Interview: Tim Cook über seine Arbeit als CEO
Grundwerte und soziale Verantwortung
Als Cook damals den Posten als CEO übernahm, erklärte er zunächst in einer Rundmail an Mitarbeiter, dass sich nichts ändern werde. Gemeint waren damit die Grundwerte Apples, lebensverbessernde Produkte zu entwickeln. Natürlich gab es aber dennoch viele Veränderungen bei Apple, wie er im Interview einräumt. So stieg laut Cook die Zahl der Mitarbeiter und mit unterschiedlichen iPhone-Größen auch der Umsatz. Die Apple Watch wurde eingeführt und schob den Fokus in Richtung Gesundheit. Zudem wurde Apple offener und stellt sich der sozialen Verantwortung einschließlich Umweltschutz. Gleichzeitig will Cook kein traditioneller CEO sein und sich weiterhin mit Kunden, Mitarbeitern und Entwicklern austauschen.
Marktforscher & Investoren
Wenig Gewicht gibt er auf die Meinung von Marktforschern, die schon häufiger bei Produktvorstellungen das Ende Apples kommen sahen. So ist Cook froh, dass Apple nicht in den Markt für Netbooks eintrat und das man mit dem iPad Pro endlich in das Unternehmensfeld vordringt. Apples Abhängigkeit vom iPhone sieht Cook nicht als kritisch an, denn er rechnet damit, dass es eines der wenigen Produkte ist, welches irgendwann jeder Mensch auf der Welt besitzen werde. Der Ungeduld einiger Investoren bezüglich neuer Produkte begegnet Cook gelassen. Über Produktpläne mag er im Interview dann aber doch nicht sprechen. Er versichert aber, schon einige Projekte auch wieder beendet zu haben.
Bisherige Fehler
Tim Cook räumt im Interview auch einige Fehler ein. Das Debakel mit Apple Maps war eine Situation, in der Apple im Gegensatz zu anderen großen Unternehmen kein übergroßes Ego zeigen durfte, sondern die Fehler zeitnah eingestand. Die Verpflichtung von John Browett als Retail-Chef erwies sich als Cooks bislang größte Fehlentscheidung, weil Browett nicht zu Apple passte. Cook ist froh, diesbezüglich relativ schnell personelle Änderungen vorgenommen und nicht hinausgezögert zu haben. Sollte für Cook selbst ein Nachfolger notwendig sein, gibt es seiner Ansicht nach bei Apple einige vielversprechende Kandidaten für den CEO-Posten.