Intels Prozessor-Redesign: Wie Spectre und Meltdown verhindert werden sollen
Meldungen über mehr oder weniger schwerwiegende Sicherheitslücken sind in der IT-Welt an der Tagesordnung. Eine der weitreichendsten Sicherheitslecks wurde Anfang des Jahres publik, denn diesmal handelte es sich nicht einfach nur um Software-Bugs, sondern um ein grundsätzliches konzeptionelles Problem fast aller aktueller Prozessoren. Theoretisch können Skripte auf Webseiten die Kontrolle des gesamten System übernehmen und von restlicher Software unbemerkt arbeiten. Dafür verantwortlich ist der Vorhersage-Mechanismus zur Verarbeitung von Instruktionen. Intel hat sich jetzt noch einmal zu Wort gemeldet und über das aktuelle Redesign der Architektur gesprochen.
In den letzten Wochen und Monaten wurde bereits an größeren Umstellungen der prozessorinternen Weitergabe von Instruktionen gearbeitet. Insgesamt gibt es drei Varianten an Angriffspotenzialen zu eliminieren. Spectre-Variante 1 ist weiterhin softwareseitig zu adressieren. Spectre 2 sowie Meltdown werden hingegen durch zusätzliche "Schutzmauern" des CPU-Designs abgefangen, so Intel. Damit will man verhindern, dass Prozesse auf Bereiche zugreifen können, die beispielsweise einem anderen Programm gehören. Es gebe aber noch viel zu tun, so Intel-CEO Brian Krzanich. Im folgenden Video erklärt Intel anschaulich, worum es dabei eigentlich geht.
Intels Core- und Xeon-Prozessoren der überarbeiteten achten Generation kommen in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt. Nachdem bereits für alle vorherigen Architekturen Software-Updates zur Verfügung stehen, um die Lücken zu umgehen, eliminiert die kommende Plattform alle bekannten Schwachstellen direkt im Prozessor. Apple ging Spectre und Meltdown mit den Updates auf iOS 11.2, macOS 10.13.2 sowie tvOS 11.2 an, der Systemchip der Apple Watch war hingegen nicht betroffen. Vermutlich wird es aber noch eine Weile dauern, bis Apple auf die nächste Prozessorgeneration setzt. Für Modellaktualisierungen im Sommer oder Herbst stehen die Chips noch nicht bereit. Apples normalem Hardware-Turnus zufolge ist somit Frühjahr 2019 der nächste plausible Termin.