Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

KI-Nacktbild-Anbieter nutzten "Mit Apple anmelden" – Entwickleraccounts gesperrt

Ein Teil des Dienstleistungspakets, welches zur Apple-ID gehört, ist eine vereinfachte Erstanmeldung. Das Gerät, etwa ein iPhone oder iPad, verifiziert, dass der Eigentümer am Gerät sitzt, und koppelt diese Identifikation an die Apple-ID. Dies wird in ähnlicher Form von Discord, Google und vielen anderen angeboten. Offenbar wissen diese Einfachheit auch Anbieter moralisch zweifelhafter Dienstleistungen zu schätzen: Das amerikanische IT-Nachrichtenportal „Wired“ entdeckte ein vereinfachtes Anmeldeverfahren auf allen untersuchten „Nudify“-Websites.


Die hier angebotene Dienstleistung: Nutzer laden Bilder bekleideter Personen hoch und erhalten KI-generierte Nacktbilder zurück. Deren Nutzung ist weit verbreitet – und wahrscheinlich illegal. Menschen (vorwiegend Frauen) werden mit so generierten Deepfake-Aufnahmen eingeschüchtert, bedroht und erpresst, heißt es in einer Klagebegründung gegen solche Anbieter. Eine vereinfachte Anmeldung über einen anerkannten Plattformanbieter verleihe dem Angebot einen gewissen Anschein einer Legitimität, argumentiert Wired. 16 Websites, welche die Journalisten für ihre Recherche analysierten, boten meist mehrere vereinfachte Anmeldeformen an: Die Crowdfunding-Plattform „Patreon“ und der Messenger „Line“ waren auf jeweils zwei der sechzehn Anbieter vertreten, X auf drei, Apple auf sechs, die Kommunikationsplattform Discord auf dreizehn – und Google auf allen sechzehn.

Apples Antwort: gesperrte Entwickler-Accounts
Die Journalisten konfrontierten sämtliche Plattformen mit ihren Erkenntnissen. Die Antwort von Apple und Discord war gleichermaßen unmissverständlich: Developer-Konten, die bei den Anmeldeverfahren zur Anwendung kamen, wurden umgehend gesperrt. Patreon verwies darauf, dass ihre Nutzungsbedingungen ausdrücklich eine Erzeugung von Nacktbildern verbieten. Line sowie Google kündigten eine Untersuchung an. Das Social-Media-Netzwerk X (vormals Twitter) antwortete nicht auf eine Anfrage der Journalisten.

Nur Anmeldung – keine Zahlung
Bei „Anmelden mit Apple“ dreht es sich wohlgemerkt nur um die Nutzeridentifikation. Dieser Dienst erspart das Eingeben einer (validen) Adresse oder gar Handynummer nebst Versand einer Nachricht mit Bestätigungslink. Mithilfe "Anmelden mit Apple" können sich Apple-Nutzer datensparsam in Apps und bei Websites registrieren. Auf Wunsch erzeugt Apples Dienst dabei eine dienstspezifische, einmalige E-Mail-Adresse. In keinem Fall nutzten die Deepfake-Anbieter Apple als Zahlungsdienstleister; Apple verdiente also nicht mit an den Finanztransaktionen der Deepfake-Generatoren.

Kommentare

gorgont
gorgont30.08.24 08:42
Warum zeigt ihr dann ein App Screen von einer Gitarren App?
touch eyeballs to screen for cheap laser surgery
0
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck30.08.24 08:57
gorgont
Weil sich wohl offenbar irgendjemand irgendwo verklickt hat
+5
JoMac
JoMac30.08.24 09:24
MTN
Menschen (vorwiegend Frauen) werden mit so generierten Deepfake-Aufnahmen eingeschüchtert, bedroht und erpresst,
Das ist echt schlimm.
+6
maculi
maculi30.08.24 09:39
Wer davon betroffen ist kann beispielsweise bei HateAid Hilfe suchen. Und wenn es euch möglich ist: zeigt so etwas an. Niemand muss sich das gefallen lassen, und wenn die Täter damit durchkommen, dann machen sie es erneut.
+13
LoCal
LoCal30.08.24 15:52
maculi
Wer davon betroffen ist kann beispielsweise bei HateAid Hilfe suchen. Und wenn es euch möglich ist: zeigt so etwas an. Niemand muss sich das gefallen lassen, und wenn die Täter damit durchkommen, dann machen sie es erneut.

nur leider nehmen viele Polizisten solche Anzeigen überhaupt nicht ernst und versuchen teilweise sogar, dass sie den Opfern die Anzeige ausreden. “Das war ja im Internet, da kann man nichts machen” bekommen Opfer wohl gar nicht so selten zurück zu hören.
HateAid hilft da, aber es ist halt noch ein weiterer Schritt.
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
0

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.