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KI-Regulierung: USA werden eingreifen und Beschränkungen erlassen

Bereits im März hatte die EU ein Paket vorgelegt, welches die Ausbreitung von KI-basierten Funktionen von Anfang an in geregelte Bahnen lenken will. So geht es nicht nur um eine Kennzeichnungspflicht von KI-erzeugten Inhalten, sondern auch um das Verbot zum Einsatz für Social Scoring, biometrische Identifikation und biometrische Echtzeit-Erkennungssysteme (etwa Gesichtserkennung).

Nun sind auch die USA einen ersten großen Schritt gegangen und haben einige Monate nach Gründung des Artificial Intelligence Safety Institute Consortium (AISIC) eine weitere Gesetzesvorlage auf den Weg gebracht. Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Einhaltung der "AI Safety Guidelines" zwar noch nicht verpflichtend – hierzu bedarf es natürlich erst der Verabschiedung konkreter Bestimmungen – dennoch sicherten die großen Tech-Unternehmen Apple, Amazon, Google, Meta, OpenAI sowie Microsoft bereits Unterstützung zu.


Generelles Verbot von "Deep Fakes"
Während die EU auf verpflichtende Kennzeichnung von erzeugtem Material setzt, will der Gesetzesvorschlag noch einen Schritt weitergehen und bestimmte Inhalte komplett untersagen. Alles, was in den Rahmen von "Deep Fakes" fällt, wäre damit illegal. Damit ist gemeint, Personen in einen Kontext zu setzen oder Aussagen treffen zu lassen, die so niemals stattgefunden haben. Dies ist eine realistische Gefahr, erst kürzlich hatte Elon Musk beispielsweise ein Video mit 130 Millionen Aufrufen auf X verbreitet, in dem Kamala Harris angeblich von sich sagt, nur eine Quotenfrau und Marionette des ominösen "Deep State" zu sein. Damit wollte er seine Aussage untermauern, Harris sei eine "Ausrotterin", die den "Holocaust über die Menschheit bringe".

Deepfakes umfassen jedoch nicht nur Politiker und Prominente, sondern können auch im Alltag Schaden anrichten – als Beispiel sind Tools genannt, welche Nacktbilder zu Personen anfertigen, ohne dass diese damit einverstanden sind.

Sicherheitsüberprüfungen schon vorher
Gleichzeitig will man frühzeitigen Zugriff auf wegweisende Technologien und KI-Modelle, um bereits in der Entstehungsphase sicherheitsrelevante Fragen zu stellen. Der OpenAI-CEO Sam Altman kündigte diesbezüglich an, das AISIC schon vor Veröffentlichung der nächsten Version von ChatGPT einzuladen. Das Gremium werde sich demnach eingehend mit dem neuen Modell beschäftigen und dieses sicherheitstechnisch überprüfen können.

Zwar wurde die Gesetzesvorlage von der US-Regierung eingebracht, es handelt sich jedoch um eine überparteiliche Initiative. So könnte es zwar noch einige Änderungen geben, dennoch dürfte der "Nurture Originals, Foster Art, and Keep Entertainment Safe Act of 2024" innerhalb der kommenden Monate in die Tat umgesetzt werden.

Kommentare

FlyingSloth
FlyingSloth02.08.24 09:51
Warum verwundert es nicht, das Elon das Unterfangen nicht unterstuetzen will?
Fly it like you stole it...
+8
Bluebox3402.08.24 10:10
Vielleicht sollten die USA auch ein Gesetz erlassen, dass große, potentiell Meinungsbildungen soziale Netzwerke nicht in die Hand einer Person gehören.
+16
Zerojojo02.08.24 10:28
Vielleicht sollten Firmen auch nicht nach Lust und Laune in den Wahlkampf eingreifen können.
+9
Uschaurischuum!
Uschaurischuum!02.08.24 11:06
Ich verfolge Elon Musks handeln nicht. Hat er solch ein Video tatsächlich verbreitet? Ist so etwas nicht ohnehin schon strafrechtlich relevant (auch in den USA)?

So langsam kommt mir diese digitale Welt (soziale Medien und ihre Abarten) nur noch skurril, wie eine Realsatire vor. Das wirkt sich langfristig wohl eher selbstzerstörerisch aus.
Brauchen wir alles was wir können?
+9
LoCal
LoCal02.08.24 11:33
So sehr ich für eine Regulierung von KI bin, aber US- und EU-eigene Wege bringen hier nur relativ wenig, denn anderer Länder nehmen die KI-Unternehmen mit Kusshand auf. Der "Wildwuchs" wird dann eben in anderen Ländern betrieben und komplett unkontrollierbar sein …

Und so wie Dyson, einer der größten Brexit-Befürworter, kurz vor dem Stichtag noch schnell alles von GB nach Singapur verlagert hat, werden auch die KI-Unternehmen sich einen feuchten Kehricht um Silicon Valley usw. geben.

