Interessenkonflikt im Apple-Board deutet sich an: Disney-CEO muss möglicherweise gehen
Man erinnere sich: Einst waren Apple und Google gute Freunde und Googles CEO Eric Schmidt saß sogar in Apples Board of Directors. Vor zehn Jahren zeichnete sich aber ab, dass aus Apple und Google direkte Konkurrenten wurden. Nach der Vorstellung des iPhones hatte auch Google ein mobiles Betriebssystem präsentiert und fortan war es aus mit der guten Stimmung. Angesichts des Interessenkonflikts trat nicht nur Eric Schmidt vom Apple-Board zurück. Auch Apples aktueller Chairman of the Board, Arthur D. Levinson, musste sich für eine Seite entscheiden und kehrte daher Google den Rücken zu. Nun ergibt sich erneut eine Konstellation, bei der aus Freunden Konkurrenten werden – und ein Kandidat im Board of Directors wohl zum Problem werden könnte.
Iger: Gut bekannt in der Apple-WeltRobert Iger leitet nicht nur seit vielen Jahren die Geschicke Disneys. Als eine der federführenden Personen hinter der Pixar-Übernahme tauchte Iger auch in der Apple-Welt oft auf, denn Pixar war bekanntlich das Unternehmen von Steve Jobs. Im Jahr 2011 wurde Iger dann sogar in Apples Board of Directors berufen, dem er bis heute angehört. Es könnte allerdings sehr gut sein, dass die Ära demnächst endet, denn zahlreichen Berichten zufolge sind Disney und Apple bald Konkurrenten.
Momentan Partner, bald KonkurrentenWenn Apple den eigenen Streaming-Dienst mit eigenproduzierten Inhalten auf den Markt bringt, befände sich Iger in einer schwierigen Situation. Auch Disney will einen solchen Dienst etablieren und kündigte daher bereits die Zusammenarbeit mit Netflix auf. Während in Apples aktuellen Börsenberichten stets der Vermerk zu finden ist, Iger habe kein direktes oder indirektes Interesse an Apples aktuellen Content-Vereinbarungen für den iTunes Store, ist die Begründung wohl bald nicht mehr ohne weiteres zu halten. Laut
Bloomberg laufe daher wohl momentan eine gründliche Prüfung, ob Iger unter diesen Umständen noch im Apple-Board sitzen dürfe. Nicht wenige Marktbeobachter gehen davon aus, Iger müsse sich zurückziehen.