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KI-Wearable soll iPhone ersetzen: Startup ehemaliger Apple-Mitarbeiter enthüllt geheimnisvolles Gerät

Star-Trek-Fans dürften sich an diese Szene aus „Zurück in die Gegenwart“ erinnern: Scotty nimmt eine Maus zur Hand und spricht einen Befehl hinein. Ein neben dem Chefingenieur der Enterprise stehender Mensch aus dem Jahr 1986 deutet daraufhin auf das Keyboard, welches vor dem Bildschirm liegt – und Mr. Scott spricht die berühmten Worte: „Tastatur? Wie rückständig!“ Geht es nach dem Willen eines US-amerikanischen Unternehmens namens Humane, könnte dieser Satz in nicht allzu ferner Zukunft nicht nur auf Tastaturen, sondern auch auf Displays zutreffen, zumindest was Smartphones betrifft – und irgendwann in einem Zeitreisen-Film so lauten „iPhone? Wie rückständig!“


KI-Wearable von Humane soll Smartphones ersetzen
Was sich angesichts der heutigen Allgegenwart von Mobiltelefonen nach Science-Fiction anhört, wollen Imran Chaudhri und Bethany Bongiorno allerdings Wirklichkeit werden lassen. Die beiden Gründer des Startups Humane entwickeln nämlich ein Gerät, welches Smartphones auf lange Sicht ersetzen soll. Das an der Kleidung oder in der Tasche zu tragende Device basiert auf Künstlicher Intelligenz und lässt sich ausschließlich mithilfe von Sprachbefehlen und Touchgesten bedienen. Ausgestattet ist es folglich mit Mikrofonen, aber auch mit einer Kamera. Telefonie und eine Übersetzungsfunktion sind ebenfalls an Bord. Das noch namenlose Wearable arbeitet völlig eigenständig, ein Smartphone ist für die Nutzung nicht erforderlich. Wer sich durch diese Beschreibung an den berühmten „Star Trek Communicator“ erinnert fühlt, liegt nicht ganz falsch.


Projektion und Sprachbedienung statt Touch-Display
Clou des KI-Wearables – und das unterscheidet es von Gene Roddenberrys SF-Gadget – ist der eingebaute Projektor. Dieser wirft Informationen auf nahezu beliebige Oberflächen. Humane-Mitgründer Imran Chaudhri zeigte das im Rahmen eines TED Talks, indem er sich den Namen einer Anruferin auf die Handfläche projizieren ließ. Der knapp 14 Minuten lange Vortrag ist in voller Länge auf YouTube zu sehen und stellt die erste ausführliche Preview auf das Gerät dar. Chaudri demonstrierte zudem die Übersetzungsfunktion, welche den aus dem Englischen übertragenen französischen Satz mit seiner eigenen Stimme wiedergab. Dieses Feature ermöglicht – sollte es Realität werden – die Echtzeit-Kommunikation in unterschiedlichen Sprachen. Aktivieren lässt sich das Gerät übrigens nicht per Sprachbefehl, sondern durch einfaches Antippen – auch das erinnert an Star Trek.

Gerät soll noch in diesem Jahr erscheinen
Imran Chaudhri war 22 Jahre als Designer bei Apple tätig und trug unter anderem maßgeblich zur Entwicklung der Benutzeroberfläche des iPhones bei. Gemeinsam mit Bethany Bongiorno, ehemals Director of Software Engineering in Cupertino, gründete er 2017 das Startup namens Humane. Weitere frühere Apple-Mitarbeiter schlossen sich im Lauf der Jahre dem häufig als „geheimnisvoll“ bezeichneten Unternehmen an, 2020 etwa der Funktechnik-Experte Reubén Caballero (siehe ). Das jetzt beim TED Talk präsentierte Gerät soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, genauer Termin sowie Preis sind allerdings bislang nicht bekannt. Ob das Wearable tatsächlich irgendwann iPhone & Co. ablösen kann, bleibt abzuwarten. Und darf durchaus bezweifelt werden: Eine reine Sprachbedienung, bei der stets alle Umstehenden mithören können, dürfte nicht nach jedermanns Geschmack sein.

Kommentare

svenski10.05.23 18:14
Bei "The Expanse" ist das doch ganz gut gelöst. Für tragbare grafische Information (die hier gezeigte Projektion auf die Hand hat etwa die Qualität eins Palm von 2002, da will ich nicht wieder hin...) gibt es die allgegenwärtigen Handterminals ("Smartphones"?), die durchsichtig sind und Metainfos über Dinge unter dem Screen anbieten. Fortgeschrittene Sensorik inklusive. Außerdem verfügen sie über eine ganz offensichtlich KI-unterstützte Spracheingabe, die auch Gesten versteht. Bei Bedarf verbinden sie sich mit festinstallierten großen Displays (2D oder 3D, auch Holo-Projektoren). Besseres habe ich noch nicht gesehen.
Seit mein iPad und iPhone bessere Prozessoren haben (M1 / A14), läuft das mit dem Diktieren von Texten und Korrektur mitten im Diktat wirklich gut.

mal sehen...

