Ist Apple Teil eines „exklusiven Clubs“ für Menschen mit genug Geld?
Facebook ist für alle da - andere große Unternehmen wie beispielsweise Apple nur für wohlhabende Kunden in entwickelten Regionen der Erde. Das jedenfalls ist - kurz zusammengefasst – offenbar die Auffassung eines hochrangigen Facebook-Managers. Anders als bei anderen großen Technologie-Unternehmen gebe es beim Sozialen Netzwerk keine Exklusivität, denn Facebook stelle seine Dienste jedermann weltweit kostenlos zur Verfügung.
Weder VIP-Zugang noch Business-Klasse„Bei uns gibt es keinen VIP-Zugang und keine Business-Klasse“, sagte
Nick Clegg, bei Facebook verantwortlich für globale Angelegenheiten, jetzt einem
Bericht von Business Insider zufolge in Berlin. Das Soziale Netzwerk stehe Studenten in Guatemala ebenso zur Verfügung wie Rinderfarmern im Mittleren Westen der USA oder Büroangestellten in Mumbai, Taxifahrern in Berlin gleichermaßen wie Startups in Nairobi. „Mehr als zwei Milliarden Menschen nutzen unsere Plattformen – weil sie es können“, so Clegg.
Ausschließlich für Kunden in wohlhabenderen LändernIm Unterschied zu Facebook wenden sich nach Cleggs Auffassung andere große Unternehmen ausschließlich an Kunden in wohlhabenderen Ländern. Zwar nannte er Apple nicht ausdrücklich beim Namen, aber es wurde dennoch deutlich, wer gemeint war: „Sie verdienen Geld, indem sie teure Hardware oder Abo-Services verkaufen – manche sogar beides“, sagte der ehemalige stellvertretende Premierminister des Vereinigten Königreichs in seiner Rede in der deutschen Hauptstadt. Diese Konzerne seien ein „exklusiver Club“, der nur Konsumenten mit hinreichenden finanziellen Mitteln für den Kauf teurer Produkte und Dienstleistungen offenstehe.
Teil einer längeren AuseinandersetzungCleggs Rede ist die Fortsetzung einer verbalen Auseinandersetzung, die schon seit geraumer Zeit andauert. Apple-CEO Tim Cook betonte in den vergangenen Monaten immer wieder, welch großen Wert sein Unternehmen auf den Datenschutz lege. Ohne Facebook jedes Mal ausdrücklich zu nennen, forderte er beispielsweise die Regulierung von Sozialen Netzwerken. Facebook-Chef Mark Zuckerberg spricht hingegen immer wieder davon, dass die Nutzung der Dienste seines Unternehmens kostenlos sei und Menschen weltweit miteinander verbinde. Cleggs Äußerungen in Berlin stellen also einen weiteren Schachzug in diesem „Krieg der Worte“ dar.