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Ist Apples Rechtemanagement FairPlay das DRM der Zukunft?

Bislang ist Microsoft noch sehr dick im Geschäft, wenn es um den Schutz digitaler Inhalte geht. Redmond will sowohl im Video- als auch im Audiobereich Marktführer sein, daher ist es wichtig, auch eigene Protokolle zu etablieren. Apple verwendet in Verbindung mit dem iTunes Music Story das DRM FairPlay, weigert sich bis jetzt aber, den Schutz zu lizensieren und so z.B. anderen Herstellern zu ermöglichen, auf ihren Musikplayern Lieder aus dem Music Store abzuspielen. Zwei der ganz großen Unternehmen im Bereich des Rechtemanagements, Macrovision und SunnComm, zeigen nun aber offenbar Interesse für FairPlay und deuteten dies klar erkennbar in einem Interview an. Eine groß angelegte Zusammenarbeit mit Apple wird gewünscht und könnte dem Format auch gewaltigen Aufwind geben, wenn es auch bei CDs zum Einsatz kommt.
Dass CDs der Zukunft weiterhin ohne Kopierschutz verkauft werden, ist relativ unwahrscheinlich. Bislang scheiterte zwar der Versuch, Un-CDs beim Konsumenten durchzusetzen, aber das wohl in erster Linie, weil diese jegliches Abspielen auf einem Computer unmöglich machten. Auch die Tatsache, dass gebrannte CDs ungeschützt sind, wird wohl nicht bis in alle Ewigkeit Gültigkeit bewahren, gerade an dieser Stelle bietet es sich an, den Kopierschutz zu übertragen. Genau das dürfte einer der wichtigsten Bereiche der Zukunft werden. Die nächsten Jahre werden nicht nur für die Musikbranche sehr spannend, denn so wie jetzt bleibt es sicher nicht; und vielleicht schafft es Apple ja, noch stärker in dieses Geschäft einzusteigen und Microsofts wma ein gutes Stück zu verdrängen. Bislang können die fast ausschließlich auf wma-Basis geschützten Kauf-CDs nicht mit dem iPod verwendet werden, eine Allianz zwischen Apple und Macrovision würde diesen Nachteil des iPods aufheben und Apple stärken. Apple zögert noch und gab bislang keine Antwort auf die Vorschläge.

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Kommentare

TCHe
TCHe20.07.04 21:30
Erster!:-d

Apples Fair Play ist ja relativ moderat, trotzdem würde ich als ehrlicher Käufer lieber entsprechend behandelt werden.

DRM passt da nicht wirklich rein.
Aber das wurde hier ja schon sehr oft diskutiert.

Wenn Apples DRM so "liberal" bleibt, ist eine Ausweitung der Marktposition sicher von Vorteil. Zumindest besser als das M$.DRM...
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mattin20.07.04 21:38
> Bislang ist Microsoft noch sehr dick im Geschäft, wenn es um den Schutz digitaler Inhalte geht.

Ja? Wo?
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chrusu20.07.04 21:40
DRM auf CD's? Welch eine fürchterliche vorstellung! hoffentlich kommt es nicht so weit, bis jetzt konnte ich cd's welche für mich von interresse sind(meist kleinere bands zumindest im vergleich zu britney spears etc) noch ohne kopierschutz erwerben. Solange dies so bleibt, werde ich mir auch noch cd's kaufen. Danach gibts wohl nur noch bittorrent!

ich bin einfach nicht bereit cds mit drm zu kaufen.

laufen solche cds überhaupt noch auf bisherigen stereoanlagen? wohl kaum...

brrrrrrrrrrrrrrrr
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JustDoIt
JustDoIt20.07.04 21:55
Soll Apple unbedingt mal ran und mit anderen zusammen arbeiten!

DRM wird kommen müssen, weil sonst die Bands und Musi Industrie zu wenig verdienen.

Besser moderate Preise mit DRM als total überzogene Preise ohne DRM.
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Sven Janssen
Sven Janssen20.07.04 21:56
Apple soll die Finger von Macrovision lassen.
Die Firma suckt ohne Ende.

Sven
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palmosa
palmosa20.07.04 22:14
Das ganze DRM-Gerede kann ja wirklich bald keiner mehr hören. Apple bleibt wenigstens noch einigermaßen "auf dem Boden".

Aber die ganze "Zockerei" der MI ist wirklich furchtbar, müssen denn immer fettere Jahre, bei gleichbleibend schlechter Musik kommen? Das gejammere ist wirklich schlimm und das nur weil der 10te Swimming Pool jetzt doch nicht aus Massiv-Gold gebaut werden kann.

