Letzte Woche von OpenAI veröffentlichte OpenAI das große Sprachmodell ChatGPT 4.5 als „Research Preview“. Laut Ankündigung ist diese Version das bisher größte Sprachmodell des KI-Entwicklers. Dies schlägt sich in reduzierter Antwortgeschwindigkeit sowie im höheren Preis nieder: Fünfzehn- bis dreißigmal teurer ist eine Anfrage bei diesem Modell. Die neue Version löste gemischte Reaktionen aus. Am freundlichsten äußerte sich der ehemalige OpenAI-Mitarbeiter Andrej Karpaty: In einem X-Post beschrieb er seine Schlussfolgerungen nach einem „Vibe Check“, also seinem subjektiven Ausprobieren.


In seinen Augen ist ChatGPT 4.5 in weitgehend allen Details ein kleines bisschen besser und generell großartig, aber die Zugewinne lassen sich nicht auf einfache Weise benennen. Im Anschluss wagte er ein kleines Experiment. Für fünf Fragen stellte Karpaty die Antworten von ChatGPT 4 denen von ChatGPT 4.5 gegenüber, ohne die jeweilige Herkunft zu kennzeichnen. Sein X-Publikum durfte acht Stunden lang abstimmen, welche Antworten sie für besser hielten. Das Resultat: Bei vier von fünf Fragen schnitt Version 4 besser ab.

"Montagsgerät"
Ein anonymer KI-Forscher bezeichnete Chat GPT 4.5 gegenüber Ars Technica sogar als „Lemon“ (Montagsgerät). Der KI-Pionier Gary Marcus bezeichnet die neue Version als „Nothing Burger“ und sieht sich in seiner Theorie bestätigt, dass das Innovationstempo bei der Entwicklung von künstlicher Intelligenz rapide sinken wird, während die Konkurrenz wachse.

Alibaba veröffentlicht Qwen 2.5
Der chinesische IT-Konzern Alibaba veröffentlichte indes ebenfalls eine neue Version ihres großen Sprachmodells. Qwen 2.5 soll auf Augenhöhe mit den bekannten Modellen arbeiten; explizit wird der Konkurrent DeepSeek erwähnt, welcher ebenfalls aus China stammt. Qwen lässt sich ähnlich wie ChatGPT über den Browser ausprobieren; Voraussetzung ist das Anlegen eines Nutzerkontos. Ebenso kann man die KI per API ansprechen, anders als bei DeepSeek dürfen Anwender das Modell nicht herunterladen, um es auf lokaler Hardware zu betreiben.