JP Morgan: Apple-Nutzer geben zukünftig viel mehr Geld für Abo-Dienste und Apps aus
Der gesättigte Smartphone-Markt machte Apple zu Beginn des Jahres so sehr zu schaffen, dass das Unternehmen aus Cupertino eine Gewinnwarnung für das Weihnachtsquartal 2018 ausgeben musste. Insbesondere das iPhone-Geschäft in China ging stark zurück. JP Morgan zufolge sind die Sorgen bezüglich Apples Zukunft in China aber „in gewisser Weise überzogen“. Zum einen biete der Huawei-Bann in den USA für Apple neue Möglichkeiten, zum anderen stärke Apple die Präsenz auf weiteren Märkten. Vor allem das hohe Umsatzpotenzial von Apples ambitioniert vorangetriebener Services-Sparte gelte es in dem Zusammenhang zu berücksichtigen.
Zyklische Smartphone-Marktentwicklung könnte Aufschwung bringenZusätzlich zur Marktsättigung sieht JP Morgan den Handelskrieg zwischen China und den USA als einen maßgeblichen Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung des iPhone-Geschäfts. Da die Marktentwicklung aber – wie seit jeher – zyklischer Natur sei, müsse die aktuelle Smartphone-Flaute kein Dauerzustand sein. Für den Rest des Jahres 2019
prognostiziert JP Morgan einen Rückgang um 4 Prozent hinsichtlich der Anzahl verkaufter iPhones. Für die Jahre 2020 und 2021 sei aber durchaus wieder leichteres Wachstum möglich.
Apples Dienste-Sparte bietet riesiges UmsatzpotenzialGroße Hoffnungen setzt JP Morgan in Apples jüngste Dienste-Offensive. Wenn das Unternehmen die Sparte weiter vergrößern und damit mehr und mehr Umsätze generieren könne, ließen sich Stagnationen oder gar Rückgänge bei den iPhone-Verkäufen mittel- und langfristig über ein erweitertes Services-Angebot kompensieren. Von drei Dienste-Bereichen erwartet JP Morgan viel: Abo-Dienste wie Apple TV+ oder News+, der neuvorgestellte App Store auf der Apple Watch und die zunehmende Bereitschaft von Nutzern, Geld für Dienste auf ihren Endgeräten wie iPhone, iPad, Apple Watch oder Mac auszugeben.
Für die Zukunft sei damit zu rechnen, dass Apple pro Gerät bis zu zehnmal mehr Umsatz mit Diensten generiert als bisher. Da allein die Nutzerzahl von iDevices in den Milliardenbereich geht, biete sich Apple darüber ein gigantisches Potenzial an Einnahmesteigerungen. Vor zwei Monaten hatte sich JP Morgan übrigens noch deutlich skeptischer bezüglich der Präsentation von Apple TV+ gezeigt und bezweifelt, dass die Abo-Angebote des Unternehmens das abflauende Smartphone-Geschäft ausgleichen können.