Palmosa
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Dieter20.07.04 22:31
<i>"Ist Apples Rechtemanagement FairPlay das DRM der Zukunft?"</i>

Bestimmt nicht, weil es nicht von µ$ ist! Das DRM ist zu moderat für die MI und für den ehrlichen Käufer fast schon zu einschränkend. (Doch ich kaufe im iTMS!)
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Oldmarty20.07.04 22:47
chrusu

**bands zumindest im vergleich zu britney spears etc) noch ohne kopierschutz erwerben. Solange dies so bleibt, werde ich mir auch noch cd’s kaufen. Danach gibts wohl nur noch bittorrent!

ich bin einfach nicht bereit cds mit drm zu kaufen.**

Interessantes Rechtsverständnis. Wenn dir das mit den DRMs nicht gefällt dann heisst es nur, nicht haben können und nicht klauen.
Man muss auch auf was verzichten können. Muss ja auch auf meinen G5 2.5 mit 30"" TfT verzichten weil ich kein Geld dafür habe.
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MARC Manthey
MARC Manthey20.07.04 23:51
nabent ,

spätestens seit dem ich mal was von dem:



"broadcast tag" gehört habe war mir klar das die industrie so schnell nicht aufgeben wird.Mann kann nur hoffen das apple durch die zusammenarbeit mit anderen
firmen sicht rechtzeitig einmischt und marktanteile sichert

gruss
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Rantanplan
Rantanplan21.07.04 00:08
<i>Dass CDs der Zukunft weiterhin ohne Kopierschutz verkauft werden, ist relativ unwahrscheinlich.</i>

Einerseits befürchte ich das auch, andererseits hoffe ich aber immer noch auf die Vernunft der Konsumenten. In zwei Punkten: einerseits, daß sie kopier- bzw. abspielgeschützte CDs links liegen lassen und andererseits, daß sie auch bereit sein werden für Inhalte angemessen zu bezahlen und die "alles für lau-Kultur" sich der Vernunft beugt. Aber ehrlich gesagt glaube ich an beides nicht.
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
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Uli Zappe21.07.04 00:24
"Dass CDs der Zukunft weiterhin ohne Kopierschutz verkauft werden, ist relativ unwahrscheinlich."

Das stimmt so nicht. Zumindest Warner hat bereits angekündigt, dass alle seine zukünftigen CDs wieder ohne Kopierschutz erscheinen werden, weil sich der Kopierschutz beim Konsumenten nicht durchsetzen lässt. Bleibt zu hoffen, dass das eine allgemeine Trendwende einleitet.

Was bei den Diskussionen um Kopierschutz oft vergessen wird: es gilt schon ohne Kopierschutz als eines der größten aufziehenden Probleme der digitalen Gesellschaft, dass wir in Zukunft oft vor digitalen Informationen stehen werden, die wir nicht mehr lesen können, weil das proprietäre Datenformat des längst in Vergessenheit geratenen erstellenden Programms unbekannt ist. Und dieses möglicherweise dereinst enorme Problem soll jetzt auch noch durch explizit eingebaute Lesesperren potenziert werden? Ist eigentlich jedem klar, dass für den Fall, dass z.B. Apple pleite geht (könnte ja irgendwann mal passieren), alle von Apple gekaufte Musik über kurz oder lang nicht mehr abspielbar ist?

Kopierschutz ist inakzeptabel, und wenn er von Apple kommt, macht es das nicht besser.

Im übrigen sind die angesprochenen Verfahren von Macrovision etc. eh ein schlechter Witz, denn bei diesen Verfahren werden für die "Computer-Abspielbarkeit" ja die Musikstücke ein zweites mal in klanglich minderwertiger, komprimierter Form und kopiergeschützt auf der CD abgelegt; "die CD" im Sinne der Musik in CD-Qualität lässt sich, geht es nach den Herstellern, dann trotzdem nicht abspielen.

Ich persönlich habe allerdings bislang noch nie das Problem gehabt, "kopiergeschützte" CDs (die Original-CD-Daten, keine klangreduzierte Zweitversion) auf keinem einzigen meiner drei verschiedenen Macs via iTunes doch auf die Festplatte kopieren zu können. 8-P
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Uli Zappe21.07.04 00:36
oldmarty

"ich bin einfach nicht bereit cds mit drm zu kaufen.**

Interessantes Rechtsverständnis. Wenn dir das mit den DRMs nicht gefällt dann heisst es nur, nicht haben können und nicht klauen.
Man muss auch auf was verzichten können. Muss ja auch auf meinen G5 2.5 mit 30"" TfT verzichten weil ich kein Geld dafür habe."