Gruß, svenski.
+3
bergdoktor10.05.23 18:25
Vor meinem geistigen Auge sehe ich Tim Cook auf der Keynote mit der „next big thing“ AR/VR Brille in der Hand fragend:“ Is there anybody interested in our amazing VR Glasses?, no?“
Ich finde den Ansatz von Humane sehr spannend und konsequent. Ich sehe mich jedenfalls nicht mit einer innenbeleuchteten Schlafmaske für 3000€ rumlaufen oder sitzen.
-3
mazun
mazun10.05.23 18:28
Ich behaupte ja seit Jahren, dass die nächste wirkliche Revolution in Sachen iPhone, eigentlich nur die Abschaffung desselben sein kann. Alles andere ist doch nur Produktpflege und Pseudoinnovation.
+15
tangoloco10.05.23 19:05
Naja, ne Tastatur schadet nix, im Meeting noch weniger.
... sehr veraltete mentale Schaltkreise lassen Menschen überall geheimnisvolle Kräfte vermuten
0
Metty
Metty10.05.23 19:47
So richtig überzeugen konnte mich das nicht.

1. Die Demo sah nach vorgefertigten Fragen und Antworten aus. Das konnte auch alles pre-recorded sein. Da übersetzt das Gerät etwas auf Französisch, ohne dass der Benutzer eine Übersetzung angefordert hätte. Seltsam.

2. Will ich ständig von jedem neben mir aufgezeichnet werden, ohne dass ich weiss was mit der Aufnahme geschieht? Kameras und Mikrofon hatten auch schon Google Glasses und was aus denen wurde wissen wir. Ich sage nur Datenschutz.

3. Wie soll so etwas in einer lauten Umgebung funktionieren?

4. Will ich, dass jeder neben mir alle Antworten mitbekommt? Ich habe schon den Horror vor der nächsten Bahnfahrt wenn alle im Abteil so ein Gerät haben und vor sich hinbrabbeln.

5. Die Basisfunktionen beruhen auf einer Aufzeichnung (optisch, akkustisch), Verarbeitung und akkustischer Ausgabe. Das bisschen Licht auf der Hand werte ich nicht als vollständiges Display. Da waren Buttons auf der Handfläche zu sehen. Wieso wurden die nicht benutzt?

Wenn ich so etwas Triviales wie ein Foto machen will, mmmh ... geht nicht. Und wo ist hier ein Konzept für Apps von Drittherstellern?
Ich brauche also weiterhin ein zweites Gerät. Also ehrlich, dann brauche ich auch das Erste nicht.

Ein universell benutzbares Gerät kann ich mir nur schwerlich ohne Display vorstellen. Für mich ist eine Brille mit der gleichen Intelligenz viel eher vorstellbar. Die könnte wirklich ein Mobiltelefon ersetzen. Mit der entsprechenden Rechenpower wäre sogar ein intergrierter PC/Mac denkbar. Klar ... ist weit weg, aber für mich müssen zukünftige Technologien zumindest mal die Anforderungen der Gegenwart abdecken und dann einen zusätzlichen Mehrwert für den Umstieg bieten und den sehe ich hier nicht.
+20
RyanTedder10.05.23 19:52
Ähnlich wie eine VR Brille, ist das nichts für den alltäglichen Einsatz. Für spezielle Einsatzgebiete sicherlich nützlich, aber bestimmt kein Wearable wie eine Smartwatch.
+2
deus-ex
deus-ex10.05.23 21:02
Ich versuche mir gerade vorzustellen wie ich mich durch die Kommentare und Foren von mactechnews bewege und merke, kannst du mit solche einem Gadget vollkommen vergessen.
+1
pünktchen
pünktchen10.05.23 22:32
Durchsichtig ist ergonomisch quatsch, immer quasseln auch. Schrift ist präziser und effizienter als gesprochene Sprache und braucht optisch Kontrast. Und an dieser banalen Tatsache werden wir auch mit allem technischen Fortschritt nicht vorbeikommen.
+4
ideal10.05.23 22:34
mazun
Ich behaupte ja seit Jahren, dass die nächste wirkliche Revolution in Sachen iPhone, eigentlich nur die Abschaffung desselben sein kann. Alles andere ist doch nur Produktpflege und Pseudoinnovation.

ich wäre bereit, 16 Jahre iPhone (smartphone) reicht mir irgendwie..
und bitte die Umwandlung von Social Media inkl. FB und Twitter in irgendetwas neues, wo es keine Bewertungen gibt und keine FakeNews
+1
piik10.05.23 23:25
Es ist doch der 10. Mai und nicht der 1. April.

