Intel vor wegweisender Ankündigung und Kurswechsel: Angeblich bald Bekanntgabe einer Kooperation mit TSMC
Einiges deutet derzeit darauf hin, dass Intel wohl tatsächlich recht bald zu einer weitreichenden Kurskorrektur ansetzt, wie sie erst kürzlich gefordert wurde. Wenn oft die Rede davon ist, der Chip-Riese sei "angeschlagen", dann meint man damit weniger die aktuellen Geschäftszahlen. Stattdessen beziehen sich derlei Aussagen auf Intels Probleme an mehreren Fronten. Eines davon ist, nach diversen Rückschlägen bei der Fertigung von Prozessoren ins Hintertreffen geraten zu sein. Während die Umstellung auf neue Verfahren in früheren Jahren meist wie ein Uhrwerk funktionierte, dominierten jüngst die Negativmeldungen – weswegen Intel mehrfach Plattformen verschieben musste. Einem
Bloomberg-Bericht zufolge soll aber noch in diesem Monat die Ankündigung erfolgen, Hilfe bei anderen Herstellern zu suchen.
Intel-CEO macht AndeutungenInvestoren gegenüber hat Intel-CEO Bob Swan demnach verlauten lassen, auf der Quartalskonferenz am 21. Januar zwei wichtige Entscheidungen bekannt zu geben. Einerseits soll es darum gehen, wie Intel die Produktionsprobleme lösen möchte. Andererseits wolle Intel aber auch Fertigung an Partner auslagern – womit aller Wahrscheinlichkeit TSMC oder Samsung gemeint sind. Da Intel die Umstellung auf 7-nm-Fertigung nicht glückt, wären die beiden Hersteller naheliegende Partner. Allerdings dürfte einige Zeit vergehen, bis erste Intel-Chips von TSMC/Samsung vom Band laufen. Aus internen Quellen heißt es, erst 2023 werde es so weit sein. Natürlich handelt es sich nicht um die gesamte Produktion, sondern nur um jene Projekte, welche Intel derzeit nicht selbst stemmen kann.
TSMC zur Kooperation bereitSchon vor wenigen Wochen kursierten Berichte, wonach Intel zur Überwindung der aktuellen Krise auf TSMC setzen wolle. Allerdings hieß es zu jenem Zeitpunkt, TSMC sei möglicherweise überhaupt nicht daran interessiert mit Intel zu kooperieren. Wenn das erklärte Ziel eines Kunden laute, schnellstmöglich wieder abwandern zu wollen, lohnen sich hohe Investitionen in neue Anlagen nicht. Bloomberg sagt nun allerdings, TSMC werde Intel tatsächlich ein Angebot unterbreiten und könne sich vorstellen, Chips im 4-nm-Verfahren für Intel zu fertigen. Intels Gespräche mit Samsung seien indes noch weniger konkret und eher eine Notlösung, sollte man auch zusammen mit TSMC nicht ausreichend schnell reagieren können. Die genannte Zeitplanung von mindestens zwei Jahren, bis marktreife Chips entstehen, macht indes Intels mangelnde Zuversicht deutlich, rasch zu alter Stärke zurückzukehren.