Issey Miyake ist tot - Designer des Steve-Jobs-Rollkragenpullovers stirbt 84-jährig
Wenn Steve Jobs in den 2000er Jahren bei einem Apple-Event die Bühne betrat, konnte man sicher sein: Es wird eine beeindruckende Show. Viele der Auftritte des Apple-Gründers und langjährigen Chefs sind bis heute legendär. Dazu trugen nicht nur das ganz besondere Charisma und die Präsenz des 2011 verstorbenen Computer- und Smartphone-Pioniers bei, sondern auch dessen Outfit: Seit den 1980er Jahren und bis zu Jobs‘ Tod war ein ganz bestimmtes Kleidungsstück in gewisser Weise sein Markenzeichen: der Rollkragenpullover.
Issey Miyake kreierte Steve Jobs’ RollkragenpulloverBei der schlicht-eleganten Oberbekleidung, die nach ihrer Blütezeit unter anderem in der Pariser Existenzialisten-Szene der 1950er Jahre weitgehend in Vergessenheit geraten war, handelte es sich allerdings nicht um ein x-beliebiges Kaufhaus-Exemplar. Steve Jobs trug in aller Regel ein Modell, das Issey Miyake kreiert hatte. Der weltweit bekannte japanische Modedesigner starb am 5. August 2022, fast elf Jahre nach dem Tod des Apple-Gründers, im Alter von 84 Jahren an Krebs.
Jobs und der 17 Jahre ältere Miyake waren seit Ende der 1970er Jahre befreundet. Das ist auch der Grund dafür, dass der 1938 in Hiroshima geborene Modeschöpfer mit einem Rollkragenpullover ein eher schlichtes Kleidungsstück entwarf: Der Apple-Chef bat ihn Anfang der 1980er Jahre darum, 100 schwarze Exemplare zu produzieren. Dieser Vorrat reichte dann offenbar so lange, dass Steve Jobs bis zu seinem Lebensende bei den meisten öffentlichen Auftritten das Outfit tragen konnte.
Stationen in Paris, New York und TokioMiyake ging nach seinem Designstudium in Japan nach Paris und arbeitete dort zunächst für die bekannten Häuser Laroche und Givenchy. 1969 verließ er die französische Hauptstadt und zog nach New York. Bereits ein Jahr später gründete er in Tokio sein eigenes Modelabel und präsentierte 1971 in New York seine erste Kollektion. In den 1990er Jahren brachte Miyake zudem Parfüms auf den Markt, das bekannteste trägt den Namen „L’Eau d’Issey“. 1997 zog er sich aus dem aktiven Berufsleben zurück und wandte sich der Textilforschung zu. 2016 wurde Miyake in die französische Ehrenlegion aufgenommen. Der Modeschöpfer wird auf eigenen Wunsch im engsten Familien- und Freundeskreis beigesetzt, eine öffentliche Zeremonie soll es nach seinem Willen nicht geben.