So Utopisch es klingt, aber wir bräuchten mittlerweile eine UN, die auch wirklich was zusagen und zu bestimmen hat … über alle Ländergrenzen hinweg!
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+3
Grummel200702.08.24 12:10
Ja, und Dyson ist privat nach 2 Jahren wieder nach Großbritannien zurückgezogen.
+2
Darth Plant
Darth Plant02.08.24 12:14
Es ist schon komisch, wenn die EU irgendetwas reguliert, egal was, dann fliegt vielen hier sofort der Draht aus der Mütze und die Leute gehen auf die Barrikaden. Sobald die USA etwas Ähnliches machen, wird das höchstens mit einem Achselzucken quittiert oder man fragt sich, warum sie nicht härter durchgreifen.
+16
MacStudio02.08.24 13:05
Ich verstehe das alles nicht. Schon immer war es kinderleicht z.B. Politikern etwas in den Mund zu legen: Schriftlich.
Wir haben gelernt, und jeder Student der eine wissenschaftliche Arbeit schreiben muß weiß dass, alle Infos doppelt zu checken. Der zwei oder gar drei Quellennachweis.

Schriftlich, also in Zeitungen, klappt das doch wunderbar (meistens). Warum ist das bei 5 sek TickTock Videos anders? Früher glauben meine Eltern:"Das steht da schwarz auf weiß in der Zeitung". Heute wissen wir, dass man viel schreiben kann, wenn der Tag lang ist. Heute glauben alle:"Das ist Bewegtbild, das ist echt." Auch das wird sich ändern. Menschen müssen lernen.

Die Phase des "Lichtbildes" ist in der Zivilisation sehr sehr kurz. Früher wurde in der Zeitung gemalt, und das war alles nach dem Gusto des Reporters. Alle tun so, als wenn die Leichtbildphase das Ende der Weisheit wäre. Nö, nur ein Wimpernschlag.

Und das Thema Beleidigung im Web, dazu zähle ich auch nude Fakes, sind doch schon heute eh verboten, bzw. anzeigenfähig. Da ändert ein Verbot von Software gar nichts. (ist die Funktion Köpfe in Photoshop auszutauschen den verboten bzw,. gesperrt?)
+2
Fontelster02.08.24 14:10
Zerojojo
Vielleicht sollten Firmen auch nicht nach Lust und Laune in den Wahlkampf eingreifen können.

Wer greift denn wie in den Wahlkampf ein? Außer, der einen Seite Geld zu spenden
-5
Brunhilde_von_der_Leyen02.08.24 16:21
LoCal
So sehr ich für eine Regulierung von KI bin, aber US- und EU-eigene Wege bringen hier nur relativ wenig, denn anderer Länder nehmen die KI-Unternehmen mit Kusshand auf. Der "Wildwuchs" wird dann eben in anderen Ländern betrieben und komplett unkontrollierbar sein …
Wenn KI Unternehmen auch Geld verdienen möchten, werden sie sicherlich nicht nach Land XY auswandern können um anschließend ihr Angebot in den USA und EU zu verkaufen. Man könnte ja auch andersherum argumentieren, nur wenn die Big Player Regeln setzen, werden die anderen sich auch daran halten.
+3
AND41102.08.24 16:58
FlyingSloth
Warum verwundert es nicht, das Elon das Unterfangen nicht unterstuetzen will?

Man muss wirklich froh sein, dass dieser Mensch kein US-Präsident werden kann!
+4
LoCal
LoCal02.08.24 18:11
Grummel2007
Ja, und Dyson ist privat nach 2 Jahren wieder nach Großbritannien zurückgezogen.

Er, aber das Unternehmen nicht!
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
+2
sYn05.08.24 09:36
FlyingSloth
Warum verwundert es nicht, das Elon das Unterfangen nicht unterstuetzen will?
Quelle?

Hier im MTN-Artikel steht nichts davon dass Elmo das Unterfangen nicht unterstützen möchte. Eigentlich war Elmo immer ein großer Befürworter von KI-Richtlinien und hat auch lange Zeit dafür gekämpft damit da mal was kommt.
Ja, klar. Der Mensch ist ein Paradebeispiel für "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" und ich will dir auch nicht unterstellen dass du Blödsinn schreibst. Mich interessiert einfach eine "offizielle" News dazu.
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