John Gruber: Nicht Apples Preise sind zu hoch, die Produkte sind zu gut
Apple verkauft das Apple TV und den HomePod-Heimlautsprecher ohne Gewinn. Das will Apple-Spezialist John Gruber erfahren haben und
berichtet davon in seinem Podcast „The Talk Show“. Mark Gurman, der entsprechende Fachmann bei Bloomberg,
erzählt das Gegenteil. Desweiteren empört sich die Szene über eine bestimmte Aussage Grubers in der betreffenden Episode.
Verlustgeschäfte, um wettbewerbsfähig zu bleibenGruber sagt in dem Zwiegespräch nach 1:52:23 Stunden wörtlich: „Eine Sache, die mir ein zuverlässiger kleiner Vogel gezwitschert hat, ist, dass Apple es (das Apple TV) effektiv zum Selbstkostenpreis verkauft.“ Er betont die Qualitäten des eingebauten A10-Prozessors mit seiner „wahnsinnig guten Grafik“. Zudem berichtet Gruber: „Das Gleiche habe ich auch von HomePod gehört.” Er habe gute Gründe zu glauben, der Hersteller verkaufe ihn mit Verlust. Gruber weiter: „Ich kann es nicht beweisen. Ich glaube nicht, dass es ein großer Verlust ist.“ Apple verkauft das Apple TV in den USA für 180 US-Dollar, der HomePod kostet 349.
Es regt sich massiver WiderstandDie überwiegende Anzahl an Kommentatoren in den diversen Foren widersprechen Gruber. Während die meisten nicht glauben, dass der iPhone-Produzent irgendein Produkt ohne Gewinn veräußert, betonen andere die Komponentenkosten des HomePods lägen etwa bei 216 Dollar. Damit sei es sehr unwahrscheinlich, dass Apple drauflege. Der vertrauenswürdigste Widerspruch stammt von Mark Gurman, dem Experten von Bloomberg. Er twitterte, ihm sei erzählt worden, der Hersteller verkaufe die HomePods mit Gewinn. Dasselbe gelte für das Apple TV. Wenn Apple hier Geld verliere, dann liege das daran, dass der Konzern zu viele Lautsprecher produziert hätte, welche die Leute anscheinend nicht kaufen wollten – und nun auf Lagerbeständen sitze.
Geräte nicht zu teuer, sondern zu gutGruber lässt sich in der Folge zu einer weithin kritisierten Aussage hinreißen: „Wenn Sie denken, es sei ein Problem, dass diese Produkte im Vergleich zu ihrer Konkurrenz so teuer sind und zu wenige Leute sie kaufen, dann ist das nicht so, weil Apple zu viel verlangt." Vielmehr habe der iPhone-Hersteller ein Gerät dann zu gut entwickelt und entworfen. In Kurzform sagte er also, nicht die Preise seien zu hoch, sondern die Produkte zu gut. Dem widersprachen ebenfalls viele Nutzer in den Foren. Es sei vielmehr so, dass Apple nicht zu gute Produkte entwickle, sondern zu hohe Preise verlange.