Sorry, aber der Vergleich stimmt hinten und vorne nicht. chrusu *ist* ja bereit, das Geld für die CD/den G5 zu bezahlen (und hat es auch). Er sperrt sich nur dagegen, dass ihm eine künstlich defekt gemachte CD / ein künstlich defekt gemachter G5 angedreht wird, und das sicherlich zu Recht.

Der Betrüger sitzt auf der anderen Seite, und wenn es auch im Moment nicht legal ist, sich gegen dessen Machenschaften zu wehren, so ist es sicherlich legitim (und aus meiner Sicht im Hinblick auf künftige Generationen eher eine moralische Pflicht).
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Rantanplan
Rantanplan21.07.04 00:42
<i>es gilt schon ohne Kopierschutz als eines der größten aufziehenden Probleme der digitalen Gesellschaft, dass wir in Zukunft oft vor digitalen Informationen stehen werden, die wir nicht mehr lesen können, weil das proprietäre Datenformat des längst in Vergessenheit geratenen erstellenden Programms unbekannt ist.</i>

Wie wahr. Deswegen schreibe ich meine Texte auch mit LaTeX und archiviere sie in CVS. Fast egal was kommt, diese Texte werde ich auch in 30 Jahren noch lesen können. Meine vor 20 Jahren erzeugten kann ich jedenfalls noch heute problemlos weiterverwenden. Hätte ich sie in Word geschrieben... wären sie vielleicht schon im digitalen Orkus verschwunden

Daß die DRMs von heute ausschließlich an Firmen gebunden sind, ist eine traurige Angelegenheit. Die - sollte mal eine dieser Firmen den Löffel abgeben - schnell zum kompletten Verlust des investierten Geldes führen kann. Man kann nur hoffen, daß es in Zukunft auch hier eine Standardisierung geben wird. Oder daß über kurz oder lang das DRM wieder verschwinden wird.
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
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Uli Zappe21.07.04 00:51
Rantanplan

Offtopic: Sag mal, wie kriegst Du das eigentlich so schön hin mit den kursiv gesetzten Zitaten? Ich habe nix zum Kursivsetzen finden können.
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Rantanplan
Rantanplan21.07.04 01:02
Uli Zappe

Ganz einfach: nimm die HTML-Tags < i > .... < /i > bzw. < b > ... < /b > für fett
Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck
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Uli Zappe21.07.04 01:16
Rantanplan

Danke!
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Tice
Tice21.07.04 02:04
Es ist immer wieder interessant zu sehen wie dieses "Hase und Igel"-Spiel von der Musikindustrie gefördert wird.

Um so mehr Einschränkungen um so mehr wird auf illegalen Ersatz (ohne Bezahlung) zurückgegriffen.

Traurig das dieser Umstand nicht bei den zuständigen Bossen ankommt. Das war doch bisher bei LP, Single und Kassette auch kein Problem. Kopiert wurde und wird immer, die Frage ist, ob der Aufwand lohnt, wenn es legale Alternativen gibt.
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Lace21.07.04 02:30
Ich persönlich finde amüsant, das der Wirbel den die Musikindustrie um illegale Kopien gemacht hat doch erst den Medienrummel erzeugt hat, der wiederum letzten Endes diese Möglichkeiten im großen Umfang bekannt gemacht hat. Vorher waren MP3 und Peer to Peer Netzwerke doch eher "Freak"-Sache.

Die Softwareindustrie hat darauf hin die steigende Nachfrage, aufgrund der durch die Medienberichte gestiegenen Interesse der Kunden, mit unzähligen Softwareprodukten zur Kopienerstellung befriedigt, die Unterhaltungsgeräte-Industrie hat mit einer Unzahl an MP3 Abspielgeräten den Bedarf an alltagstauglichen Abspielgeräten befriedigt, und dem Besitz von MP3 Musik erst einen Sinn gegeben. Dies alles ist eben jener grandiosen Marketingkampagne der Musikindustrie zu verdanken.

Dies hat also dazu geführt, das erstens die Softwareindustrie viel Geld mit Musikkopier-/Kodiersoftware verdienen konnte, sowie ebenfalls die Unterhaltungstechnik Industrie, und zweitens der Wirbel,den die Musikindustrie wegen einiger weniger MP3 Tauschbörsen gemacht hat, zum Boom genau dieser geführt hat. Heute gibt es mehr Tauschbörsen denn je, die Tauschbörsensoftware hat fast jeder Depp.
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Oldmarty21.07.04 03:44
Uli

es geht ja nicht drum ob er bezahlen will. Aber wenn es diese CD nicht ohne DRM gibt , hat man kein Recht es sich im Web zu*besorgen* Ganz einfach.