Ich bin da ganz bei Metty.
0
t.stark10.05.23 23:38
Also ganz ehrlich - ob ich jetzt so ein Teil in der Westentasche habe oder eine winzige Watch mit ebenso winzigem Screen am Arm ist doch wurscht. Über den Formfaktor kannste da nicht mehr viel machen. Die Watch ist schon sehr diskret.
Das ganze ganze dann über "AI" zu verkaufen ist relativ billig, das ist kein Alleinstellungsmerkmal.
+4
penumbra11.05.23 07:16
Die Crew bei Star Trek hatte normalerweise (also wenn kein Kameramann dabei war) die Sprachausgabe sicherlich auch leise, also über einen Knopf im Ohr oder mit Übertragung per Knochenleitung o.ä.
Nur wenn das Filmteam dabei war, wurde die Sprachausgabe laut gestellt, sonst hätten die Zuschauer ja die Antwort nicht mitbekommen
enjoy life in full trains
+4
MacAlister11.05.23 07:58
Vollkommen hirnrissiges und albernes Produkt, Projektion auf die Handfläche? Das soll wohl nicht deren Ernst sein. Und schön, dass dann alle in der Bahn und Öffentlichkeit mit quatschenden Geräten umherlaufen sollen.

Ich frage mich, wie weit weg man von dem normalen Leben sein muss, so einen Quatsch zu entwickeln.
+1
Retrax11.05.23 08:02
MacAlister
Ich frage mich, wie weit weg man von dem normalen Leben sein muss, so einen Quatsch zu entwickeln.
Vermutlich sind sie deshalb _ehemalige_ Apple Mitarbeiter...
-1
Niederbayern
Niederbayern11.05.23 11:01
Der Typ sprüht praktisch vor Emotionen. Er hätte Trauerredner werden sollen
0
frankh11.05.23 12:33
@Metty Genau!

Ich möche nicht überall soviel Gequatsche haben. Mich nerven schon sprechende Kopfhörer die mir "Bluetooth connected" sagen (wozu?!?) und die ganzen Leute, die lautstark telefonierend herumlaufen.

Sprachsteurung und -Ausgabe ist mir auch viel zu indirekt und langsam. Sehen und Klicken ist viel Schneller und dazwischen braucht's auch keine in der Cloud sitzende KI, die dann doch wegen schlechter Verbindung nicht oder langsam Antwortet.
+2
pünktchen
pünktchen11.05.23 14:07
Retrax
Vermutlich sind sie deshalb _ehemalige_ Apple Mitarbeiter...

Bisschen Respekt bitte!
+1
ideal18.05.23 22:42
frankh
@Metty Genau!

Ich möche nicht überall soviel Gequatsche haben. Mich nerven schon sprechende Kopfhörer die mir "Bluetooth connected" sagen (wozu?!?) und die ganzen Leute, die lautstark telefonierend herumlaufen.

Sprachsteurung und -Ausgabe ist mir auch viel zu indirekt und langsam. Sehen und Klicken ist viel Schneller und dazwischen braucht's auch keine in der Cloud sitzende KI, die dann doch wegen schlechter Verbindung nicht oder langsam Antwortet.

stimme ich zu, ich finde Sprachsteuerung zu langsam, daher is Siri aus.
Wie wärs, das "Sehen und Klicken" in Zukunft direkt mit dem Gehirn zu machen, das Apple Wearable ist damit verbunden und projeziert das Display irgendwo 1-2m vors Auge. Das klappt in den BMW's ganz gut, auch wenn es nur die Geschwindigkeit in der Fensterscheibe ist..
0
macymesser10.11.23 12:05
Magneten an Kleidungsstücken? Ich verliere ja schon Namensschilder ständig...
0
JoeJoe11.11.23 07:12
„Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung - Ich glaube an das Pferd“
- Kaiser Wilhelm II -

Mal sehen, wie sich in Zukunft die KI-Wearable weiterentwickelt ?!?
0
ideal11.11.23 17:25
vielleicht wird das über den preis gelöst: "hochpreisige wearables"
wer sich dann solche leisten kann/will, nutzt diese, der rest weiterhin ein smartphone, daher könnte es sein, dass das smartphone nicht ausstirbt?
0

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