Jobs-Flops – 10 Produktpleiten unter Steve Jobs
MobileMe (2008)
„Warum soll ich denen vertrauen, die mir MobileMe beschert haben?“ Mit dieser berechtigten Frage begann Steve Jobs die Präsentation des Online-Dienstes iCloud auf der WWDC 2011 und sprach vielen Nutzern aus dem Herzen. Der Start des Vorgängers MobileMe, den Phil Schiller 2008 als günstige Exchange-Alternative anpries, geriet zum PR-Desaster. Eigentlich sollte der Dienst unter anderem dafür sorgen, dass E-Mails sowie Kalender- und Adressbucheinträge zwischen verschiedenen Geräten umgehend synchronisiert werden (Push) – soweit die Theorie.
Gleich zur Einführung gab es aber nicht nur stundenlange Systemausfälle; vor allem die unzuverlässige Push-Funktion sorgte für Ärger bei vielen Nutzern. Apple gab in einem offiziellen Schreiben schließlich kleinlaut zu, dass der Begriff „Push“ (also umgehende Daten-Synchronisation) zwar auf iPhones und die Webanwendungen zutreffe, aber nicht auf Mac- oder PC-Apps wie Adressbuch und Kalender. Dort nahm sich MobileMe öfters mal bis zu einer Viertelstunde Bedenkzeit, bis neue Daten abgeglichen wurden.
Das Vertrauen in Apples neuen Online-Dienst war also schnell verspielt. Sogar der Apple wohlwollend gegenüberstehende Journalist Walt Mossberg äußerte sich kritisch: „MobileMe ist zu fehleranfällig, um zuverlässig zu funktionieren.“ Zwar bekam das Unternehmen aus Cupertino die Probleme mit der Zeit größtenteils in den Griff, der Ruf des Dienstes blieb aber ramponiert. Als MobileMe von iCloud abgelöst wurde, beeilte sich Steve Jobs schnell deutlich zu machen, dass alles von Grund auf neu programmiert wurde und gestand: „MobileMe war keine Sternstunde."