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Jonathan Ive: „Apple Pencil ist kein Fingerersatz“

In einem Interview mit dem britischen Kulturmagazin Wallpaper äußerte sich Apples Chefdesigner Jonathan Ive zum Apple Pencil, dem ersten Stylus aus dem Hause Apple. Allerdings hören die Verantwortlichen in Cupertino den Begriff „Stylus“ ungern, sie haben ihn absichtlich aus der offiziellen Bezeichnung herausgelassen. Stattdessen nennen sie ihn „Pencil“, also Stift, weil er den gleichen Zweck erfülle wie ein Stift in der analogen Welt: ein Werkzeug zum Zeichnen, kein Fingerersatz.

Warum Apple doch einen Eingabestift entwickelte
Apples Devise bei der Entwicklung von iOS sei es gewesen, ein Betriebssystem zu entwickeln, das kein weiteres Zubehör für Smartphone oder Tablet benötigt, um zu funktionieren. Daher musste alles mit den Fingern zu bedienen sein. Konkurrenzgeräte brachten längst Eingabestifte, „Styli“, die man zur Bedienung der Multitouch-Oberfläche alternativ zur Fingerbedienung nutzen konnte. Genau das wollte Apple nicht und verweigerte sich einem Eingabestift. „Irgendwann stellten wir allerdings fest, dass eine Gruppe von Menschen gibt, die ein Instrument zum Malen oder Zeichnen begrüßen würden“, sagte Ive jetzt. Und diese Gruppe sei nicht klein.


Kein Fingerersatz
Daher habe man sich im Rahmen der Arbeit an dem größeren iPad Pro für die Entwicklung des Apple Pencil entschlossen. Allerdings sei der Pencil kein Fingerersatz, betonte Ive und zog erneut eine Parallele zur analogen Welt: „Der altbekannte Stift hätte von einer Schüssel mit Holzkohlepulver ersetzt werden können, in den man seinen Finger tunkt. Das ist nicht passiert.“ Der Pencil sei nicht zur Bedienung des Gerätes, sondern tatsächlich nur zum Zeichnen und Skizzieren gedacht.

Entwicklung des Apple Pencil
Für die Entwicklung des Apple Pencil hätten sich die Entwickler durch eine Analyse der Stiftnutzung in der analogen Welt inspirieren lassen. Bis ins kleinste Detail, die grundlegendsten Fakten, der üblichen Stiftnutzung sei man vorgedrungen. Diese seien dann in die Funktionsweise des Apple Pencils in der digitalen Welt überführt worden. Das Display des iPad Pro misst die Interaktion zwischen Pencil und Bildschirm 240-mal pro Sekunde, doppelt so oft wie bei der Fingernutzung. Dadurch sollen die Zeichenresultate des Pencil möglichst authentisch und realitätsnah sein - also wie in der analogen Welt.

Der Apple Pencil funktioniert bisher nur in Zusammenhang mit dem iPad Pro. Er ist als Zubehör bei Apple für 109 Euro zu erwerben. Im Augenblick muss man allerdings wegen der hohen Nachfrage mit einer Lieferzeit von vier bis fünf Wochen rechnen.

