Investoren fordern: Apple soll mehr gegen iPhone-Abhängigkeit von Kindern tun
Das Smartphone ist inzwischen ein essenzieller Bestandteil des Alltags vieler Menschen. Insbesondere bei jungen Anwendern nimmt das Nutzverhalten zum Teil suchtartige Züge an. Mit Jana Partners und dem California State Teachers Retirement System wenden sich jetzt zwei Großinvestoren Apples mit der Forderung an den Konzern, mehr und stärkere Maßnahmen gegen die iPhone-Abhängigkeit von Kindern sowie Jugendlichen zu unternehmen.
Negative Folgen intensiver Smartphone-NutzungDie Investoren drücken ihre Besorgnis in Form eines
offenen Briefes aus, der diverse Untersuchungen und Studien zu den negativen Folgeerscheinungen zu starker Smartphone- und Social-Media-Verwendung zitiert. Es geht um Ablenkungen im Schulunterricht, kürzere Aufmerksamkeitsspannen für Schularbeiten und die zunehmende Gefahr von Depressionen.
Zwei Drittel von 2.300 befragten US-Lehrern etwa bestätigen das steigende Ablenkungspotenzial durch neue Technologien. Sogar 75 Prozent sind der Meinung, dass die Fähigkeit der Schüler, sich auf Lerninhalte zu konzentrieren, wegen Smartphones und anderen Gadgets spürbar abgenommen hat. Eltern zeigen sich ebenfalls genervt. Fast die Hälfte aller von der American Psychological Association befragten Mütter und Väter sprechen von einem „ständigen Kampf“, wenn es darum geht, die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder zu beschränken.
Eine Studie über Achtklässler ergibt zudem eine um 27 Prozent höhere Gefahr, an psychischen Krankheiten wie Depressionen zu leiden, wenn die Social-Media-Nutzung exzessive Züge annimmt. Wenn die Freizeit dagegen mehr mit Sport und zusammen mit Freunden verbracht wird, sinkt das Depressionsrisiko deutlich.
Was Apple tun sollDie Lösungsvorschläge von Jana Partners und dem California State Teachers Retirement System, die beide zusammen über Apple-Aktien im Wert von zwei Milliarden US-Dollar verfügen, befassen sich sowohl mit Prävention als auch konkreten Maßnahmen für die Geräte selbst.
Apple soll zum Beispiel ein Expertenkomitee einberufen, zu dem auch Spezialisten für Kindesentwicklung gehören, und sich mit diesem regelmäßig beraten. Für das auf dem iPhone und iPad verwendete Betriebssystem iOS werden umfangreichere Schutzeinstellungen für Eltern gefordert, um das Nutzverhalten von Heranwachsenden besser kontrollieren zu können.