Wenn nur noch verkrüpplte G5 geben würde hätte ich ja auch nur die Entscheidung mir ihn zukaufen oder es zulassen.

Will jetzt garnicht das Gebaren der MI verteidigen. Glaube da sind wir uns einig.
Das das was die MI macht unter aller Sau ist , ist klar.

Mag aber auch die Haltung die grade hier im Web verbreitet ist: Was mir zuteuer ist oder was mich einschränkt, so wie es angebotet wird, besorge ich mir halt so. Sind ja nur Daten. Nehme ja niemanden was weg. Den Apfel den am Stand wegnehme kann keiner mehr verkaufen. Die Datei aus dem Web schadet ja niemand. Nur ob der Hersteller es auch so sieht bezeifel ich.

Viele hier haben doch was mit dem Web zutun. Die sollen sich mal vorstellen wenn ihnen jemand das Design einer Webside kopiert. Nur einen neuen Text einsetzt oder Bilder benutzt. Sind doch auch nur Daten und das orginal ist ja nicht weg.

Das
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SGI
SGI21.07.04 06:39
DRM gehört ebenso verboten wie illegales kopieren. Nur weil es von Apple kommt ist es nicht besser.

Der alte Spruch "Wehret den Anfängen" darf daher als aktueller denn je angesehen werden. Nur leider erhebt sich kaum jemand gegen die schleichende Bevormundung im digitalen Alltag.

PS Pfui Fairplay (welch Augenwischerei) !
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JustDoIt
JustDoIt21.07.04 07:05
oldmarty:
<i>...wenn ihnen jemand das Design einer Webside kopiert. Nur einen neuen Text einsetzt oder Bilder benutzt. Sind doch auch nur Daten und das orginal ist ja nicht weg...</i>

Schöne Einstellung.
Schon mal was von geistigem Eigentum gehört?

Also, wenn sich jemand Stunden- und tagelang mit dem Design einer Website beschäftigt und diese Arbeit dann durch kopieren z.B. von Dir schwupp die wupp kopiert wird, ist das Raub geistigen Eigentums, weil Du Dir die Arbeit und Einfälle sparst und nicht, weil dann nichts verschwindet.

Genauso ist das mit der Musi.
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Sascha77
Sascha7721.07.04 09:19
...so hat er das ja auch gemeint!
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Lynhirr
Lynhirr21.07.04 11:37
<i>Test kursiver Text</i> bzw.

<b>Test fetter Text</b> für fett

Sorry
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Oldmarty21.07.04 11:52
sasha

War für *JustDoIt* noch zu früh
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Rainer Puschner
Rainer Puschner21.07.04 16:35
tice

<i>Das war doch bisher bei LP, Single und Kassette auch kein Problem. Kopiert wurde und wird immer, die Frage ist, ob der Aufwand lohnt, wenn es legale Alternativen gibt.</i>

Schon, aber die 5. Kopie von Kassette auf Kassette auf Kassette wollte dann doch keiner mehr hören und dann hat man sich eben das Original gekauft.

Damals hatte auch vermutlich nicht jeder Schüler und Student 30.000 Songs zu Hause (weder auf LP, Kassette oder sonstwie...). Viele Songs regen zum "Tausch" an, im Internet tummeln sich viele Leute, also viele Leute die tauschen... blöd gelaufen. Das Problem an den mp3-files (aus der Sicht der MI) ist, dass die Kopie eine digitale 1:1 Kopie ist ohne Qualitätsverlust!!! Die Kassetten hatten damals ein "analoges DRM", sodasss sie sich einfach nicht beliebig oft kopieren liessen. Würde es jetzt also ein DRM geben (von mir aus auch auf CD), wo ich den song nur 5 mal kopieren kann, müsste sich die MI eigentlich zufrieden geben. Ich selbst benötige kaum mehr als 5 Kopien von ein und dem selben song...
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Uli Zappe21.07.04 20:09
oldmarty

<i>es geht ja nicht drum ob er bezahlen will. Aber wenn es diese CD nicht ohne DRM gibt , hat man kein Recht es sich im Web zu*besorgen* Ganz einfach.</i>

Ne, so einfach ist es eben gerade nicht.

Unser Eigentumsbegriff stammt aus einer Zeit, in der der Wert eines Produkts weitgehend in seinem konkreten Material bestand, also dem, was auf Dich als Käufer auch zu 100% übergeht. (Bei Dienstleistungen ist das auch so, weil die Zeit, die mir jemand zur Verfügung stellt, er nicht mehr für andere Tätigkeit verwenden kann.)

