Ist die mobile Spiele-Revolution gescheitert?
Ein Blick auf die Charts des App Stores zeigte von Anfang an, dass vor allem Spiele zu den populärsten Programmen zählen. Der
Trend wirkte sich auf die gesamte Spielebranche aus und selbst Anbieter wie Nintendo gerieten dadurch erheblich ins Wanken - zu populär wurde es, preisgünstige Spiele für das Gerät zu erwerben, das man ohnehin immer dabeihat. Das Magazin Edge Online hatte Apple vor zwei Jahren noch als heißesten Platz für Handheld-Gaming bezeichnet, kommt inzwischen aber zu einem eher vernichtenden Urteil.
Was einst ein Tummelplatz für spannende Ideen, neue Konzepte und Kreativität war,
ersticke inzwischen in einer Flut aus geldfressendem Müll, schamlosen Imitaten vorhersehbaren Folgetiteln. Zwar gebe es noch immer Spiele, die wirklich einen Blick wert sind, allerdings können sich diese kaum noch durchsetzen. Kostenpflichtige Spiele (im Gegensatz zu kostenlosen Titeln mit InApp-Käufen) verkaufen sich fast nicht mehr. Um jedoch auch als "Free to play" mit kostenpflichtigen Zusatzinhalten erfolgreich zu sein, müsse das Spielprinzip absichtlich so ausgelegt sein, dass es ohne Zukäufe unausgewogen sei und keinen Spaß mache.
Hat man es allerdings einmal in die Top-Charts geschafft, so bleibe man dort auch - alle Titel unter den erfolgreichsten Zehn des letzten Jahres waren mindestens 12 Monate alt. In keiner anderen Branche, weder Bücher noch Filme oder DVDs sei so etwas möglich. Hersteller unternehmen enorme Anstrengungen, um auf den Positionen zu bleiben, notfalls auch durch massenhaften Kauf der eigenen Programme.
Natürlich gebe es auch Gegenbeispiele, nämlich solche Spieletitel, die auf traditionelle Preismodelle setzen, hochwertige Inhalte mitbringen und deswegen nicht selten auch von Apple beworben werden. Diese stammen dann jedoch sehr häufig von einflussreichen Publishern, für Indie-Studios bleibt sehr selten Raum. Die Gefahr für den mobilen Spielemarkt bestehe laut Edge darin, dass Premium-Spiele an Bedeutung verlieren, nur noch "Free to Play" als Geschäftsmodell funktioniert und die
Spiele-Landschaft irgendwann komplett aus stumpfsinnigen, repetitiven Billigtiteln besteht. Es müsse sich jetzt herausstellen, ob die "iOS Gaming Revolution" komplett am Ende ist - oder momentan nur in Wartestellung stehe.
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