Investor: Apple TV auf dem falschen Weg
Mittlerweile 10 Jahre ist es her, als Apple das erste Apple TV der Öffentlichkeit präsentierte. Im Laufe der folgenden vier Generationen unternahm Apple immer wieder kleinere Verbesserungen an dem zunächst als Hobby geführten Projekt vor, doch konnte man sich nie so recht des Eindrucks erwehren, dass es an einer großen Strategie fehlt.
Apple TV schlimmer als Kabel-TVApple-Investor Ross Gerber hat sich nun gegenüber CNBC kritisch über die aktuelle Strategie bei Apple
geäußert. Seiner Meinung nach ist das Apple TV von der Bildfläche verschwunden und die Bedienung sei tatsächlich schlimmer als beim Kabel-TV, obwohl es Apples ursprünglicher Anspruch war, die Bedienung besser zu lösen. In seiner jetzigen Form stelle das Apple TV - von ihm verkürzt formuliert - nur ein Netflix-Portal dar.
Exklusive Produktionen nicht sinnvollApples jüngsten Ambitionen auf dem Gebiet exklusiv produzierter Streaming-Inhalte für Apple Music betrachtet er skeptisch. Aus Hollywood-Kreisen habe Gerber erfahren, dass Apple mit den bislang drei geplanten Serien in dem Bereich herumstochert, weil derartige Produktionen für Cupertino eigentlich nicht sinnvoll sind. Er hält daher die Übernahme eines Streaming-Anbieters naheliegend, doch ist Apple offenbar nicht gewillt, diesen Schritt zu vollziehen.
Übernahme von Netflix verpasstHierbei unterschlägt Gerber allerdings, dass Apple im vergangenen Jahr die Übernahme von Time Warner (HBO) in Erwägung zog, dem letztendlich aber Kommunikationsanbieter AT&T zuvor kam. Seiner Ansicht nach hat Apple schlicht die Gelegenheit verpasst, einen Anbieter wie Netflix zu übernehmen, als dieser noch relativ klein war. Gerber sieht aktuell auch beim iPhone keinen Weg für nachhaltiges Wachstum, weswegen er seine Unternehmensanteile an Apple reduziert habe.
Nächste Übernahmewelle kommtInvestor Eric Jackson
stimmt in die Kritik ein und macht Apple den Vorwurf, Facebook, Instagram, Netflix, Tesla, Twitter und Yahoo nicht rechtzeitig übernommen zu haben. Jackson zufolge dürfe Apple auf keinen Fall die nächste Welle der Übernahmen verpassen. Diese könnte seiner Ansicht nach schon in diesem Jahr kommen, sollte US-Präsident Donald Trump die Einfuhr von Auslandsgewinnen erleichtern. Wer dann als Kandidat infrage kommt, ließ Jackson aber offen.