"Geistiges Eigentum" ist eine <i>juristische Hilfskonstruktion</i>, um das Ergebnis intellektueller Anstrengungen in die vorhandene kommerzielle Welt einzugliedern, aber nichts, was es in einem objektiven Sinne "gibt". Und bei "geistigem Eigentum" gibt es so auch mehrere entscheidende Unterschiede zu materialem Eigentum; einer davon:

Jeder, der etwas "Geistiges" hervorbringt, baut zu 99% auf dem Wissen seiner Kultur auf, und fügt im besten Falle vielleicht selbst 1% dazu. Kein Geringerer als Isaac Newton beschrieb dies damit, dass er bei seinen Entdeckungen "auf den Schultern von Riesen" (= dem kulturellen Vorwissen) stand. Und Künstler beschreiben oft, wie sie nur durch die Interaktion mit dem Publikum zu ihren Leistungen fähig waren (dass sie auf der Arbeit ihrer Vorgänger aufbauen, ist hier ja eh klar).

Da die Produktion "geistigen Eigentums" so viel von der Gesellschaft, in der sie entsteht, nimmt, gilt für sie in besonderem Maße der Satz unseres Grundgesetzes, dass Eigentum auch verpflichtet. Das heißt, Du hast als Künstler sehr wohl das Recht, an Deinen Werken zu verdienen, aber Du hast auch die <i>Pflicht</i>, sie zu akzeptablen Bedingungen der Gesellschaft zugänglich zu machen.

Wenn mir G5s nicht gut genug erscheinen, um dafür das geforderte Geld auszugeben, ist das eine Sache, und ich habe Alternativen und muss deswegen nicht zurück zum Rechenschieber.

Wenn ich die Musik eines Künstlers über alles liebe, und bereit wäre, vielleicht sogar sehr viel Geld dafür auszugeben, sie technisch unkompromittiert zu bekommen, aber mir das gezielt vorenthalten wird, ist das eine vollkommen andere.

<i>Mag aber auch die Haltung die grade hier im Web verbreitet ist: Was mir zu teuer ist oder was mich einschränkt, so wie es angebotet wird, besorge ich mir halt so.</i>

Die beiden Beispiele in Deinem Zitat sind aber eben vollkommen unterschiedlich! Das ist gerade der Unterschied ums Ganze. Im ersten Fall sind wir 100% einer Meinung, im zweiten 0%.

<i>Sind ja nur Daten. Nehme ja niemanden was weg. Den Apfel den am Stand wegnehme kann keiner mehr verkaufen. Die Datei aus dem Web schadet ja niemand.</i>

Tja, letztlich ist es genau so.

<i>Nur ob der Hersteller es auch so sieht bezeifel ich.</i>

Natürlich nicht, es sabotiert ja sein Geschäftsmodell. Nur: in keinem Gesetz der Welt ist garantiert, dass Geschäftsmodelle für alle Zeiten geschützt sind.

Zeiten ändern sich. Die Kohlebergbauer sind auch dagegen, dass ihr Geschäftmodell nicht mehr funktioniert ...

JustDolt

<i>Schon mal was von geistigem Eigentum gehört? </i>

"Geistiges Eigentum" eine juristische Konstruktion, die sich gerade aufzulösen beginnt. Staaten, die unter dem Druck derer, die von dieser Konstruktion im Moment stark profitieren, zu lange daran festhalten, dürften in Zukunft stark zurückfallen.

<i>Also, wenn sich jemand Stunden- und tagelang mit dem Design einer Website beschäftigt und diese Arbeit dann durch kopieren z.B. von Dir schwupp die wupp kopiert wird, ist das Raub geistigen Eigentums</i>

"Raub" ist es schonmal sicher nicht, denn dazu gehört die Anwendung physischer Gewalt, und das wirst ja auch Du nicht behaupten wollen. Wenn, dann ist es "Diebstahl".

<i>weil Du Dir die Arbeit und Einfälle sparst und nicht, weil dann nichts verschwindet.</i>

Diebstahl ist aber nun einmal dadurch definiert, dass etwas <i>entwendet</i> wird.

Schon geleistete Arbeit einzusparen ist zudem gesamtgesellschaftlich eines der klügsten Dinge, die eine Volkswirtschaft anstellen kann.

Dass derjenige, der bislang nach einem solchen Geschäftsmodell gearbeitet hat, davon als Individuum nicht begeistert ist, ist logisch. Aber nicht alles, wovon jemand nicht begeistert ist, ist Diebstahl.

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