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Kommentare

trashcantrasher18.11.15 10:37
Das Bild von Jony ist ja süß - sieht aus wie im Kindergarten mit den Holzstühlen
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subjore18.11.15 11:06
Mal schauen ob das iPad Air (3?,4?) nächstes oder übernächstes Jahr die Kompatibilität zu dem Stift bekommt.
Und mal schauen wie lange die Stiftehersteller brauchen um die Schnittstelle zwischen iPad und Stift zu benutzen.
Ich brauche keinen hochpräzisen 100 Euro Zeichenstift. Ich möchte gerne einen relativ günstigen Stift für das iPad Air, der deutlich präziser schreibt als die aktuellen einfachen Stifte. So wie man auf einem Galaxy Note und dergleichen schreiben kann.
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RyanTedder18.11.15 12:03
Für Jemand der seinen Job sehr ernst nimmt und für den alles auf Kunst basiert sind die ständigen Bezeichnungen des Apple Pencil als "Stylus" bestimmt die Hölle. Ich kann mir richtig gut vor stllen wie Ive Innerlich jedes mal am explodieren ist weil Leute zu Dumm sind zu verstehen das es zwischen Stift und Finger einen Unterschied gibt
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wolfgag
wolfgag18.11.15 12:20
Au weh - das klingt jetzt nach der gleichen Verweigerungshaltung wie bei Mehrtastenmäusen. Am Ende kommt dann so ein unergonomischer Krampf wie die Magic- bzw Mighty Maus dabei raus, nur um nicht zugeben zu müssen das man jahrelang falsch lag.
Vermutlich kriegt Sir Ive einen Herzanfall, wenn er erfährt, daß manche Menschen ihre Macs ausschliesslich mit einem Wacom Tablet bedienen und das Ding nicht nur zum Zeichnen verwenden...
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PaulMuadDib18.11.15 12:48
wolfgag
Vermutlich kriegt Sir Ive einen Herzanfall, wenn er erfährt, daß manche Menschen ihre Macs ausschliesslich mit einem Wacom Tablet bedienen und das Ding nicht nur zum Zeichnen verwenden...
Mit dem Unterschied nur, das es sich bei den Wacom ebenfalls eher um einen Stift als um eine Fingerverlängerung handelt.

Ich verstehe die Häme nicht. Er hat doch recht. Diese klassischen Dinger waren reine Fingerverlängerungen und man konnte denen einfach nur drücken. Sie waren en notwendiges Übel bei den Palms z.B. Und diese Dinger wurden im Allgemeinen eben Stylus genannt.
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Jordon
Jordon18.11.15 13:14
Der Pencil sei nicht zur Bedienung des Gerätes, sondern tatsächlich nur zum Zeichnen und Skizzieren gedacht.
Und was ist mit schreiben?! Für viele sicher eine äusserst wichtige Funktion.
Na die müssen sich dann wohl ein Surface kaufen
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Oceanbeat
Oceanbeat18.11.15 14:20
Handschrift Erkennung hat Apple ja eigentlich noch in der Schublade liegen. Würde ich sehr begrüßen, wenn die das mal wieder ausgraben. Vielleicht hat es aber schon die Putzkolonne zwischenzeitlich entsorgt nach dem Motto „ Ist das wichtig oder kann das weg...?".

Auch sehr geil ist diese App (StaffPad für Surface) für eine handschriftliche Erkennung von Noten. Das wird dann in ein editierbares Notensystem umgesetzt. Bräuchte ich unbedingt. Mal sehen, ob sich ein Entwickler für iOS dieser Sache mal annimmt.


http://www.it-zoom.de/sn/microsoft/e/windows-app-fuer-musiker-und-komponisten-11440/

Sorry, das normale Einfügen von Links über den Button funktioniert hier gerade komischerweise nicht...?
Wenn das Universum expandiert, werden wir dann alle dicker...?
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dreyfus19.11.15 05:12
subjore
Und mal schauen wie lange die Stiftehersteller brauchen um die Schnittstelle zwischen iPad und Stift zu benutzen.
Ich brauche keinen hochpräzisen 100 Euro Zeichenstift. Ich möchte gerne einen relativ günstigen Stift für das iPad Air, der deutlich präziser schreibt als die aktuellen einfachen Stifte. So wie man auf einem Galaxy Note und dergleichen schreiben kann.

Interessante Frage. Da das Protokoll zwischen Pencil und iPad Pro proprietär ist, geht das höchstens über Reverse Engineering. Von den größeren Marken traut sich das keiner ohne Apples OK. Und selbst wenn das jemand im tiefsten China ohne Apples OK macht, müsste iOS immer noch die OEM ID des Herstellers beim Paaren für diesen Zweck zulassen. Ich rate, dass das bis auf Weiteres nichts wird. Zumindest nicht solange Apple dafür kein offizielles Programm auflegt.
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schnullibutz
schnullibutz19.11.15 10:12
Hi,

Ich will so einen Stift zum schreiben und das auf einem iPad Mini. Das wäre dann eine wirklich interessante Option. Ich denke es gibt viele Leute die das brauchen könnten.

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