Intel versteigert eine Abteilung: Chip-Sparte rund um Smartphone-Modems zum Verkauf
Wer momentan mit dem Gedanken spielt, ein Smartphone-Modem entwickeln zu lassen, kann sich eine komplette Intel-Abteilung kaufen. Der Chip-Gigant hat nämlich vor, dass die Sparte
versteigert werden soll, aufgeteilt in zwei Blöcke. Zum einen gibt es das "Cellular"-Portfolio, welches rund 6000 Patente in den Bereichen 3G, 4G und 5G enthält. Außerdem erwirbt der neue Eigentümer einen weiteren reichen Schatz an Dokumenten und Forschungspapieren, die sich mit der Zukunft von Netzwerkstandards befassen. Zum anderen bietet Intel auch einen "Connected Drive"-Block an, der etwas allgemeiner gehaltene Themen rund um Halbleiter und Elektronik abdeckt und 500 Patentschriften aufweist. Für die Abwicklung der Auktion wurde Sullivan & Cromwell eingesetzt.
Schnell verkaufen, egal wieWeiterhin sei Intel aber daran interessiert, einen Käufer außerhalb des Auktionsverfahrens zu finden. Allerdings dokumentiert der Schritt wohl, dass man die Angelegenheit rasch hinter sich bringen will, denn ab August sollen Gebote abgegeben werden. Prognosen bezüglich eines Verkaufspreises sind schwierig. Einerseits verliert Intel mit der Abteilung rund eine Milliarde Dollar pro Jahr, andererseits hält das Unternehmen aber auch viele essenzielle Patente und Technologien. Ein kommerziell erfolgreiches Produkt konnte Intel nicht auf den Markt bringen, wenngleich besagten Patenten ein hoher Wert zugesagt wird.
Apple, anderer Anbieter, Patentverwerter?Denkbar wären momentan drei Wege: Entweder übernimmt ein anderer Großanbieter das geistige Eigentum (
denkbar wäre unter anderem auch Apple), es formiert sich erneut ein Bieter-Konsortium wie vor acht Jahren, als um die milliardenschweren Nortel-Patente ging – oder ein Patentverwerter erhält den Zuschlag und lizenziert fortan alle Patente. In den bisherigen Stellungnahmen Intels wurde letztgenannte Option zumindest nicht ausgeschlossen. Als wahrscheinlicher gilt indes ein neues Bieter-Konsortium, denn mehr als ein Unternehmen dürfte großes Interesse an Intels Chip-Wissen hegen.