorgen, dass auch alle Sitze besetzt sind, denn ansonsten profitiert ein Programm nicht von den zusätzlichen Prozessoren und wird eventuell sogar langsamer, als wenn nur eine höher getaktete CPU im Einsatz ist. Schon jetzt wird dieses Problem sehr deutlich, wenn man einmal die Prozessorauslastungsanzeige auf einem Computer mit mehreren Prozessoren im Auge behält.
Nur sehr wenige Programme sind wirklich in der Lage, die CPUs auch auszulasten. Häufig kann so die theoretisch mögliche Rechenleistung gar nicht genutzt werden. Die Lösung hierfür heißt Multithreading. Stark vereinfacht ausgedrückt füttert das Programm den Prozessor dann nicht nur mit einem Thread, sondern mit mehreren, die sich dann gleichzeitig berechnen lassen. Natürlich ist dies aber nicht ohne weiteres mit jeder Software möglich. Intels und Microsofts Förderung soll nun genau an diesem Punkt ansetzen, um zu verhindern, dass neue Prozessoren ihre Leistung kaum noch ausnutzen können. Forrester Research erwartet, dass bis 2009 Serverprozessoren mit 64 Kernen zum Standard werden, bis 2012 soll dieser Wert sogar bei normalen Desktop-Rechnern erreicht werden.
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