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Interview mit Jony Ive: Design des iMac in drei Wochen

Jony Ive hat für fünfundzwanzig Jahre bei Apple gearbeitet und das Design der Produkte des Konzerns maßgeblich beeinflusst. Im Jahr 2019 kehrte er in seine englische Heimat zurück und gründete seine eigene Design-Agentur. In der aktuellen Folge der BBC-Interview-Reihe "Desert Island Disks" erzählt er von seiner Kindheit, offenbart seine Lieblingsmusik – und gibt auch einige Anekdoten aus seiner Zeit Apple zum Besten.


Im Rückblick betrachtet Jony Ive sich selbst als sensibles, äußerst schüchternes Kind, das sich in der Betrachtung von Objekten verlor – so weit, dass er die Gegenwart aus dem Auge verlor. Prägend für seine spätere Karriere als Designer war sein Vater, der ihn häufig in seine Werkstatt mitnahm, um gemeinsam Go-Karts, Schlitten oder Baumhäuser zu bauen. Technologie an sich begeistert ihn nicht, vielmehr interessiere er sich für Menschen – und eine möglichst intuitive Form zu entwickeln, wie sie miteinander kommunizieren können.

Vom Newton zum iMac
Als Ive 1992 nach San Francisco zog, um bei Apple zu arbeiten, war Apple an einem Tiefpunkt der Konzerngeschichte angekommen. Er wirkte zunächst am Newton MessagePad mit, einem tragbaren Gerät mit Stifteingabe und Handschrifterkennung – Jahre vor der Verfügbarkeit drahtloser Kommunikationstechnologie wie WLAN oder Mobilfunk. Als Steve Jobs 1997 als Interims-CEO zu Apple zurückkehrte, gab dieser ihm den Auftrag, einen revolutionären Rechner zu gestalten. Die Zeit drängte – Apple war lediglich Tage davon entfernt, bankrottzugehen. Innerhalb von zwei oder drei Wochen war das Design des iMac vollendet.

Jobs: Arbeitsbeziehung und Freundschaft
Eine wichtige Rolle spielte der Griff, welcher Teil des iMac-Gehäuses war: 1997 wussten die meisten Menschen bislang nicht, welche Rolle Computer in ihrem Leben spielen sollten. Die integrierte Tragevorrichtung machte den Rechner im Wortsinne begreifbar. Jobs und Ive aßen beinahe jeden Arbeitstag zusammen Mittag; die Familien der beiden fuhren häufig gemeinsam in den Urlaub. Jony Ive erinnert sich an eine Bitte, welche Steve Jobs ihm zuletzt mit auf den Weg gab: „Denke niemals: ‚Was würde Steve tun?‘“. Trotzdem ertappt sich Ive regelmäßig dabei, genau diesem Wunsch nicht zu entsprechen.

Online verfügbar
Die BBC-Interview-Reihe „Desert Island Disks“ lässt die Gäste das Musikprogramm bestimmen; insgesamt acht Titel hat Jony Ive für diese Sendung ausgesucht, welche er auf eine einsame Insel mitnehmen würde. Das einstündige Interview kann man online nachhören und wird im März als Podcast-Episode veröffentlicht.

Kommentare

Frank Drebin
Frank Drebin25.02.25 09:27
Lustig mal wieder seine Stimme zu hören. Die alten Apple Keynotes mit den Produktwerbungen waren schon damals durch seine Stimme geprägt.
+4
Magicbuster
Magicbuster25.02.25 10:05
Ich schwelge auch grad in alten Zeiten. Schade, dass Steve so früh gestorben ist. Wäre sehr interessant, welche Richtung Apple und das Design dann genommen hätten.🤔
+5
martzell25.02.25 10:16
Steve Jobs Hassanfälle und Geräte durch den Raum werfen haben dafür gesorgt dass Schwachstellen sofort behoben wurden, weil Chefsache. Heute muss man auch bei Apple Produkten googeln um sie bedienen zu können. Das war früher nicht so.
+4
rosss25.02.25 11:13
martzell
Das war früher nicht so.

Dazu kann ich aktuell eine Anekdote beisteuern. Habe am Wochenende das Update von iOS 17 auf 18 gemacht, wollte heute eine Car-Sharing App nutzen, war aber ausgeloggt. Ach, ja das Update. Kein Problem…, moment, wo sind meine Passwörter? Nichts? Bin ich blind? Suche Pass… in den Einstellungen, nichts. Ein Treffer eine App mit bunten Schlüsseln, wo kommt die her, die sieht nicht nach Apple aus. *Sicherheitsalarm im Kopf*.

Ok, ist doch von Apple. Jetzt bin ich wach.
+1

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